Kritik & Unser Fazit:
Dass die Thriller-Romane von Bestseller-Autor John Grisham in der Regel im Anwalts-Milieu spielen, ist bekannt - und auch die im Jahr 1993 veröffentlichte Verfilmung von 'Die Firma' bildet da keine Ausnahme. Ähnlich wie bei anderen Grisham-Verfilmungen wird auch hier mit der grossen Kelle angerührt und man merkt dem Film praktisch in jedem Aspekt an, dass die Grisham-Verfilmungen in den '90er Jahren zu den ganz grossen Kino-Events gehört haben. Zurecht muss man sagen, denn die Story rund um Korruption, Geldwäscherei und Mord innerhalb einer eigentlich angesehenen Anwalts-Kanzlei hat alles, was ein packender Thriller haben muss - inklusive einer Besetzung, die kaum namhafter sein könnte und aus bis heute angesehenen Hollywood-Stars und Oscar-Preisträgern und einer ebenso hochkarätigen Crew hinter der Kamera besteht.

Dass sich Tootsie-Regisseur Sydney Pollack mit der Entfaltung der eigentlichen Story recht viel Zeit lässt, mag zunächst für eine gewisse Langatmigkeit sorgen - zahlt sich dafür umso mehr aus, wenn der Film zu seinem fulminanten letzten Drittel ansetzt.

Das könnte jedenfalls kaum spannender sein und gibt Tom Cruise & Co. nochmals die Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Cruise macht in seiner Rolle des vielleicht etwas zu idealistischen (= naiven) Anwalts eine hervorragende Figur, läuft aber tatsächlich Gefahr, stellenweise von Gene Hackman, Ed Harris und sogar Holly Hunter ein bisschen an die Wand gespielt zu werden. Kein Wunder bei einem Film, der bis in die kleinste Nebenrolle dermassen gut besetzt wurde! Dem hohen Unterhaltungswert des stimmig und sehr leichtfüssig inszenierten Films, der sich nur schon mit seiner beschwingten Piano-Filmmusik von anderen Vertretern des Genres positiv abzuheben weiss, tut dies aber keinen Abbruch und sogar Abweichungen von der Buchvorlage, wie das im Vergleich dazu weitaus versöhnlichere Filmende, fallen nicht negativ ins Gewicht.

Das alles macht 'The Firm' (Originaltitel) zu einem vielleicht etwas zu lang geratenen, aber ansonsten umso gelungeneren Justiz-Thriller der vor allem zum Ende hin kaum spannender sein könnte und auch nach 20 Jahren noch bestens zu unterhalten weiss.

Der Film mag die letzten zwei Jahrzehnte rein inhaltlich sehr gut überstanden haben, aber in technischer Hinsicht zeigen dann doch ein paar Abnutzungserscheinungen - was zumindest beim Ton noch verschmerzbar ist, denn die sehr centerlastige 2.0 Stereo-Abmischung ist trotz ihrer quellbedingten Einschränkungen noch als sehr ordentlich einzustufen. Beim Bild fallen einige der vorhandenen Mankos schon eher auf und man merkt, dass das hier verwendete Master nicht das neueste ist. Trotz einiger zu weich wirkenden Shots, vorhandener Schmutzpartikel und sonstigen kleinen Schwächen ist der