Kritik & Unser Fazit:
'Argo', der Oscar-Gewinner für den besten Film des Jahres 2012! Hatten im Vorfeld, trotz hervorragender Kritiken, nur wenige von Ben Affleck's neuester Regie-Arbeit gehört, verhalf dem Film die kürzliche Oscar-Würdigung einen gehörigen Sprung wenn es um seinen Bekanntheitsgrad geht. Glücklicherweise möchte man sagen, denn Affleck's mittlerweile dritter Ausflug ins Regiefach, nach Gone Baby Gone und The Town, ist ein hochspannender Polit-Thriller der sich einer höchst ungewöhnlichen wahren Geschichte annimmt. Was sich im Jahr 1980 im Zuge der politischen Anspannungen im Iran wirklich zugetragen hat, war nämlich lange Zeit geheim bzw. es war nicht bekannt, was dort in Wahrheit alles passiert ist und welche Anstrengungen unternommen worden sind, um die sechs amerikanischen Flüchtlinge aus dem krisengeschüttelten Land herauszuholen.

Eine Geheim-Operation, die so haarsträubend ist, dass sie eigentlich nur Hollywood erfinden könnte ... da passt es, dass die CIA damals tatsächlich Hollywood um Hilfe gebeten hat und der unglaubliche Stoff nun von der Traumfabrik verfilmt wurde.

Affleck versteht es dann auch, seine Verfilmung dieser Geschichte - die erst durch Ex-US-Präsident Bill Clinton in ihrem vollen Umfang bekannt gemacht wurde - mit einem gewissen Augenzwinkern zu erzählen. Vor allem die Hollywood-Szenen sind angereichert mit köstlichen Anspielungen auf Star Wars, sozusagen die Vorlage für das fingierte Film-Projekt, und bieten auch sonst einen interessanten, wenn auch leicht ironisch gemeinten Einblick in das oberflächliche Treiben der Filmwelt. Die Szenen im Iran stehen im krassen Gegensatz dazu, aber es sind genau diese Gegensätzlichkeiten die dem Film seinen fast schon leichtfüssig wirkenden Unterhaltungswert liefern - wobei der Film es nicht nur versteht, die Welt von Hollywood, sondern auch die angespannte Lage im Iran äusserst glaubwürdig darzustellen. Und damit kaum relevanter sein könnte.

Der Spannungsbogen des Films ist interessanterweise von der ersten Minute an sehr hoch - und steigert sich bis zuletzt noch um ein vielfaches. Das liegt nicht nur an der fokussierten Inszenierung von Affleck und dem ausgeklügelten Drehbuch, sondern auch an einer Reihe von hervorragenden darstellerischen Leistungen. Herausragend im herkömmlichen Sinn mag hier vielleicht niemand sein, vor allem Affleck nicht, denn seine Rolle ist etwas gar stoisch - aber den Vorgaben entsprechend - geraten, aber als Ensemble funktioniert die (bis in die Nebenrollen namhaft gecastete) Besetzung auf bestmögliche Weise. Da verzeiht man es auch gerne, dass 'Argo' die Geschichte etwas pro-amerikanischer darstellt, als sie in Wahrheit wirklich stattgefunden hat - denn der Unterhaltungswert hat unter solch winzigen Kritikpunkten nicht im geringsten zu leiden!

Keine Frage: 'Argo' ist eindeutig einer der besten Filme von 2012 - und den Oscar als bester Film darf man auch als verdient bezeichnen. So kann sich Ben Affleck endgültig als ernstzunehmender Filmemacher etablieren und man darf gespannt sein, wie sich seine Karriere weiter entwickelt. Auf Blu-ray macht der Film jedenfalls eine sehr gute Figur und überzeugt nicht nur mit einer sehr hochwertigen (und lediglich von einigen Stilmitteln leicht eingeschränkten) Bildqualität, sondern einer ebenso gelungenen Tonqualität die der spannenden Story zusätzlich auf die Sprünge hilft. Kommt hinzu,