Kritik & Unser Fazit:
Bald schon sind es 20 Jahre her, seit Hollywood mit Twister eine wahre Special Effects-Orgie auf den Zuschauer hereinprasseln liess und dem Naturkatastrophen-Filmgenre dank damals bahnbrechenden CGI-Effekten zu neuem Antrieb verhalf. Die Zeiten und die Filme haben sich in der Zwischenzeit aber geändert und so überrascht es nicht, dass sich Hollywood wieder mal an der zerstörerischen Kraft von Twister, Tornado & Co. vergreift und mit 'Storm Hunters', dessen Originaltitel 'Into the Storm' lautet, ein Update des eigentlich altbekannten Materials abliefert. Um den Vergleich mit 'Twister' kommt der Film von Final Destination 5-Regisseur Steven Quale logischerweise nicht herum und so ist es dann auch besser wenn man schon von vornherein weiss, dass 'Storm Hunters' seinem thematischen Vorgänger aus den '90er Jahren nicht das Wasser reichen kann.

Sobald man seine Erwartungen angepasst hat und 'Storm Hunters' als das akzeptiert, was der Film ist - nämlich nichts anderes als ein Effekte-Spektakel mit einer Story auf (niederem) TV-Niveau - darf man sich zumindest auf kurzweilige Unterhaltung freuen.

Die eigentliche Story ist altbekannt und so sehen sich die diversen Protagonisten mit einer wenig glaubwürdigen Anhäufung von Twistern und Riesen-Tornados konfrontiert und müssen diesen unberechenbaren Wetterphänomenen, der Spannung zuliebe, natürlich so nahe wie möglich kommen. Originell will der Film nur rein konzeptmässig sein und zeigt die Flucht vor dem Supersturm aus der Sicht der einzelnen Figuren die das Geschehen praktischerweise immer selber mit ihren Videokameras filmen - was bei den professionellen Sturmjägern noch Sinn macht, bei den restlichen Figuren dann aber schnell aufgesetzt und unrealistisch wirkt. Das Konzept wird im Vergleich zu anderen Filmen ohnehin nur halbherzig durchgezogen und so fragt man sich schnell einmal, ob eine rein beobachtende Kameraperspektive nicht doch die bessere Wahl gewesen wäre.

Spätestens wenn man nach einer etwas zu langatmigen Figuren-Einführungen samt ihren z.T. unnötigen Subplots auf den Showdown des gerade mal 89-minütigen Films zusteuert, kommt endlich etwas Spannung auf - nicht zuletzt, da der finale Supersturm dank der hervorragenden Effekte sehr realistisch wirkt und die Gefahr für die Figuren förmlich zu spüren ist. Dass man mit den Figuren kaum warm wird dürfte aber nicht nur an der wenig namhaften Besetzung liegen, nebst Richard Armitage aus Der Hobbit dürfte lediglich Sarah Wayne Callies den The Walking Dead-Fans ein Begriff sein, sondern ganz einfach an einem Drehbuch, das keine Akzente zu setzen weiss. Wirklich grottenschlecht ist 'Storm Hunters' deswegen jedoch noch lange nicht, aber allzu lange in Erinnerung wird der Film auch bei hartgesottenen Tornado-Fanatikern nicht bleiben.

Etwas länger bleibt der Film nur dann in Erinnerung, wenn man ihn im englischen O-Ton schaut, denn der verlustfreie 5.1-Mix sorgt für ohrenbetäubendes Tornado-Feeling. Zu dumm nur, dass man beim deutschen Ton mit einem schwachen und matschigen Dolby Digital 5.1-Mix abgespeist wird die wie ein laues Lüftchen daherkommt. Ein Witz wenn man bedenkt, dass die verwendete 25 GB Disc mit einem belegten Speichervolumen von 21 GB noch Platz für eine zusätzliche Losless-Tonspur bieten würde. So ärgerlich der deutsche Ton, so gut kommt das Bild daher - zwar stil- und effektmässig minimal eingeschränkt, aber dennoch mit mehr als genug High-def Feeling. Die übersichtlichen