Kritik & Unser Fazit:
In den '80er Jahren waren Geister-Komödien der grosse Renner im Kino und so überrascht es nicht, dass man das Thema nach dem Riesenerfolg von Ghostbusters weiter auszuloten versuchte - mit mal mehr, mal weniger Erfolg. 'High Spirits', dessen deutscher Zusatztitel 'Die Geister sind willig' lautet, ist in dieser Hinsicht irgendwie in der Mitte angesiedelt und war weder ein grosser Erfolg, aber eben auch kein Flop - und öffnete zumindest Regisseur Neil Jordan die Türe nach Hollywood. Bevor Jordan mit 'The Crying Game' das Publikum und auch die Kritiker begeisterte, wandte er sich mit seiner geisterhaften Komödie rund um ein marodes Hotel-Schloss etwas leichterer Kost zu und bewies damit zumindest ein gutes Händchen für komödiantische Stoffe - auch wenn der Film seine '80er Jahre-Herkunft nicht verschleiern kann und etwas unfokussiert wirkt.

Keine Frage: 'High Spirits - Die Geister sind willig' ist einer der Filme, die von einer guten Dosis Nostalgie profitieren. Wer den im Jahr 1988 veröffentlichen Film schon seinerzeit mochte, wird über einige der vorhandenen Schwächen leichter hinwegsehen können.

Es steht aber ausser Frage, dass sich der Film - der sich glücklicherweise zu keinem Zeitpunkt allzu ernst nimmt - einen gewissen Charme ausstrahlt. Vor allem die erste Hälfte des Films weiss zu überzeugen und der mehr schlechte als rechte Versuch des suizidalen Hotelbesitzers Plunkett aus dem Schloss eine Touristen-Attraktion mittels gefälschter Geister-Erscheinungen zu machen, macht besonders viel Spass. Spätestens wenn die amerikanischen Hotelgäste die Handlung an sich reissen, wirkt der Film etwas überladen und auch etwas zu laut und chaotisch, aber auch in diesen Momenten versteht es Regisseur Jordan, ein paar Lacher einzubauen. Allzu gradlinig mach der Film nicht sein und den roten Faden lässt er gelegentlich auch vermissen, aber zumindest wird es einem beim geisterhaften Trubel in Schloss Plunkett nie wirklich langweilig.

Dass sich 'High Spirits' Vergleiche mit dem zwei Jahre zuvor entstandenen 'Honeymoon im Geisterschloss' (von und mit Gene Wilder) gefallen lassen muss, ist nicht von der Hand zu weisen. Trotzdem hat Neil Jordans Film einige Trümpfe in der Hand - zu denen nicht nur einige auch heutzutage noch recht ansehnliche Spezialeffekte, sondern vor allem eine namhafte Besetzung zählt. Zu denen gehört nicht nur ein wunderbar kauziger Peter O'Toole als lebensmüder Hotelbesitzer, sondern auch seinerzeit noch wenig bekannte Gesichter wie Liam Neeson der hier in einer Nebenrolle zu sehen ist. So spricht mehr für 'High Spirits', als man meinen könnte. Kein Klassiker und auch weniger kultig als es einen das Blu-ray Cover weiss machen will, aber eben doch ziemlich witzig.

In technischer Hinsicht macht der Film eine grösstenteils recht solide Figur auf dem hochauflösenden Format. Beim Bild kommt allem Anschein nach zwar ein veraltetes Master zum Einsatz, aber auch wenn das Bild unter ein paar altersbedingten Mankos zu leiden hat, dann ist es früheren Homevideo-Fassungen dennoch weit überlegen. Dem Ton merkt man die '80er Jahre-Herkunft aufgrund der Stereo-Abmischung ebenfalls an, aber abgesehen von ein paar verschiedenen quellbedingten Einschränkungen kann sich der hier vorliegende Mix hören lassen. Abstriche muss man dafür beim Bonusmaterial