Kritik & Unser Fazit:
Wenn man in filmischer Hinsicht an 'Wolfsblut' denkt, dann kommt einem als allererstes die Verfilmung aus dem Jahr 1991 (mit Ethan Hawke in der Hauptrolle) in den Sinn. Nachdem nun einige Jahre seit dem letzten Leinwand-Auftritt der tierischen Romanfigur von Autor Jack London vergangen sind, hat sich der französische Regisseur Alexandre Espigares erneut dem Wolfshund angenommen und dem abenteuerlustigen Vierbeiner einen Film gewidmet, der ganz aus seiner eigenen Perspektive präsentiert wird. Im Klartext: Ein Animationsfilm, der mit relativ wenig Dialogen auskommt und dementsprechend eine universell verständliche Geschichte erzählt, bei der die einzigartige Freundschaft zwischen Mensch und Tier ganz eindeutig im Mittelpunkt steht.

Tatsächlich funktioniert das recht gut - auch deshalb, weil man mit dieser Herangehensweise auch der Romanvorlage treu bleibt und dabei vor allem nicht den Fehler begeht, die Figur zu vermenschlichen - etwas, was in anderen Animationsfilmen immer wieder gerne passiert.

Vor allem aber beweist die französische Animations-Produktion ein bisschen mehr Mut als so manch vergleichbarer Trickfilm und nimmt sich auch Zeit für die düsteren Momente seiner Titelfigur. Kind- bzw. familiengerecht ist der Film jedoch trotzdem, auch deshalb, weil die Story zu keinem Zeitpunkt zu komplex ist und, zumindest für's erwachsene Publikum und auch ohne Vorkenntnisse von Londons Romanvorlage, auch ziemlich vorhersehbar daherkommt. Das lässt 'Die Abenteuer von Wolfsblut' zwar nicht gerade originell wirken, aber zumindest kann man dem Film nicht vorwerfen, zu sehr von der Vorlage abzuweichen. So dürften sich vor allem Liebhaber der Romanvorlage mit diesem Film besonders schnell anfreunden und z.T. begeistert sein.

Für etwas weniger Begeisterung sorgt dafür der gewählte Animationsstil, denn 'Croc-Blanc', so der Originaltitel, setzt auf einen zwar als künstlerisch empfindbaren, aber leider auch etwas billig wirkenden Look der Erinnerungen an den Cellshading-Stil früherer Videogames wach werden lässt. Während die Animation der Tiere, dank natürlicher Bewegungsabläufe, als gelungen bezeichnet werden kann, löst das Aussehen der Menschen, die wie Wachsfiguren aus einem Horrorkabinett wirken, dafür oft ein Schaudern hervor. Trotz der offensichtlich budgetbedingten Einschränkungen und der nicht vorhandenen Originalität ein Film, der bei seiner mehrheitlich jungen Zielgruppe aber gut ankommen dürfte, jedoch auch recht schnell vergessen sein wird.

In technischer Hinsicht macht 'Die Abenteuer von Wolfsblut' auf der hier vorliegenden Blu-ray Disc einen grundsätzlich sehr guten Eindruck - zumindest wenn man in Betracht zieht, dass es sich hierbei um eine etwas simpler umgesetzte Animations-Produktion handelt. Trotzdem kann sich der Film sehen und hören lassen und weist keine sonderlich schwerwiegenden Kritikpunkte auf - wobei das Bild lediglich einen fragwürdigen Animationsstil aufweist und der Ton noch etwas ausgefeilter sein könnte. Nur sehr bedauerlich, dass dieser Blu-ray Titel beim Bonusmaterial,