Kritik & Unser Fazit:
Tragödien auf hoher See, Schiffbruch und der Kampf gegen die Elemente sind immer wieder gern gesehene Themen auf der grossen Leinwand - vor allem auch deshalb, weil Hollywood vielfach auf wahre Geschichten zurückgreifen kann. Das trifft auch auf 'Die Farbe des Horizonts', der im englischen Original den weitaus weniger kitschigen Titel 'Adrift' trägt, zu: Ein Film, der den Überlebenskampf von einem frisch verliebten Paar inmitten des Ozeans aufzeigt. Regisseur Baltasar Kormákur erzählt die wahre Geschichte von Tami Oldham allerdings nicht als linear erzähltes Survival-Drama, sondern baut - hauptsächlich mittels verschiedener Rückblenden - auch auf einer Liebesgeschichte auf die die beiden Hauptfiguren etwas besser charakterisiert.

Damit hebt man sich von vergleichbaren Filmen wenigstens ein (kleines) bisschen ab und kann auch weitestgehend davon ablenken, dass 'Die Farbe des Horizonts' ansonsten nicht viel anderes zu bieten hat, als es frühere Filme des Hochsee-Überlebenskampf-Genres bereits getan haben.

Tatsächlich ist es aber nicht nur die in der Regel gut funktionierende, wenn auch gelegentlich etwas holprig wirkende Erzählstruktur des Films, sondern vor allem Hauptdarstellerin Shailene Woodley, die den Film mit ihrer körperlich sichtlich anstrengenden Rolle über den Durchschnitt hebt. Dabei trägt Woodley, die zudem als Produzentin fungiert hat, den Film über weite Strecken fast alleine auf ihren Schultern, während ihr Leinwandpartner Sam Claflin auf eine (leider) etwas eingeschränktere Rolle reduziert wird. Die Chemie der beiden stimmt allerdings und deswegen stört man sich auch nicht am ständigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart oder an der Vorhersehbarkeit der Story-Entwicklung die dem üblichen Ablauf solcher Filme folgt.

Dass diese zum Ende hin dann doch noch eine Überraschung parat hat, spricht zusätzlich für diesen Film der über einige sehr stimmige und auch naturgewaltige Aufnahmen verfügt. Wenn das Paar in einen riesigen Sturm gerät und mit allen Mitteln versucht, die Kontrolle über ihr Segelboot zu behalten, sorgt das für richtigen Nervenkitzel und zeigt in diesem Moment auch auf, dass in 'Die Farbe des Horizonts' eben doch mehr von einem Survival-Drama als einer Liebesschnulze steckt. Vom Marketing sollte man sich jedenfalls nicht beirren lassen und, sofern man ein Faible für Hochsee-Tragödien dieser Art hat, sich diesen Film nicht entgehen lassen.

In technischer Hinsicht macht 'Die Farbe des Horizonts' auf der hier vorliegenden Blu-ray von Tobis eine sehr gute und vielfach sehr hochwertige Figur. Das Bild bietet fast keinen Anlass zur Kritik und überzeugt mit Werten auf hohem Niveau, während der Ton die Wetterbedingungen auf hoher See bestens für sich auszunutzen weiss und eine sehr aktive und zuweilen auch überaus aggressive Surround-Atmosphäre bietet. Fans des Films dürfen sich bei diesem Titel zudem über