Kritik & Unser Fazit:
Mit 'Atlantis: The Lost Empire', in deutschsprachigen Gefilden mit dem Zusatztitel 'Das Geheimnis der verlorenen Stadt' bekannt, wichen die Macher bei Disney im Jahr 2001 ganz eindeutig vom üblichen Studio-Muster ab und entschieden sich für einen Adventure-Film, der nicht nur düsterer, sondern auch erwachsener war. Das man sich dabei nicht nur von den Werken von Science-Fiction Visionär Jules Vernes inspirieren liess, sondern auch Elemente von Filmen wie 'Das dreckige Dutzend' einfliessen liess, macht den Film, zumindest im Vergleich mit anderen Disney-Animationsfilmen, umso einzigartiger - auch wenn ein paar unverkennbare Ähnlichkeiten mit der Studio Ghibli-Produktion Das Schloss im Himmel dann doch ein bisschen dreist wirken und den Film des Regisseuren-Duos Gary Trousdale und Kirk Wise unweigerlich leicht unoriginell rüberkommen lassen.

So mag in 'Atlantis' viel Steampunk drinstecken, aber man wird den Verdacht nicht los, dass die Macher etwas zu sehr mit der visuellen Umsetzung des, vor allem für Disney-Verhältnisse, sehr actionlastigen Abenteuers beschäftigt waren - und dabei die eigentliche Story zweitrangig behandelt haben. Von daher wären ein paar zusätzliche Ghibli-Einflüsse vielleicht nicht einmal verkehrt gewesen und der alleinige Kampf gegen die Übermacht der Natur wäre der interessantere Weg gewesen. Stattdessen baut man einen klischeehaften Bösewicht in die ohnehin sehr vorhersehbare Handlung ein und nimmt dem Film damit seine Dringlichkeit. Der Unterhaltungswert hat darunter aber kaum zu leiden, und Story-Schwächen werden mit dem hohen Tempo ausgeglichen.

Figurenmässig mag 'Atlantis' leicht überfrachtet sein und mit Milo Thatch, im englischen Original von Michael J. Fox gesprochen, ist einer der blasseren Disney-Helden, aber dafür sind die atlantischen Figuren, insbesonders die mystische Kida, umso gelungener.

Überhaupt kommt der Film abwechslungsreich daher und profitiert von einer zwar eigenwilligen und zunächst etwas gewöhnungsbedürftigen, aber umso ansehnlicheren visuellen Umsetzung. Die starke Stilisierung der Figuren sticht dabei besonders heraus, während das Zusammenspiel mit den vielen computeranimierten Elementen weitaus geschmeidiger ist, als was man es von einem mittlerweile 13-jährigen Film erwarten würde. So mag in 'Atlantis' die Action im Vordergrund stehen und der Humor bewusst in den Hintergrund rücken, aber eine gewisse Faszination strahlt der Film dennoch aus - und so sieht man dann auch gerne über die vorhandenen inhaltlichen Schwächen hinweg und lässt sich von diesem eigenwilligen Animations-Abenteuer mitreissen.

Mitreissen kann man sich auch deswegen lassen, weil die Blu-ray Fassung von 'Atlantis' über eine sehr gelungene und hochwertige Ton-Umsetzung verfügt die das actionlastige Abenteuer noch spektakulärer wirken lässt. Das Bild macht ebenfalls einen sehr guten Eindruck, hat aber unter ein paar quell- und transferbedingten, u.a. sind immer mal wieder leichte Kompressions- und Kantenflimmer-Artefakte sichtbar, Mankos zu leiden die den Gesamteindruck ein bisschen negativ beeinflussen. Die sehr übersichtliche und leider nicht allzu informative Auswahl an Bonus-Features, die geringer ausfällt als