Kritik & Unser Fazit:
Das Erfolgsrezept könnte im Prinzip kaum einfacher sein: Man nehme eine obskure TV-Serie aus den frühen '80er Jahren die kaum jemandem bekannt sein dürfte, behält den (zugegebenermassen coolen) Titel bei und beruft sich auf ein paar der Action-Klischees des damaligen Jahrzehnts und voilà, schon hat man sich einen Kinohit zusammen geschustert. Das alles trifft auf 'The Equalizer' zu - wobei einzig beim Kinohit Vorsicht geboten ist, denn die erneute Zusammenarbeit des Training Day-Gespanns bestehend aus Regisseur Antoine Fuqua und Darsteller Denzel Washington hat an den Kinokassen für wenig Furore gesorgt. Der Grund dafür ist schnell gefunden: Der Film, so solide er auch gemacht ist, hat schlicht und einfach nichts neues oder originelles zu bieten.

So darf Oscar-Gewinner Washington eine Figur spielen, deren Backstory weitestgehend ein Geheimnis bleibt und man sich selbst irgendwie zusammenreimen muss, wieso sich der Ex-CIA-Agent mit der russischen Mafia anlegt nur im einer kleinen Hure zu helfen.

Natürlich ein edles Motiv, aber eines, das auch mit der (Fehl-) Besetzung von Chloë Grace Moretz als besagte Jungnutte nicht nachvollziehbarer wird. Schnell merkt man jedenfalls, dass es in 'The Equalizer' tatsächlich herzlich wenig um die eigentliche Story geht und man sich in bester Commando- und Die Hard-Manier lediglich an einen simplen Aufhänger klammert und es zwischendurch ordentlich krachen zu lassen. Zwar bekommt man es in 'The Equalizer' mit einigen Durststrecken zu tun, was hauptsächlich an der - für diese Art Film - überlangen Laufzeit liegt, aber wenn es zur Sache geht, dann fliegen wirklich die Fetzen. Dass sich Regisseur Fuqua in der Darstellung der rohen Gewalt nicht im geringsten zurückhält, wird die einen freuen, die anderen dafür umso mehr abstossen, denn einige Szenen sind dann doch ein bisschen zu viel des Guten.

Ohne Action hätte 'The Equalizer' aber erst recht nichts zu melden, denn auch wenn auf Denzel Washington sogar in den schwächeren seiner Filme weiterhin Verlass ist, dann kommt man nicht drum herum zu bemerken, dass er schon enthusiastischer gewirkt hat. Vielleicht keine grosse Überraschung wenn man bedenkt, wie eindimensional nicht nur Washingtons, sondern auch jede andere Figur des Films ist. So darf man sich gar nicht erst allzu viele Gedanken über die fast übermenschlichen Talente der Hauptfigur machen und auch wenn der Film sogar während des blutigen (in einem Heimwerker-Markt spielenden) Showdowns nur mässig spannend ist, dann gibt er zumindest nicht vor mehr zu sein, als was er ist: Ein durch und durch simpler Actioner der alten Schule der handwerklich überaus solide umgesetzt ist, aber recht schnell vergessen sein wird.

Sony präsentiert den Selbstjustiz-Actionthriller auf Blu-ray in einer für's Studio gewohnt hochwertigen Bild- und Tonqualität. Das Bild punktet mit Werten auf sehr hohem, z.T. fast referenzwürdigem Niveau - Kritikpunkte, wie z.B. der minimal überhöhte Kontrast der hin und wieder für einen leichten Detailverlust sorgt, sind jedenfalls kaum der Rede wert. Der Ton hinterlässt ebenfalls einen sehr überzeugenden Eindruck und sorgt vor allem in den diversen Actionszenen für ein räumliches und aggressives Klangbild. Kommt hinzu, dass der Titel über verschiedene Extras verfügt die einige gute (wenn z.T. auch etwas selbstbeweihräuchernde) Einblicke in die Film-Entstehung bieten - nur