Blu-ray Bewertung:
Film:
Bild:
Ton:
Extras:
Fazit:
Blu-ray Technische Daten:

Format / Regionalcode:
Blu-ray
Code B

Video Auflösung:
Film
---1080p AVC MPEG-4
Extras
---576i AVC MPEG-4
---1080p AVC MPEG-4

Bildformat:
2.00:1 (16:9)

Ton Formate:
DTS-HD Master Audio 5.1
---Deutsch
DTS-HD Master Audio 2.0
---Englisch

Untertitel:
Deutsch

Extras:
Postkarten aus China
B. Bertolucci-Doku
Making of
BD-Live
Versch. Trailer

Regie:
Bernardo Bertolucci

Darsteller:
John Lone
Joan Chen
Peter O'Toole
Ruocheng Ying
Victor Wong
Dennis Dun


Genre:
Drama / Biografie

 
Review von Thomas Raemy
Aufgeschaltet am: 1.1.10

Cover-Artwork und Bilder © und Eigentum von Arthaus / Kinowelt Home Entertainment GmbH
 
 
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'Der letzte Kaiser'
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Blu-ray Disc Review:
Der letzte Kaiser
Originaltitel: The Last Emperor
Veröffentlichung: 20. November 2009
Studio / Verleih: Arthaus / Kinowelt
Produktionsjahr: 1987
Länge: 163 min.
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren
Artikel-Jump: Story | Bild | Ton | Extras | Kritik & Fazit


Die Story:

Der dreijährige Pu Yi wird 1908 in die Verbotene Stadt gebracht und zum Kaiser von China gekrönt. Das einsame Kind wächst abgeschirmt von der Aussenwelt in einem goldenen Käfig auf. 1500 Diener stehen ihm zur Verfügung, er wird wie ein Gott behandelt. Ausserhalb der Verbotenen Stadt entmachtet die Revolution den Kaiser - über 2000 Jahre kaiserliche Herrschaft gehen zu Ende. Aber innerhalb der Palastmauern bleibt zunächst alles beim Alten - bis man Pu Yi mitsamt seinen beiden Frauen aus der Verbotenen Stadt hinauswirft. Der ehemalige Kaiser wird damit zum Spielball der Politik...

Das Bild:

Video Auflösung / Codierung: 1080p / AVC MPEG-4
Aspect Ratio: 2.00:1 (16:9)

Schärfe:
75%
Kontrast:
70%
Detailzeichnung:
65%
3-D / HD-Effekt:
55%
Kompression:

0%



Bild-Kurzbewertung:
+ Positiv:
- Sehr solide / teils (sehr) gute, aber etwas wechselhafte Bildqualität.
- Viele Aufnahmen bieten eine sehr gute Schärfe- und Detailzeichnung.
- Hellere bzw. besser ausgeleuchte Szenen bieten gute Kontrastwerte.
- Vorallem Palast-Szenen weisen eine sehr kräftige Farbwiedergabe auf.
- Viele Aufnahmen / Szenen bieten eine gute Plastizität / Tiefenwirkung.
- Negativ:
- Schärfe allgemein etwas wechselhaft mit vielen weichen Aufnahmen.
- Teils leichter bis mittelstarker Detailverlust in dunklen Bildbereichen.
- Durchgehend ein leichtes bis mittelstarkes, kaum störendes, Filmkorn.
- Vielfach sind leichte bis mittelstarke Doppelkonturen zu erkennen.

Gerade bei einem bildgewaltigen Epos wie 'Der letzte Kaiser' ist eine gute Bildqualität besonders wünschenswert, da nur so die vielen visuellen Details wirklich zur Geltung kommen. In der hier vorliegendenen Bildqualität kann Bernardo Bertolucci's mehrfach preisgekröntes Werk aber nur hin und wieder voll und ganz überzeugen, denn dafür ist die Präsentation allgemein etwas zu wechselhaft ausgefallen - wobei vorallem die Schärfe- und Detailzeichnung etwas zu leiden hat. Obwohl hier nämlich sehr viele Aufnahmen sehr gut rüberkommen und eine sehr gelungene Schärfe- und Detailwiedergabe aufweisen, sind genauso viele Aufnahmen etwas zu weich ausgefallen - und sind gelegentlich sogar an der Grenze zur Unschärfe angesiedelt (wobei vorallem Wide-Shots von dieser auffälligen Inkonsistenz betroffen sind).

