Kritik & Unser Fazit:
Man muss zugeben, dass 'Cop Car' keine allzu komplexe Story zu bietet hat: Zwei 10-jährige Jungen finden ein verlassenes Polizei-Auto und machen sich daraufhin zu einer Strolchenfahrt auf - unwissend, dass ihnen der Besitzer des Autos, der von Kevin Bacon gespielte Sheriff, bereits auf den Fersen ist und alles dafür tun wird, damit sein eigenes fragwürdiges Handeln nicht ans Licht kommt. So simpel die Ausgangslage und der Film selbst schlussendlich auch sein mögen, so effektiv ist dessen Inszenierung - zumindest grösstenteils. 'Cop Car' baut nämlich weniger auf kinotypischen Spannungshilfen auf und verlässt sich umso mehr auf die eigenwillige Atmosphäre die auf den verlassenen Landstrassen des ruralen Amerikas des mittleren Westens herrscht. So weit das Land sich auch hinziehen mag, es sorgt unweigerlich für eine beklemmende Stimmung!

Gerade deswegen nimmt sich Regisseur John Watts, der erst kürzlich mit dem neuen 'Spider-Man'-Reboot beauftragt worden ist, wohl auch etwas mehr Zeit für seinen Film und verbleibt gerne länger auf den stimmig anzusehenden Landschaftsaufnahmen.

Die einen werden das zu schätzen wissen, die anderen werden sich gelegentlich wohl schnell einmal ein bisschen langweilen - und tatsächlich kommt man nicht drum herum zu bemerken, dass 'Cop Car' seine langatmigeren Passagen hat und stellenweise ein bisschen mehr Feuer unterm Hintern sicher nicht schlecht wäre. Zumindest bleibt sich Regisseur Watts seinem Stil fast durchgehend treu und setzt erst zum Ende hin auf ein paar hollywoodtypische Kunstgriffe. Das sorgt zwar für etwas mehr Tempo und durchaus auch ein bisschen mehr Spannung, aber stellt damit den realistisch wirkenden Anfang und Mittelteil des Films ein kleines bisschen in Frage. Kommt hinzu, dass 'Cop Car' mit seinem offen gelassenen Ende nicht bei allen Zuschauern Pluspunkte sammeln wird und durchaus etwas konkreter auf das Schicksal seiner Figuren eingehen könnte.

Schwächen, die durch die guten Schauspieler ein bisschen ausgeglichen werden. Kevin Bacon könnte als Sheriff mit gewaltig viel Dreck am Stecken kaum besser besetzt sein und beweist wieder mal, dass er Mistkerle besonders gut spielen kann. Die von James Freedson-Jackson und Hays Wellford gespielten Jungs machen ihre Sache ebenfalls sehr gut und können nichts dafür, dass man für ihre Figuren nur mässiges Mitgefühl entwickelt. Man merkt: Das Drehbuch hätte etwas mehr Feinschliff vertragen können, denn das Potential für einen spannenden und eigenwilligen Thriller ist bei 'Cop Car' vorhanden. Anschauen kann man sich den Film, denn schlecht ist er nicht - aber in wirklich guter Erinnerung wird er wohl nur einem kleinen Teil des Publikums bleiben.

Wenn es um die technische Umsetzung geht, hat 'Cop Car' wiederum sehr gute Karten, denn die hier vorliegende Blu-ray Disc Umsetzung von Universal Pictures punktet mit einer Bild- und Ton-Präsentation, die sich sehen und hören lassen kann. Vor allem am Bild gibt's nur wenig auszusetzen, denn die Werte des stimmig gefilmten Thrillers bewegen sich alle auf hohem Niveau und kleinere Mankos, wie z.B. leicht rauschige dunklere Szenen, sind kaum der Rede wert. Der Ton mag im Bezug auf den Inhalt des Films nicht sonderlich spektakulär klingen, passt jedoch bestens zur Handlung und macht rein qualitativ einen guten Eindruck. Die Extras wiederum fallen mit zwei Features