Kritik & Unser Fazit:
Eigentlich eine ganz nette Idee, die Regisseur Neill Marshall hatte: Man nehme ein Jahrhunderte altes Mysterium um eine verschollene römische Legion und konzipiert daraus einen simpel gestrickten Verfolgungsjagd-Film - und zwar einen der besonders blutrünstigen Art! Keine Frage: 'Centurion' ist alles andere als ein herkömmlicher Sandalenfilm und auch wenn Einflüsse von bekannteren Vertretern des Genres, wie z.B. Ridley Scott's grandiosem Gladiator, unverkennbar sind, dann kann sich der im Jahr 2010 veröffentlichte Film dennoch auf eigenen Füssen halten - wobei es vor allem bemerkenswert ist, was die Filmemacher aus ihrem offensichtlich begrenzten Budget herausholen konnten. Was für Hollywood gilt, gilt aber auch hier: Es wurde viel in die visuelle Umsetzung investiert, aber dafür umso weniger ins eigentliche Drehbuch.

Das fällt interessanterweise erst im etwas langatmig wirkenden Mittelteil auf. Nachdem der Film recht rasant, actionlastig und zudem äusserst brutal anfängt, schleichen sich mit der Zeit nicht nur ein paar Logikfehler, sondern auch ein paar kleine Hänger ein.

Diese hängen hauptsächlich mit der sehr oberflächlichen, praktisch nicht vorhandenen Charakterisierung der Figuren zusammen. Sich in 'Centurion' für eine der Figuren als Sympathieträger zu entscheiden, ist nämlich alles andere als einfach - auch wenn einem das einfach gestrickte Drehbuch natürlich weiss machen will, dass der von Michael Fassbender (wie immer sehr kompetent, wenn auch ein bisschen blass) gespielte Quintus Dias das Publikum auf seiner Seite hat. Dass 'Centurion' zum Ende hin dann aber auch noch die damalige römische Politik hinterfragt, und damit sogar Parallelen zu heutigen Machenschaften zieht, ist umso positiver - und entschädigt einem zumindest ein kleines bisschen für ein ansonsten etwas aufgesetztes und gehetzt wirkendes Ende.

Ein Film der am besten funktioniert, wenn man ihn nicht sonderlich hinterfragt und sich von der atemlosen Verfolgungsjagd, die von ungewöhnlichen zeitlichen (wenn auch nicht unbedingt historisch genauen) Setting durchaus profitiert, einfach mitreissen lässt.

Übermässig lange in Erinnerung bleibt einem 'Centurion' vielleicht nicht, aber der kurzweilige Heimkino-Spass wird durch die gelungene Blu-ray Umsetzung des Films durchaus gesteigert. Trotz minimaler quell- und transferbedingter Einschränkungen weiss das Bild praktisch durchgehend zu überzeugen und auch der Ton, obwohl nicht sonderlich spektakulär und vielleicht etwas zurückhaltender als es möglich wäre, macht einen guten Eindruck - da macht das Gemetzel, trotz nicht immer allzu überzeugendem