Kritik & Unser Fazit:
Nach einem TV-Film und einer TV-Mini-Serie schafft es Stephen Kings 'Es', im Original als 'It' bekannt, nun auch endlich auf die grosse Kinoleinwand. Abgedeckt wird zwar vorerst nur die Jugendzeit der Hauptfiguren, aber an der Begeisterung des Publikums und der Kritiker lässt sich erkennen, dass die Macher rund um Regisseur Andy Muschietti den richtigen Weg eingeschlagen haben. So hat die 2017-Fassung von 'Es' weltweit über US$ 700 Millionen eingespielt - bei einem Produktionsbudget von gerade mal US$ 35 Millionen ein riesiger Hit! Und tatsächlich kann man 'Es' als sehr gelungenes Remake bezeichnen und auch wenn der Film gelegentlich von der Buchvorlage recht stark abweicht, dann fühlt sich der Film insgesamt rund und stimmig an.

Da stört es auch nicht, dass man den Film von den '50er Jahren in die späten '80er Jahre verlegt hat und man damit unweigerlich, und sicherlich auch mit Absicht, ein starkes 'Stranger Things'-Feeling erzeugt hat. Zur Story, deren zweiter Teil in der Gegenwart spielen wird, passt das aber.

Regisseur Muschietti, der bereits mit Mama Horror-Erfahrung sammeln konnte, inszeniert seinen atmosphärisch dichten Film in erster Linie mit einem sehr guten Gespür für seine Figuren. Dabei hat er den Vorteil, beim Casting seiner jugendlichen Protagonisten ein hervorragendes Händchen gehabt zu haben. Die Chemie zwischen den Darstellern ist nicht einfach nur gut, sondern fühlt sich natürlich und authentisch an und lässt fast schon Goonies-Erinnerungen wach werden. Da sieht man dann auch gerne über das ein oder andere Klischee hinweg. Kommt hinzu, dass mit Bill Skarsgård ein hervorragender Pennywise-Darsteller gefunden wurde. So kriegt man es mit einer gelungenen Neuinterpretation zu tun die nicht einfach ein fader Abklatsch von Tim Currys ikonischer Darstellung im TV-Film von 1990 ist, sondern auf ihren eigenen Beinen stehen kann.

Wenn, dann hat das 'Es'-Remake nur ein (leider nicht zu beschwichtigendes) Problem: Es ist nicht gruselig genug. Den Club der Verlierer widerfahren zwar schauderhafte und zuweilen auch recht brutale Sachen, aber wenn es um den eigentlichen Horror rund um Pennywise geht, dann ist der Film zu direkt und zeigt zu viel vom dämonischen Killerclown. Mehr psychologischer und subtiler Horror und weniger auffällige CGI-Effekte, die sich in den ansonsten sehr organisch wirkenden Film mehr schlecht als recht einfügen, wäre wirkungsvoller gewesen. So hakt es beim minimal zu lang geratenen Film ein bisschen in Sachen Spannung und handfestem Horror, als schauriges und vor allem hervorragend gespieltes Jugend-Drama funktioniert der Film jedoch ausgezeichnet. Ob damit die Erwartungen erfüllt werden, muss allerdings bezweifelt werden.

In technischer Hinsicht macht das erste Kapitel von 'Es', mit der Fortsetzung kann im Jahr 2019 gerechnet werden, eine sehr gute und hochwertige Figur. So überzeugt hier nicht nur das Bild mit Werten auf sehr hohem Niveau, sondern auch der Ton kann mit einer überaus hochwertigen Präsentation punkten. Auszusetzen gibt's kaum etwas und wenn, dann fällt beim Bild nur ein gelegentlicher Detailverlust (in dunkleren Szenen) ein bisschen negativer auf, während der Ton den Vorteil hat, eine weitaus bessere Balance als so manch vergleichbarer Horrorfilm zu haben. Die Extras fallen mit vier Features zwar recht übersichtlich aus, bieten aber einige gute Einblicke