Kritik & Unser Fazit:
'Kick-Ass': Kultige Comic-Verfilmung oder absolut kranke Gewaltorgie? Am ehesten wohl irgendwas dazwischen, denn so richtig einstufen lässt sich der extrem eigenwillige und politisch vollkommen unkorrekte Genre-Mix von Regisseur Matthew Vaughn, der ansonsten für Layer Cake und 'Der Sternwanderer' bekannt ist, nun wirklich nicht. Und da liegt dann auch der Hund begraben, denn wie sagt man so schön: Viele Köche verderben den Brei - oder in diesem Fall: Viele Genres verderben den Film. Nun, nicht ganz - denn obwohl man sich hier anscheinend nie so richtig entscheiden kann, ob man nun eine herkömmliche Teenie-Komödie, ein Drama, ein Krimi, ein reiner Superhelden-Film oder eine Parodie - oder sogar Satire - davon sein will, hat der Film seine positiven Aspekte und kommt vor allem im letzten Drittel so richtig in Fahrt - und lässt einen einige der Anfangs-Schwierigkeiten bzw. Langatmigkeiten sogar etwas vergessen.

Der Film kommt sogar so in Fahrt, dass man bei den vielen Schiessereien, abgehackten Körperteilen und den abgefahrenen Kämpfen etwas den Überblick verlieren kann - dafür steigt mit der Anzahl toter Körper (absurderweise) auch der Unterhaltungsfaktor.

Das liegt vor allem an einer Figur des Films, und bei der handelt es sich weder um die von Aaron Johnson gespielte Titelfigur, noch um den von Hollywood-Star Nicolas Cage gespielten Big Daddy, sondern um das von Chloë Grace Moretz gespielte Hit-Girl - eine zur gnadenlosen Killermaschine herangezogene 11-jährige die als das wahre Highlight des Films bezeichnet werden darf. Wenn ein dermassen junges Gör mit Fluchwörtern nur so um sich schmeisst und gleichzeitig ganze Banden von Bösewichtern auf möglichst blutige Art und Weise dem Erdboden gleich macht, dann schreien selbstverständlich die Sittenwächter auf - und zwar ausnahmsweise nicht ganz unberechtigt, denn die an den Tag gelegte Brutalität ist tatsächlich etwas gewöhnungsbedürftig. Im Kontext der ohnehin masslos übertriebenen Comic-Action, die im Verlauf des Films immer überzeichneter, aber auch cooler wird, ist die gezeigte Gewalt aber tolerierbar.

Was man von 'Kick-Ass' schlussendlich hält, ist jedem selbst überlassen. Fakt ist, dass man es hier mit einem Superhelden-Film zu tun hat der, ähnlich wie Zack Snyder's Watchmen, nicht wirklich massentauglich, aber dafür umso aussergewöhnlicher ist.

In technischer Hinsicht kommt 'Kick-Ass' auf Blu-ray in einer sehr gelungenen Qualität daher, an der es nur sehr wenig auszusetzen gibt. Beim Bild muss man vor allem mit ein paar kleinen stilmittelbedingten Mankos, u.a. überstrahlte und übersaturierte Farben, sowie einem etwas zu hell geratenen Schwarzwert, leben - die den ansonsten guten Gesamteindruck allerdings nie wirklich negativ beeinträchtigen. So richtig geht's zudem beim Ton ab, wobei die aggressive und vielfach sehr räumliche und direktionale - und ausserdem druckvolle - Abmischung vor allem bei den Action-Szenen grossartig zur Geltung kommt. Zudem punktet der Release mit einer guten Auswahl an Extras,