Kritik & Unser Fazit:
Zu behaupten, die Erwartungen an das Finale von 'Game of Thrones' waren astronomisch hoch, wäre noch untertrieben - was aber auch kein Wunder ist bei einer TV-Serie, die sich seit ihrer Premiere im Jahr 2011 zu einem der grössten Fernseh-Phänomene aller Zeiten entwickelt hat. Und das zurecht, denn die Verfilmung der (bis heute noch nicht vervollständigten) Romanvorlage von George R.R. Martin gehört zum besten, was das TV jemals zu bieten hatte - oder besser gesagt: Staffel 1 bis 7 gehören dazu. An der achten, und eben auch finalen Staffel von 'Game of Thrones' scheiden sich dafür die Geister - und das ist durchaus verständlich bei einem Abschluss, der visuell zwar sehr beeindruckend daherkommt, inhaltlich aber fast schon stümperhaft wirkt.

Hatte man sich in den anfänglichen Staffeln noch richtig viel Zeit für die Entwicklung der Story und der zahlreichen Charaktere genommen, wirken die letzten sechs Episoden geradezu gehetzt und oberflächlich - um nicht zu sagen unlogisch und teilweise gar nicht mehr nachvollziehbar.

Das soll nicht heissen, dass die finale Staffel nicht ihre überzeugenden Momente hat, aber da man mit aller Gewalt versucht, die Erwartungen der Zuschauer zu unterlaufen, ergibt sich schlussendlich ein unbefriedigendes Endresultat. Was bleibt ist das unschöne Gefühl, dass ausgerechnet 'Game of Thrones' sein Potential nicht ausgeschöpft hat - nur schon deshalb, weil vieles, was in den Vorgänger-Staffeln prophezeit, angedeutet oder klipp und klar verdeutlicht wurde, plötzlich für null und nichtig erklärt wird. Der Nachtkönig und die Weissen Wanderer: Weitaus weniger gefährlich als erwartet. Jon Snows ominöse Herkunft: Weniger relevant als gedacht. Daenerys Wandel zur Mad Queen: Zu erwarten - aber nicht in diesem Höllentempo.

Wenn dann zu guter Letzt auch noch genau die Figur zum Herrscher über die sieben Königslande wird, die sich trotz ihrer Kräfte als völlig nutzlos und unkooperativ erwiesen hat, dann ist das zu viel des Guten und lässt einen mit einem faden Beigeschmack zurück. Da nützt es dann leider auch nicht mehr viel, dass die Darsteller erneut gute (wenn auch durch die schlechten Scripts eingeschränkte) Leistungen abliefern und man visuell eine Staffel zu sehen kriegt, die mit Bildern berauscht, die man in dieser Form sonst höchstens im Kino zu sehen bekommt. Denn wenn die Logik aus dem Fenster geschmissen wird und die Figuren auch die allerbrenzligsten Situationen spielend überleben, dann ist klar, dass die Macher den Respekt vor dem Material verloren haben.

Was bleibt ist eine Staffel, mit der die Macher regelrechte Selbstsabotage betrieben haben und damit auch gleich noch den guten Ruf der Vorgänger-Staffeln zerstört haben - denn wer will diese nochmals sehen, wenn es auf ein dermassen unbefriedigendes Serien-Ende hinausläuft?

Wenn es um die technische Umsetzung geht, dann ist man von 'Game of Thrones' dank den Vorgänger-Staffeln einiges gewohnt und konnte bislang immer auf sehr hochwertige Bild- und Ton-Präsentationen zählen. Bei der achten Staffel verhält es sich ähnlich, auch wenn es auffällt, dass die Bildqualität unter der z.T. sehr dunklen Ausrichtung der Staffel ein bisschen zu leiden hat. So muss man in der zweiten und dritten Episode mit einem starken Detailverlust leben. Das der deutsche Ton erneut als Dolby Digital 5.1-Codierung vorliegt ist alles andere als erfreulich,