Kritik & Unser Fazit:
Irgendwie war es keine grosse Überraschung, dass 'Elizabeth' eine Fortsetzung spendiert bekommen würde - schliesslich bot eine Weiterführung des beim Publikum beliebten und von den Kritikern gefeierten Films aus dem Jahr 1998 ein grosses Potential. Die Lebensgeschichte von Elizabeth I., die auch als die jungfräuliche Königin bekannt ist, geht hier sozusagen in die zweite Phase über - also das sogenannte goldene Zeitalter bzw., wie es der Film im Titel nennt, 'Das goldene Königreich'. Die schwierigen Anfangstage der Regentschaft der protestantischen Herrscherin liegen zwar hinter ihr, aber die Intrigen gehen munter weiter und Elizabeth I. ist nun vor allem dem spanischen König ein Dorn im Auge. Dieser schickt eine ganze Armada in den Kampf gegen England ... und erweitert damit die Grösse des Films um ein vielfaches, denn beschränkte sich Teil 1 noch auf den königlichen Hof, geht's nun auf's Schlachtfeld.

Cate Blanchett spielt auch in diesem Film die Rolle, die ihr nicht nur ihre erste Oscar-Nomination eingebracht, sondern sie zu einem Star gemacht hat - und einmal mehr zeigt sich, dass niemand anderes diese anspruchsvolle Rolle besser spielen könnte!

Wo andere Schauspieler im verschwenderischen Dekor, in den opulenten Kostümen und unter dem dicken Make-up fast untergehen würden, strahlt Blanchett weiterhin eine Kraft und Würde aus, die ihresgleichen sucht. Es ist dann auch Blanchett, die zum Dreh- und Angelpunkt in einem Film wird, der - im Vergleich zum Erstling - zwar historisch ein bisschen genauer daherkommt, aber dessen Drehbuch sich in vielen seichten und melodramatischen Nebensächlichkeiten verliert. So sehr, dass die eigentlich nicht übermässig komplexe Story langatmig wirkt und zu keinem Zeitpunkt, nicht einmal während der hervorragend in Szene gesetzten Seeschlacht, eine richtige Dynamik entwickelt. Der Komplott rund um Mary Stuart wird dabei genauso schnell abgehandelt, wie das Zusammentreffen von Walsingham mit seinem Bruder, während so namhafte und fähige Darsteller wie Geoffrey Rush und Clive Owen regelrecht verschenkt werden.

Als Kostümfilm funktioniert 'Elizabeth - Das goldene Königreich' sicher hervorragend, denn visuell steht er seinem Vorgänger in (fast) nichts nach. Die Umsetzung des Inhalts ist dafür umso trivialer und wird dieser aussergewöhnlichen historischen Figur nicht gerecht.

Zumindest macht der Film in technischer Hinsicht eine bessere Figur als der Vorgänger - insbesondere das Bild, denn musste man beim Erstling noch einige Abstriche machen weil ein veraltetes Master zum Einsatz kam, sind es hier höchstens ein paar visuelle Stilmittel, wie z.B. ein gelblicher Farbfilter, die sich ein bisschen auf den Gesamteindruck auswirken können. Ansonsten bekommt man sehr gute Werte geboten - was auch für den Ton gilt. Dieser überzeugt mit einer guten Räumlichkeit und schwächelt nur wenn es um ein paar Hall-Effekte und die Balance geht. Wer sich für die Umsetzung des Films interessiert, der bekommt mit der hier vorliegenden Disc zudem ein paar gute Einblicke