Originaltitel:	Omoide no Mânî
Veröffentlichung:	11. März 2016
Studio / Verleih:	Universum Film
Produktionsjahr:	2014
Länge:	103 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ohne Altersbeschränkung
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Die Story:
Die 12-jährige Anna ist asthmakrank wird von ihrer Pflegemutter den Sommer über zu Verwandten aufs Land geschickt. Beim Erkunden der neuen Umgebung entdeckt Anna ein altes verlassenes Haus und trifft dort die junge Marnie. Das mysteriöse blonde Mädchen wird Annas erste richtige Freundin und sie hat seit langem wieder Spass am Leben. Als Marnie eines Tages jedoch spurlos verschwindet und eine neue Familie in das leerstehende Haus einzieht, freundet sich Anna mit Sayaka, der Tochter der Familie, an. Sayaka findet Marnies Tagebuch und Anna muss feststellen, dass ihre Freundin Marnie nicht die war, die sie vorgab zu sein. Welches Geheimnis umgab Marnie?

Kritik & Unser Fazit:
Eigentlich kaum vorstellbar, dass 'Erinnerungen an Marnie' der vielleicht letzte Film von Studio Ghibli, der japanischen Kult-Animations-Produktionsstätte, sein könnte, denn nach über drei Schaffens-Jahrzehnten haben die Macher eine Pause angekündigt - auf unbestimmte Zeit. Wie es mit dem Studio weitergeht, steht derzeit nach wie vor in den Sternen, aber zumindest bekommt man es beim Film von Regisseur Hiromasa Yonebayashi mit einem Werk zu tun, das viele der Markenzeichen des Studios zu einem stimmigen Animationsfilm vereint - wenn auch mit ein paar wenigen Abstrichen. Trotz (durchaus verdienter) Oscar-Nomination kann man den im Jahr 2014 veröffentlichten Film nämlich nicht zu den Meisterwerken des Studios zählen, aber die wenigen Schwächen des Films wirken sich nur geringfügig auf den eigentlichen Unterhaltungswert aus.

Der auf einer Vorlage von Autorin Joan G. Robinson basierende Film erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen und mysteriösen Freundschaft. In typischer Ghibli-Manier ist in 'Erinnerungen an Marnie' aber nicht alles so, wie es zunächst scheint - und dementsprechend entpuppt sich die Story nicht einfach nur als herkömmliche Coming-of-Age-Story, also eine Geschichte rund ums Erwachsenwerden, sondern eine Art Selbstfindungstrip in Animationsform. Den eigentlichen Twist kann man schnell erahnen und auch wenn damit dem Film ein bisschen die Luft aus den Segeln genommen wird, dann strahlt er dennoch eine gewisse Faszination aus, der man sich nur schwer entziehen kann - vor allem auch daher, wenn der zuweilen überraschend metaphorische Film über eine, zumindest für Animations-Verhältnisse, gute Figuren-Charakterisierung verfügt.

Vielleicht wäre es ein bisschen übertrieben, 'Erinnerungen an Marnie' als Charakterstudie zu bezeichnen, aber es steht ausser Frage, dass der Film weit vom Einheitsbrei anderer Trickfilme entfernt ist und, trotz seiner jugendlichen Protagonistinnen, ein älteres Publikum anspricht.

Das ist dann auch der Hauptgrund, wieso man bei 'Erinnerungen an Marnie' gerne über ein paar Schwächen hinwegsieht. Der visuell sehr stimmig umgesetzte Film fühlt sich stellenweise etwas langatmig an und überschreitet zuweilen auch mal die Kitsch- und Schmalzgrenzen, aber vor allem die eingeschworenen Ghibli-Fans werden sich damit kaum schwer tun. Dass der (im Vergleich zu anderen Ghibli-Produktionen etwas abgeschwächt asiatisch wirkende) Film zudem Erinnerungen an verschiedene Hollywood-Klassiker aus der goldenen Ära der '40er und '50er Jahre wach werden lässt, ist ein weiterer Pluspunkt, denn das macht den Film auch für Film-Fans zugänglich, die mit dem Animations-Medium ansonsten nichts anfangen können. Wie gesagt kein Meisterwerk, aber für Fans ein sehr schöner (und hoffentlich nur temporärer) Abschiedsgruss.

In (animations-) technischer Hinsicht macht 'Erinnerungen an Marnie' eine sehr gute und Ghibli-typisch hochwertige Figur. Das kommt auf der hier vorliegenden Blu-ray bestens zur Geltung und somit darf man sich über eine in vielerlei Hinsicht referenzwürdige Präsentation freuen. Ein paar Aufnahmen dürften zwar über einen etwas ausgeprägteren Kontrast bzw. einen satteren Schwarzwert verfügen, aber ansonsten wird einmal mehr bewiesen, dass es dem traditionellen Handzeichentrickfilm nicht im geringsten an High-def Feeling mangeln muss. Der Ton kommt zwar eher unspektakulär und grösstenteils frontlastig daher, macht aber dennoch eine gute