Kritik & Unser Fazit:
'Dieses bescheuerte Herz' basiert auf einer wahren Geschichte, doch bei der Verfilmung des Bestsellers hat man sich von Hollywood inspirieren lassen und kurzerhand die Story ein bisschen verändert und für die Leinwand angepasst - oder besser gesagt: Aufgemotzt. So haben nicht nur die beiden Hauptfiguren plötzlich andere (coolere) Namen, sondern auch die Art und Weise wie sich die aussergewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden entwickelt wurde für die Kino-Umsetzung abgeändert. Zugegeben: Wer die Buchvorlage nicht kennt, den dürfte das vielleicht kaum stören. Gleichzeitig merkt jedoch sogar der unwissende Zuschauer, dass Mann tut was Mann kann-Regisseur Marc Rothemund bei seiner Adaption zum Teil ein bisschen dick aufträgt.

Das hat zur Folge, dass 'Dieses bescheuerte Herz' von einer ursprünglich intimen Freundschafts-Geschichte zu einer gelegentlich leicht aufgesetzt und konstruierten Geschichte wird, die man in ähnlicher Form schon ein paar Mal gesehen hat: Der reiche Schnösel wird zum Gutmenschen.

Hier liegt dann auch das eigentliche Problem von 'Dieses bescheuerte Herz' begraben: Anders als in der Buchvorlage handelt es sich bei der eigentlichen Hauptfigur nicht um den herzkranken David, sondern den reichen und selbstverliebten Lenny. Damit will man natürlich dem Casting des deutschen Kino-Superstars Elyas M'Barek gerecht werden, aber der Film profitiert davon nur bedingt - vor allem auch deshalb, weil Davids charakterliche Entwicklung im Verlauf des Films deutlich eingeschränkter ist. So überrascht es dann auch nicht, dass der Film gelegentlich auf altbekannte Klischees zurückgreift und die Dialoge öfters mal ein bisschen gestelzt wirken.

Trotzdem gelingt dem Film der Spagat aus Komödie und Drama erstaunlich gut. Davids Figur nimmt man die schwere körperliche Einschränkung zwar nur in vereinzelten Szenen etwas besser ab, aber in seinen dramatischeren Momenten weiss der Film dennoch zu überzeugen - und zwar weniger wegen seinem etwas unausgegorenen Drehbuch, und vielmehr wegen der guten Chemie der Darsteller. Vor allem M'Barek und David-Darsteller Philip Noah Schwarz harmonieren, trotz gelegentlichem (auf das Drehbuch zurückzuführendem) Over-Acting, recht gut und lassen einen aufgrund des harmonischen Zusammenspiels auch über die inhaltlichen Schwächen, die Abänderungen und das auf die Tränendrüsen drückende Ende hinwegsehen.

In technischer Hinsicht gibt's an 'Dieses bescheuerte Herz' kaum was auszusetzen, denn der Film macht auf der hier vorliegenden Blu-ray einen grösstenteils hochwertigen Eindruck. Topwerte werden einem zwar nicht geboten, aber das Bild strahlt genug High-def Feeling aus und der Ton, obwohl von vielen Songs und einer grundsätzlich unspektakulären Abmischung geprägt, kann als sehr solide bezeichnet werden. Die Extras-Auswahl der Disc ist vielleicht nicht ausschweifend,