Kritik & Unser Fazit:
Innerhalb weniger Jahre hat es der kanadische Regisseur Denis Villeneuve ganz an die Spitze von Hollywood geschafft. Kein Wunder wenn man seinen Werdegang anschaut, denn nach Prisoners und Sicario liefert er mit 'Arrival' einer der besten Filme der letzten paar Jahre ab. Ein Film, der sich vordergründig um den Erstkontakt mit einer völlig fremdartigen ausserirdischen Spezies dreht, gleichzeitig aber auch ein tiefgründiges menschliches Drama beschreibt. Wie sich schlussendlich herausstellt, kann das eine ohne das andere nicht funktionieren und so wird man als Zuschauer auf eine der ungewöhnlichsten cineastischen Reisen mitgenommen. Der Film mag eine vordergründig recht simple, auf der Kurzgeschichte 'Story Of Your Life' von Ted Chiang basierende, Story erzählen, aber diese ist weitaus komplexer und regt dabei zum Mitdenken an.

Die Idee, dass eine andere Sprache die mit menschlichen Sprachmuster nicht vergleichbar ist, zu neuen Denkmustern und einem erweiterten Horizont führt, ist besonders faszinierend. Dabei wird die Kontaktaufnahme nicht nur konsequent, sondern sehr glaubwürdig in Szene gesetzt.

Dabei bewegt sich 'Arrival' fernab vom üblichen Sci-Fi-Mainstream und darf nicht nur als sehr intelligente, sondern sogar anspruchsvolle Unterhaltung bezeichnet werden. Denis Villeneuve erzählt die vielschichtige, auf verschiedenen Erzählebenen spielende Geschichte in ruhigen, unterkühlten Bildern die von einem sehr eigenwilligen Sounddesign untermalt werden. Das macht das Erscheinen der zwölf Raumschiffe und die Kontaktaufnahme mit den Aliens umso mysteriöser, unterstreicht gleichzeitig aber auch das menschliche Drama. Funktionieren tut der Film dann am besten, wenn man so wenig wie möglich davon weiss, denn wenn sich zum Ende hin die Geschichte zunehmend verdichtet, holt 'Arrival' zu einem Rundumschlag aus und fordert vom Zuschauer nochmals alles ab. Haarklein erklärt wird einem aber zu keinem Zeitpunkt alles.

Das ist aber genau der richtige Weg den man mit 'Arrival' eingeschlagen hat, denn nur durch das Mitdenken und der eigenen Interpretation des Zuschauers kann der Film seine ganze Kraft entfalten und bleiben einem noch tagelang im Gedächtnis haften. Zum Erfolg des 8-fach (!) oscarnominierten Films trägt Hauptdarstellerin Amy Adams massgeblich bei. Sie trägt den Film fast komplett auf ihren Schultern und meistert ihre vielschichtige Rolle mit Bravour. Wieso ausgerechnet ihr nuanciertes Spiel nicht für einen Oscar nominiert wurde, kommt einem Skandal gleich. Schlussendlich geht es aber nicht um Nominierungen und Preise, sondern allein um die Qualität dieses Films, und an dieser besteht kein Zweifel: Ein virtuoses, sehr eigenwilliges und vielleicht nicht gerade massentaugliches, aber dafür umso gelungeneres Sci-Fi-Meisterwerk!

Auch in technischer Hinsicht hält sich 'Arrival' nicht an die üblichen Hollywood-Konventionen und erzählt seine Geschichte in fast ausgebleicht wirkenden Bildern, die dennoch kaum stimmiger sein könnten und - bis auf einen stilmittelbedingt stark eingeschränkten Kontrast - dennoch als hochwertig bezeichnet werden können. Die Einzigartigkeit des Films wird vom eigenwilligen Ton bzw. Sound-Design unterstrichen, denn dieser besteht aus Klängen, die nicht von dieser Welt zu stammen scheinen. Qualitativ bewegt sich der Mix, der von massiven (!) Tiefenbass-Effekten und einer hypnotischen Filmmusik geprägt ist, jedenfalls auf Referenzniveau. Zudem überzeugt