Kritik & Unser Fazit:
Auch ein Hollywood-Superstar wie Tom Hanks muss im Verlauf seiner Karriere den ein oder anderen Rückschlag hinnehmen - und 'Larry Crowne', nach 'That Thing You Do' erst seine zweite Kino-Regiearbeit, gehört leider auch zu den weniger geglückten Projekten. Dabei bietet der Film eigentlich die besten Voraussetzungen, nicht nur als romantische Komödie, sondern auch als Feelgood-Movie bestens zu funktionieren - und zwar nicht nur weil Hanks gleich auch noch selber die Hauptrolle spielt, sondern zudem von seiner 'Charlie Wilson's War'-Kollegin Julia Roberts tatkräftige Unterstützung bekommt. Das Problem sind hier aber nicht wirklich die Stars, sondern vielmehr ein Drehbuch das eine eigentlich ernsthafte Situation dermassen verharmlost und auf die üblichen Klischees reduziert, dass dem offensichtlich gut gemeinten Film schon die Puste ausgeht, bevor er überhaupt richtig angefangen hat - und damit besser ins TV als ins Kino passt.

Dabei überrascht es, dass die namhaften Beteiligten die inhaltlichen Schwächen weder erkannt noch ausgemerzt haben. Hanks spielt den Gutmenschen ohne Ecken und Kanten mit offensichtlicher Freude und Hingabe, aber kommt damit so langweilig rüber wie selten zuvor - und Roberts, die vermeintliche romantische Sympathieträgerin, war nie zickiger und strotzt nur so vor Zynismus (der vielleicht einzige originelle Aspekt des Films). Dass die Chemie dabei auf der Strecke bleibt, ist keine Überraschung. Als Ausgleich zu solchen Defiziten stellt Co-Autorin Nia Vardolos, deren Überraschungshit 'My Big Fat Greek Wedding' von Hanks mitproduziert worden ist, eine Reihe von fast schon krampfhaft witzigen Nebenfiguren zur Seite von Hanks & Roberts. Diese machen den Film ein kleines bisschen abwechslungsreicher, bleiben aber genauso flach in ihrer Charakterisierung wie der Film die ganze Zeit über komplett vorhersehbar bleibt.

In wie weit das die Absicht von Hanks & Co. war, sei dahingestellt - denn auch grossen Stars sei hin und wieder ein kleiner, zumindest im Ansatz charmanter Film gegönnt. Das nächste mal dann aber bitte mit einem etwas originelleren und witzigeren Drehbuch!

So unspektakulär der Film in inhaltlicher Hinsicht ist, so unspektakulär ist auch die technische Umsetzung - was allerdings überhaupt nicht im negativen Sinn gemeint ist, denn auch wenn weder Bild und Ton wirklich in Erinnerung bleiben werden, kann man zumindest beides als äusserst zufriedenstellend bzw. gut bezeichnen. Dabei schneidet das Bild grundsätzlich noch etwas besser ab als der Ton und liefert sogar genügend High-def Feeling, während der genrebedingt eher frontlastige Ton gute Werte liefert - und höchstens ein bisschen darunter zu leiden hat, dass der deutsche Synchronsprecher von Tom Hanks krankheitsbedingt nach wie vor etwas nuschelig rüberkommt. Die Extras