Originaltitel:	Clouds of Sils Maria
Veröffentlichung:	27. August 2015
Studio / Verleih:	NFP / Eurovideo
Produktionsjahr:	2014
Länge:	123 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 6 Jahren
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Die Story:
Die Schauspielerin Maria (Juliette Binoche) erhält das Angebot, in der Wiederaufführung eines Theaterstücks zu spielen, mit dem ihr vor 20 Jahren der Durchbruch gelang. Damals hatte sie die Rolle der Sigrid übernommen, eine junge Frau, die auf ihre Vorgesetzte Helena eine besondere Faszination ausübt und sie schliesslich in den Selbstmord treibt. Anders als vor 20 Jahren soll Maria jedoch nicht Sigrid sondern die ältere Helena spielen. Gemeinsam mit ihrer Assistentin (Kristen Stewart) fährt sie in die Schweizer Alpen um das Stück zu proben. Als Sigrid ist eine charmante, aber undurchsichtige junge Schauspielerin (Chloë Grace Moretz) vorgesehen - ein Spiegelbild von Maria selbst!

Kritik & Unser Fazit:
'Die Wolken von Sils Maria' ist viel mehr als nur die Charakterstudie einer alternden Leinwand-Diva, sondern ein vielschichtiges Drama bei dem die Schönheit der Natur des Engadins im Schweizer Kanton Graubünden nicht einfach nur als atemberaubende Kulisse, sondern als Metapher für das Seelenleben der Protagonisten dient. Hört sich anspruchsvoll an, und tatsächlich ist es das auch - aber genau das macht den Film von Regisseur Olivier Assayas zu einem gefundenen Fressen für Liebhaber von Filmen, die zum Nachdenken anregen. Und das tut 'Clouds of Sils Maria', so der Originaltitel, in nahezu jeder Hinsicht und gibt der Aussage, dass das Leben die Kunst imitiert, eine neue Bedeutung, denn Regisseur Assayas spielt auf perfide Art und Weise mit den Figuren und lässt die Grenze zwischen realen und gespielten Gefühlen verschwimmen.

Fast schon beängstigend, wie sich die beiden Hauptfiguren während dem Einüben der Theaterrolle ihren wahren Emotionen immer bewusster werden, sich diese aber nicht eingestehen wollen oder können und der Zuschauer ebenso hin und hergerissen ist.

Überhaupt hält sich Assayas mit Kritik am Jugendwahn nicht zurück und zeigt, wenn auch auf sehr subtile Weise, wie gnadenlos der heutige (fast selbstverständliche) Umgang mit Ruhm, Schönheit und Jugendlichkeit ist - insbesonders für eine Frau im mittleren Alter die im Rampenlicht steht und auf einen neuen Erfolg hofft und hinarbeitet. Man könnte 'Die Wolken von Sils Maria' fast schon als die weibliche Version von Birdman bezeichnen und tatsächlich sind deutliche Parallelen zu erkennen. Schlussendlich ist Assayas Film, trotz seiner Komplexität und seiner Vielschichtigkeit, aber die realistischere Auseinandersetzung des gleichen Themas. So ruhig der Film daherkommt, so intensiv ist seine Wirkung und er macht keinen Hehl daraus, dass Erfolg und Ruhm genauso vergänglich sind, wie Schönheit und emotionale Bindungen.

Der stimmig, grösstenteils vor Ort in den Schweizer Alpen gedrehte Film lebt aber nicht nur von seinem hervorragend durchdachten und strukturierten Drehbuch, sondern vor allem von seinen Darstellern. Die Besetzung könnte jedenfalls kaum namhafter sein: So überzeugt nicht nur Juliette Binoche als unsichere Schauspiel-Diva mit einem sehr differenzierten Spiel, sondern ausnahmsweise auch Kirsten Stewart die der hohen Schauspielkunst von Binoche zwar nicht wirklich Paroli bieten kann, aber dennoch eine etwas andere Facette von sich zeigt. Nebst Chloë Grace Moretz punktet der Film gleich noch mit ein paar einheimischen Gesichtern, darunter Angela Winkler, und steigert den ohnehin guten Gesamteindruck gleich nochmals. Sicher kein einfacher und vor allem kein wirklich massentauglicher, aber ein umso länger im Gedächtnis haftender Film.

In 'Die Wolken von Sils Maria' sind aber nicht nur Binoche und Stewart die Stars, sondern auch die Engadiner Bergwelt - insbesonders ein regionales Wetterphänomen das als Malojaschlange bekannt ist. Dieses wird in prächtigen Bildern eingefangen die auf der hier vorliegenden Blu-ray sehr gut zur Geltung kommen. Nein, Referenzwerte hat der Film rein bildtechnisch nicht zu bieten, aber trotz einem leichten Hang zum Detailverlust und einer leichten Körnigkeit gibt's nur wenig zu kritisieren. Der Ton ist, passend zum Genre, eher zurückhaltend, aber dennoch zufriedenstellend. Die Extras wiederum fallen