Kritik & Unser Fazit:
Regisseur und Drehbuchautor Frank Darabont bewies schon mit seinem hochgelobten Gefängnis-Drama Die Verurteilten ein gutes Gespür für die Welt hinter verschlossenen Mauern. Da überrascht es nicht wirklich, dass sich der Filmemacher für seinen zweiten Film einem ähnlichen Stoff zugewandt hat der erneut in einem Gefängnis spielt - und ebenfalls auf einer Vorlage von Stephen King basiert. Das kann man vielleicht als Kalkül bezeichnen, aber schlussendlich hat Darabont wohl ganz einfach ein gutes Händchen für solche Stories - wobei 'The Green Mile' reale mit fantastischen Elementen mischt ... und stellenweise, in bester Hollywood-Manier, etwas moralisierend wirkt.

Die vielschichte Story um den mit wundersamen Kräften ausgestatteten Insassen einer Todeszelle, der mit seiner Anwesenheit das Leben der Aufseher und der restlichen Insassen auf nachhaltige Weise beeinflusst, ist zwar weniger gradlinig als Darabonts Vorgänger und wirkt stellenweise etwas episodenhaft - kann sich dafür aufgrund der bedächtigen, aber umso ausführlicheren Erzählweise umso mehr entfalten. Die Charakterisierung der Figuren ist äusserst gelungen und profitiert dabei von grossartigen Darstellern die bis in die kleinsten Nebenrollen perfekt besetzt sind - auch wenn am Schluss eine kleine Maus den menschlichen Darstellern die Schau stiehlt!

Trotz heimlichem Mäuse-Star liefert hier aber vorallem Hauptdarsteller Tom Hanks eine weitere Glanzleistung ab. Eine Oscar-Nominierung blieb für ihn zwar aus, dafür erhielt der Film in vier weiteren Kategorien, u.a. als bester Film, eine Academy Award-Nominierung. Das Prädikat Meisterwerk hat der etwas langatmige Film, der dem Zuschauer kaum Raum zur Eigen-Interpretation zulässt, jedenfalls nicht ganz verdient - auch wenn man hier das Herz eindeutig auf dem rechten Fleck hat. Wer auf stimmiges, technisch einwandfrei umgesetztes und leicht kitschiges Hollywood-Kino steht, liegt bei 'The Green Mile' jedenfalls richtig - die Taschentücher aber bitte schon mal bereitlegen!

Auf Blu-ray kommt der schön gefilmte Streifen dank einer gelungenen Bild-Präsentation gut zur Geltung - und überzeugt mit guten Werten im oberen Bereich, wobei wirkliche Referenzwerte ausbleiben. Auch in akustischer Hinsicht hinterlässt der Film auf dem hochauflösenden Format einen guten, wenn auch eher unspektakulären Eindruck - was allerdings schon rein genrebedingt keine wirkliche Überraschung ist. Abgerundet wird der