Originaltitel:	Die Goldfische
Veröffentlichung:	19. Sep. '19 (D) 26. Sep. '19 (CH)
Studio / Verleih:	Sony Pictures Home Entertainment
Produktionsjahr:	2019
Länge:	107 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 12 Jahren
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Die Story:
Oliver (Tom Schilling) arbeitet hart für seinen Erfolg als Manager. Aber ein Autounfall ändert alles. Diagnose: Querschnittlähmung. Drei Monate Reha sollen ihn auf ein Leben im Rollstuhl vorbereiten. Dort lernt er eine schräge Behinderten-WG kennen, die Goldfisch Gruppe, bestehend aus einer blinden Zynikerin, zwei Autisten, einem Mädchen mit Down-Syndrom und den beiden Betreuern Laura und Eddy. Oliver hat aber noch ein anderes Problem: Sein Schweizer Schliessfach mit illegalem Vermögen droht bald aufzufliegen. Seine Idee: Ein Ausflug mit einem Behindertenbus könnte die perfekte Tarnung für seinen Schwarzgeldschmuggel über die deutsch-schweizerische Grenze sein!

Kritik & Unser Fazit:
Es ist eine fast schon fiese Ausgangslage die einem Regisseur Alireza Golafshan in seinem Kinofilm-Debut präsentiert: Ein erfolgreicher Jungmanager ist nach einem schweren Autounfall querschnittgelähmt und muss mit seiner neuen Situation in einem mehr schlechten als rechten Rehazentrum, das gleichzeitig auch ein Behindertenheim ist, umzugehen lernen - und findet währenddessen heraus, dass ihm die Steuerbehörde auf der Schliche ist und sein illegal in der Schweiz gebunkertes Geld aufzufliegen droht. Der irre Plan: Eine Schmuggelaktion getarnt als normaler Behindertenausflug. So ganz politisch korrekt ist 'Die Goldfische' jedenfalls nicht und nimmt sich, trotz seines Settings, auch nicht allzu ernst - und funktioniert genau deshalb so gut.

So mag es Regisseur Alireza Golafshan zwar oft ein bisschen übertreiben und präsentiert seinem Publikum auch einige Situationen, die etwas auf die Spitze getrieben werden, aber im Kontext des Films und seiner vielen absurden Entwicklungen steigert das dann den Unterhaltungswert.

Regisseur Golafshan versteht es aber vor allem, trotz der Absurdität, seinen Figuren ihre Würde zu lassen. So beweist der Film recht viel Feingefühl bei der Portraitierung seiner behinderten Figuren und lässt diese, zumindest grösstenteils, auch nicht einfach zu den üblichen Klischees verkommen. Dafür bekommt der Film, der stellenweise nicht nur einen derben, sondern vor allem überaus zynischen Humor an den Tag legt, zusätzliche Pluspunkte - auch deshalb, weil das Timing und das Erzähltempo stimmt, sondern eben auch weil man ein gutes Gespür für die Figuren und ihre aussergewöhnliche Situation beweist. Da sieht man auch gerne über ein paar Momente hinweg, wo der Film etwas hysterisch - und zudem auch aufgesetzt - daherkommt.

Die Reise in die Schweiz, und vor allem die Rückreise, könnte jedenfalls kaum verrückter sein und fordert nicht nur dem kleinen Reisebus, sondern auch seinen Passagieren alles ab. Die Konstellation der Figuren, und natürlich auch die Darsteller, sind aber der Hauptgrund, wieso 'Die Goldfische' so gut zu unterhalten weiss und einem in besserer Erinnerung bleibt als so manch andere deutsche Komödie. So ist es nicht nur Tom Schilling als querschnittgelähmtem Manager mit Dreck am Stecken, sondern auch den z.T. von echten behinderten gespielten Nebendarstellern zu verdanken, dass 'Die Goldfische' sogar überraschend authentisch wirkt - was dann auch ein gutes Gegengewicht zu den absurderen Momenten des Films darstellt. Eine positive Überraschung und ein kurzweiliger, zum Teil zynisch / schwarzhumoriger Filmspass!

In technischer Hinsicht macht 'Die Goldfische' auf der hier vorliegenden Blu-ray Fassung von Sony Pictures Home Entertainment eine grundsätzlich gute Figur. Das Bild kommt scharf und detailliert daher, hat jedoch den kleinen stilistischen Nachteil, dass man sich rein farb- und kontrastmässig für stark überhöhte Werte entschieden hat. So mangelt es dem Bild zwar nicht am nötigen High-def Feeling, aber man hat schon natürlichere Präsentationen erlebt. Der Ton kommt genretypisch eher unspektakulär, aber dennoch recht räumlich rüber. Das vorhandene