Kritik & Unser Fazit:
Es war wohl wirklich nur eine Frage der Zeit, bis die erste Filmbiografie über die im Jahr 1997 unter tragischen Umständen verstorbene Prinzessin Diana in die Kinos kommen würde. Mit der Veröffentlichung von Oliver Hirschbiegels 'Diana' stellt sich aber heraus, dass die Zeitspanne von bald 17 Jahren seit ihrem Tod zu kurz ist, denn das Bild, dass man von der umstrittenen und dennoch beliebten Monarchin im Kopf hat, ist noch zu präsent. Das erschwert nicht nur die Arbeit von Schauspielerin Naomi Watts, sondern wirkt sich allgemein negativ auf den ohnehin etwas eigenwilligen Film aus. Wer von 'Diana' nämlich eine umspannendere Biografie erwartet, könnte enttäuscht werden, denn der Film befasst sich lediglich mit den letzten beiden Jahren im Leben der Prinzessin und konzentriert sich dabei voll und ganz auf ihr medial ausgeschlachtetes Liebesleben.

Grundsätzlich keine schlechte Idee, denn ein umfassendes Portrait dieser komplexen und kontroversen Figur, es steht u.a. ausser Frage, dass Diana sehr bewusst und zu ihrem eigenen Vorteil die Medien manipulierte, wäre in einem Film auch kaum möglich.

Sehr bedauerlich also, dass Dianas letzte Lebensjahre auf eine hoffnungslose und klischeehafte Romanze reduziert wird die aus einem billigen TV-Film entsprungen sein könnte. Über ihre Affäre mit dem pakistanischen Herzchirurgen Hasnat Khan wurde in den '90er Jahren in den britischen Medien zwar heftig spekuliert, doch diese wurde nicht nur von der Prinzessin dementiert, sondern auch Khan streitet die im Film etwas gar melodramatisch dargestellte Romanze bis zum heutigen Tag ab. Wenig hilfreich für die Glaubwürdigkeit des Films, und so ist es wohl am besten, wenn man 'Diana' als das akzeptiert, was der Film schlussendlich wohl ist: Ein anscheinend grösstenteils fiktiver Einblick in das Leben einer Frau, die aus ihrem goldenen Käfig nicht ausbrechen kann.

Ganz an den Haaren herbeigezogen mag Oliver Hirschbiegels Film zwar nicht sein, aber wenn sich Dianas Bewältigung ihres hektischen und von Paparazzis belagerten Alltags interessanter ist als die Lovestory, dann weiss man, dass der Film ein Problem hat.

Dieser beginnt allerdings schon mit dem Casting von Naomi Watts. Diese hat mit Rollen in Filmen wie The Impossible oder King Kong ihre Vielseitigkeit bereits zu Genüge unter Beweis gestellt, aber als Diana scheint sie sich auf verlorenem Terrain zu bewegen und schafft es nur in wenigen Momenten, ihrer Figur wirkliches Leben einzuhauchen. Naveen Andrews, der ohnehin die interessantere Rolle hat, ist überzeugender und kann aus seiner Figur etwas mehr Tiefgründigkeit herauskitzeln. So hat der Film zwischendurch seine guten Momente, aber ein langatmiges letztes Drittel, die mehr schlecht als rechte Hauptdarstellerin und die viel zu oberflächliche Abhandlung wiegen einfach zu schwer.

Keine grosse Überraschung also, dass der Film nicht nur bei den Kritikern durchfiel, sondern auch beim Publikum auf wenig Anklang stiess. Die Kritik an 'Diana' ist also berechtigt - aber dafür kann man an der technischen Umsetzung des Films kaum etwas aussetzen. Auf Blu-ray macht das biografisch (angehauchte) Liebesdrama jedenfalls eine sehr gute Figur und auch wenn weder das Bild noch der Ton allzu spektakulär rüberkommen, dann darf die hier vorliegende Präsentation dennoch als sehr hochwertig bezeichnet werden. Etwas zu Wünschen übrig lässt der Release lediglich in Sachen