Kritik & Unser Fazit:
'John Wick' hat das Publikum positiv überrascht. Nicht etwa, weil der Action-Thriller von Regisseur Chad Stahelski und Co-Regisseur Dave Leitch das Genre neu erfindet oder auch nur ansatzweise originell wäre, sondern ganz einfach, weil er von der ersten bis zur letzten Minute bestens zu unterhalten weiss - vorausgesetzt man ist ein Action-Fan. Denn Action hat der Film zu bieten, und zwar jede Menge! Es gibt wilde Schiessereien, blutige Faustkämpfe und dazu auch gleich noch rasante Auto-Verfolgungsjagden. Also alles, was man sich von einem Actioner der alten Schule erhofft. Da spielt es dann auch ausnahmsweise tatsächlich keine allzu grosse Rolle, dass 'John Wick' eine Geschichte zu bieten hat, die auf einem Stück Klopapier platz hätte, denn trotz altbekannter Klischees und vorhersehbarer Handlung machen die Macher des Films so gut wie nichts falsch.

Stellenweise mag 'John Wick' mit seiner gradlinigen Rachefeldzug-Story ein bisschen an Taken erinnern: Ein Mann mit aussergewöhnlichen Selbstverteidigungs-Talenten gegen eine verschworene Verbrecherbande. Eben: Originell ist anders. Dass sich 'John Wick' dennoch von der Konkurrenz abheben kann, liegt einerseits an der brachialen und gelegentlich fast übertrieben gewalttätigen Action (die dem Film noch vor ein paar Jahren eine Freigabe ab 18 Jahren beschert hätte), andererseits an der extrem coolen visuellen Inszenierung. Sobald der Film seine Handlung in die Unterwelt von New York verlagert, und das geschieht relativ schnell, entwickelt er eine Art Hyper-Realität die zum Teil völlig Over-the-Top und sogar ein bisschen comicmässig wirkt, aber genau diese bewusste Übertriebenheit macht den Film umso cooler und lässt einen fast vergessen, dass alle Figuren - inklusive der Hauptfigur - eindimensional bleiben.

Obwohl Wick eine fragliche Vergangenheit hat und seinen Weg mit Leichen geradezu pflastert, schaffen es Stahelski & Co. aber dennoch, der Figur eine sympathische Seite zu verleihen - was sich positiv auf die Spannungskurve des rasanten Films auswirkt.

Zeit wird in 'John Wick' jedenfalls keine verschwendet, und so schnell die Hauptfigur eingeführt wird, so schnell tauchen neue Figuren auf und verschwinden meist ebenso schnell - meist auf blutige Art und Weise. So bekommt man ein paar durchaus namhafte Gesichter zu sehen die meist nicht über Cameos hinauskommen, aber der Film wird durch Namen wie Willem Dafoe oder Ian McShane durchaus aufgewertet. Die Show wird aber von Keanu Reeves geschmissen der mit seinem gewohnt monotonen Spiel ausnahmsweise wie geschaffen ist für die Rolle des einsamen Rächers. Zudem grossartig, wie sich Reeves rein actionmässig so richtig ins Zeug legt und mit 'John Wick' seinen coolsten Leinwandauftritt seit dem originalen Matrix-Film hinlegt und damit beweist, dass er ein richtiger Badass sein kann. Ein Film, der einfach geil abgeht!

Kommt hinzu, dass 'John Wick' auch in technischer Hinsicht zu überzeugen weiss. So wird einem auf der hier vorliegenden schweizerischen Blu-ray Fassung von Ascot Elite (die mit der deutschen Fassung von Studio Canal weitestgehend identisch sein dürfte) nicht nur eine hervorragende Bildqualität geboten an der es kaum etwas auszusetzen gibt, sondern gleich auch noch einen hammermässig starken Action-Soundmix der keine Wünsche offen lässt. Aber Achtung: Tonmässig ist das Sound-Gewitter von 'John Wick' alles andere als nachbarfreundlich! Die Bonus-Features der Disc bestehen aus einem