Kritik & Unser Fazit:
Ach ja, die Weihnachtszeit: Da geht es gerne mal etwas turbulenter zu und her und auch die Hormone scheinen sich nicht so richtig den kühleren Temperaturen anpassen zu wollen. Dementsprechend wohl Grund genug, dass sich der deutsche 'Friendship!'-Regisseur Markus Goller mit 'Alles ist Liebe' einem Remake der niederländischen Rom-Com 'Alles is liefde', der wiederum von der britischen Produktion 'Tatsächlich ... Liebe' inspiriert war, angenommen hat um dem deutschen Publikums mittels einer Heerschar von bekannten deutschen Schauspielern etwas Witz und Romantik zum Weihnachtsfest zu bescheren. Dumm nur, dass der Film dann wirklich nicht viel mehr als ein paar laue Gags und die bereits bekannten Promi-Gesichter zu bieten hat, und ansonsten mehr Nervosität und Hektik, als wohlige und besinnliche Weihnachtsstimmung verbreitet.

Wirkliche Originalität kann man bei einem Film mit einem solchen Titel, noch dazu einem Remake, natürlich nicht erwarten, und dennoch muss man ein eingeschworener Genre-Fan sein, um diesem überfrachteten Episodenfilm etwas abgewinnen zu können.

Problematisch ist interessanterweise weniger die Vorhersehbarkeit der Story und die überzuckerte Darstellung des Weihnachtsfestes, das übrigens auch für deutsche Verhältnisse etwas zu amerikanisch daherkommt, sondern vielmehr die überfrachtete Gesamtgeschichte mit ihren mehrheitlich nur angerissenen Einzel-Geschichten. Es fällt jedenfalls auf, dass man sich weniger auf die eigentliche Story bzw. das Drehbuch verlässt, und vielmehr einfach auf den Bekanntheitsgrad der Darsteller setzt und hofft, dass diese die nur allzu offensichtlichen inhaltlichen Schwächen kaschieren können - was schlussendlich aber weder eine Nora Tschirner, noch eine Heike Makatsch und auch kein Wotan Wilke Möhring schaffen. Schlimmer noch: Ein wirkliches Ensemble-Feeling kommt bei 'Alles ist Liebe' erst gar nicht auf und jeder scheint für sich selbst zu spielen.

Das soll nicht heissen, dass 'Alles ist Liebe' nicht dennoch seine Momente hat und spätestens wenn Heike Makatsch nach einer durchzechten Nacht im Bett eines 18-jährigen aufwacht, dann gibt's auch ein bisschen was zu schmunzeln. Solche Momente sind aber spärlich gesät und werden nicht nur durch eine gehörige Portion Schmalz, sondern auch durch die Langatmigkeit des knapp 2-stündigen Films deutlich relativiert. Von einem wirklich kurzweiligen Vergnügen kann bei 'Alles ist Liebe' jedenfalls nicht die Rede sein, aber wer die Kombination aus Comedy, Romantik und Weihnachten mag, der könnte trotz des unausgewogenen Gesamteindrucks bei diesem Film doch noch einigermassen richtig liegen. Voraussetzung: Die Erwartungen eher niedrig halten!

Wenn es um die technische Umsetzung geht, hat der Film allgemein gute Karten und muss sich auch von der Konkurrenz aus Hollywood nicht im geringsten verstecken. So darf man sich auf der hier vorliegenden Blu-ray Disc von Universal Pictures über eine weitestgehend sehr gute Bildqualität freuen die kaum Anlass zur Kritik bietet und einen guten Gesamteindruck hinterlässt - was auch für den Ton gilt, denn dieser fällt, trotz Comedy-Herkunft des Films, recht räumlich aus. Die Bonus-Features werden dafür kaum jemanden aus den Socken hauen, auch wenn einem nebst (oberflächlichen)