Kritik & Unser Fazit:
Mit 'The Circle' greift Regisseur James Ponsoldt ein hochaktuelles Thema auf und weist mit seinem Film auf die Gefahren der totalen Vernetzung und des gläsernen Menschen, dessen Schritte online jederzeit überwachbar ist. So nimmt man sich indirekt Facebook, Apple & Co. zur Brust und haut den Konzernen mit ihren fast sektenähnlichen Firmenstrukturen in filmischer Hinsicht ein bisschen auf die Finger, aber so richtig viel Mut beweist man dann eben doch nicht und lässt den als Thriller angepriesenen Film auf einer höchstens lauwarmen Flamme köcheln. Was unter den richtigen Umständen zu einem modernen 1984 hätte werden können, versackt schon nach kürzester Zeit zu einem leblosen Möchtegern-Drama mit viel verschenktem Potential.

So kommt 'The Circle' zu keinem Zeitpunkt richtig in Fahrt und braucht eine halbe Ewigkeit um seine bis zuletzt blass wirkende Hauptfigur einzuführen, schafft es gleichzeitig aber nicht, dem Zuschauer die einfachsten Dinge zu vermitteln. So bleibt nicht nur das eigentliche Angebot vom Circle schleierhaft, sondern auch die Arbeit von Hauptfigur Mae die zwar in der Kundenbetreuung arbeitet, man jedoch keinen Schimmer hat, um welche Art von Dienstleistung es sich dabei handelt. Kleinigkeiten die im ersten Augenblick vielleicht nicht wichtig erscheinen mögen, das Gesamtbild des Films, der offensichtlich realistisch wirken möchte, jedoch stark beeinträchtigt. Die kritischen Ansätze sind zwar da und treffen zuweilen voll ins Schwarze, doch der Film ist in seiner Umsetzung nicht konsequent genug und wirkt dabei vielfach regelrecht weichgespült.

Auf die wirklichen Thriller-Elemente die der Film tatsächlich bieten würde und zum Teil, unter anderem mit einer mysteriösen Nebenfigur, auch andeutet, warten man vergeblich - und sogar eine potentiell schockierende Wendung verläuft im Sand und wirkt emotional fehlgesteuert.

Das Hauptproblem: Die Motivation der von Emma Watson gespielten Hauptfigur. Diese ist nicht nachvollziehbar und spätestens wenn die Figur zum Ende hin eine komplette Kehrtwendung macht, bleibt man als Zuschauer ratlos zurück und fragt sich, ob's das jetzt tatsächlich gewesen sein kann. Kommt hinzu, dass die namhaften Nebendarsteller, zu denen hier nicht nur Tom Hanks und John Boyega, sondern auch der noch vor der Filmveröffentlichung verstorbene Bill Paxton gehören, völlig (!) verschenkt werden. Einer der Filme, bei denen man das vorhandene Potential regelrecht herausspürt, aber vergeblich darauf wartet, dass die Macher es nutzen.

Die Blu-ray Umsetzung von 'The Circle' macht einen sehr soliden bzw. guten Eindruck und auch wenn das Bild inkonsistent ausfällt und einen leichten Hang zur Weichzeichnung aufweist, dann gibt's grundsätzlich nur wenig zu kritisieren - was auch auf den Ton zutrifft, denn dieser ist vielleicht alles andere als spektakulär und kommt in Sachen Räumlichkeit, bis auf ein paar vereinzelte Szenen, eher zurückhaltend daher, liefert aber ebenfalls sehr solide Werte ab. Bei den Extras muss man dafür ein paar Abstriche machen, denn ausser einer Reihe verschiedener