Kritik & Unser Fazit:
Zwar spielte Edgar Wrights 'Baby Driver' im letzten Jahr an den internationalen Kinokassen keine Unsummen ein, aber ss besteht kein Zweifel, dass der ungewöhnliche Heist-Movie 2017 nicht nur zu den Kritiker-, sondern auch den Publikums-Favoriten gehörte. Gleichzeitig hatte das zur Folge, dass der Film - wie so oft bei Werken von Wright - etwas zu sehr einem Hype ausgesetzt wurde, dem der Film schlussendlich nicht ganz gerecht wird, denn als Neuerfindung des Genres kann man 'Baby Driver', so kurzweilig der Film zu guter Letzt auch sein mag, nun wirklich nicht bezeichnen. Vielmehr ist es eine Art Neuinterpretation von altbekannten Motiven die hier ganz einfach in einer für Regisseur Edgar Wright typischen Bild- und Tonsprache umgesetzt wurden.

Der Schwerpunkt liegt dabei ganz eindeutig beim Ton, denn die Handlung von 'Baby Driver' wird von einem allgegenwärtigen Soundtrack aus zahlreichen (z.T. obskuren) Funk- und Rocksongs angetrieben die mit den Actionszenen zwar geradezu perfekt synchronisiert wurden, je nach persönlichem Musikgeschmack aber auch ein bisschen nervig und aufdringlich wirken können.

So könnte man 'Baby Driver' vorwerfen, eine filmgewordene iPod-Playlist zu sein und tatsächlich muss sich der Film den Vorwurf gefallen lassen, mehr Stil als Substanz zu haben. Die Story rund um den Gangster wider Willen samt Herz aus Gold ist nämlich vorhersehbar, die Filmfiguren bestehen aus den üblichen Klischees und der Film versucht teilweise dermassen krampfhaft cool zu sein, dass vieles an 'Baby Driver' ziemlich aufgesetzt wirkt. Dabei schwankt der Film rein thematisch ein bisschen hin und her und weiss nicht so recht, ob er eine Action-Komödie mit romantischen Untertönten oder ein knallharter Gangsterfilm sein will. Nach einem erstaunlich leichtfüssigen Auftakt nimmt sich der Film jedenfalls spätestens im letzten Drittel etwas zu ernst.

Überhaupt ist das erste Drittel die grosse Stärke von 'Baby Driver', denn hier gibt sich der Film noch von seiner unkonventionellen Seite und startet das rasante Abenteuer mit einer grandios in Szene gesetzten Bankraub- / Verfolgungsjagd, die dann auch das Highlight des Films darstellt. So können die restlichen Actionszenen an diesen Adrenalinschub nicht mehr anknüpfen. Gerade weil die Story und deren Ausgang so vorhersehbar ist, köchelt die Spannung auf Sparflamme, aber man kann den Darstellern - die ihre Figuren z.T. bewusst überzeichnet spielen - keinen Vorwurf machen, denn Ansel Elgort & Co. machen noch das beste aus ihren eindimensional geschriebenen Rollen. Schlussendlich ist hier aber alles wie der Soundtrack: Geschmackssache!

Auch wenn 'Baby Driver' overhyped ist, dann macht er als kurzweiliger Gangsterfilm doch gut was her und so lange man seine eigenen Erwartungen einigermassen in Zaum halten kann und zudem für das Genre des Heist-Movies etwas übrig hat, dann könnte man hier richtig liegen!

In technischer Hinsicht hinterlässt 'Baby Driver' auf der hier vorliegenden Blu-ray Disc einen weitestgehend sehr guten Eindruck. Das Bild fällt zwar ein bisschen wechselhaft aus und kann z.T. weicher und (aufgrund eines teilweise zu hellen Schwarzwerts) etwas flacher wirken, strahlt aber dennoch genug High-def feeling aus. Der Ton wiederum lebt vom treibenden Soundtrack und es ist dann auch die Musik, die hier das prägende Surround-Element darstellt. Fans dürfen sich bei dieser Blu-ray ausserdem über eine sehr gelungene und auch recht ausführliche Auswahl