Ähnlich sieht's dann auch beim Kontrast aus. Zwar gibt's bei vielen (meist helleren) Aufnahmen recht gute und sogar ausgewogene Werte zu verzeichnen, aber dafür schwächelt das Bild bei dunkleren Szenen - wobei es in dunklen Bildbereichen zu einem teils recht starken Detailverlust kommen kann. Das 'The Last Emperor' (Originaltitel) praktisch durchgehend eine leichte mit mittelstarke Kornsturktur aufweist, ist nicht allzu störend - im Gegenteil: Es ist erfreulich, dass Arthaus hier keinen Rauschfilter eingesetzt hat. Dafür kam anscheinend hin und wieder eine leichte Nachschärfung zum Einsatz - was die häufiger zu sehenden Doppelkonturen erklären würde. Man sieht also: Der Gesamteindruck ist etwas (zu) wechselhaft, die opulente Szenerie des Films lässt einen die qualitativen Unzulänglichkeiten aber immerhin vielfach vergessen.


Der Ton:

Getestet: Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1

Wie nicht anders zu erwarten, wird einem bei einem Drama wie 'Der letzte Kaiser' nicht gerade ein Soundgewitter geboten - was sich aber nie negativ bemerkbar macht, denn die eigentlich frontlastige Natur der Abmischung profitiert von der stimmigen Filmmusik (und einigen wenigen Umgebungsgeräuschen) die über die hinteren Surround-Lautsprecher wiedergegeben werden. Hin und wieder fällt zwar auf, dass die Höhen minimal schrill klingen und etwas sauberer daherkommen könnten, aber dieses kleine Manko dürfte nur sehr geübten Ohren auffallen. Ansonsten weist der Mix eine gute Balance auf und verfügt zudem über durchgehend gut verständliche Dialoge.


Ausserdem sind auf dieser Blu-ray folgende Tonspuren enthalten:
DTS-HD Master Audio 2.0: Englisch

 
 
  Die Extras:
Die Extras von 'Der letzte Kaiser' bestehen aus einer sehenswerten Auswahl verschiedener Dokumentationen die hier allesamt in Standard-Definition (576i, MPEG-2) präsentiert werden. Ein Audiokommentar von Regisseur Bernardo Bertolucci fehlt zwar, aber dafür steht der renommierte italienische Filmemacher in den videobasierten Features jeweils im Mittelpunkt. So auch bei 'Postkarten aus China' (ca. 8 min.)
, einem Videotagebuch das der Filmemacher selber während den Vorbereitungen bzw. während der Dreharbeiten in China aufgenommen hat und bei dem grösstenteils ein etwas anderer Eindruck des Landes vermittelt wird. Qualitativ auf typischem '80er Jahre Homevideo-Niveau, aber dennoch interessant und sehenswert.

Danach folgt mit 'Der italienische Reisende: Bernardo Bertolucci' (ca. 50 min.) eine weitere interessante Dokumentation bei dem auf die geografischen Einflüsse auf die Filme des Regisseurs eingegangen wird. Bei der Dokumentation von Fernand Moszkowicz gibt's viele persönliche Einblicke in die Arbeit des Filmemachers, wobei man sich vorallem in der zweiten Hälfte mit den Arbeiten an 'Der letzte Kaiser' widmet - inklusive vielen Einblicken in die Arbeit auf dem Set bzw. vor Ort (u.a. natürlich auch den Dreharbeiten in der Verbotenen Stadt).

Beim nächsten Feature, das ganz simpel als 'Bernardo Bertolucci' (ca. 66 min.) bezeichnet wird, handelt es sich dann allerdings nicht einfach um eine weitere Dokumentation über den Regisseur, sondern man hat es hier vielmehr mit einem sehr ausführlichen Making of zu tun bei dem auf sehr detaillierte Weise die Entstehung des Films eingegangen wird. Nebst vielen Aufnahmen von den Dreharbeiten und Einblicken in die verschiedenen Produktions-Aspekte kommen hier Cast & Crew, und natürlich Bertolucci selbst, ausführlich zu Wort - während es zudem einige interessante Fakten zu den wahren Hintergründen der faszinierenden Story zu hören gibt. Zudem verfügbar: der deutsche und der englische Original-'Trailer' (ca. 4 min.) des Films.

Falls der verwendete Blu-ray Player über das Profil 2.0 verfügt kann mittels der auf dieser Disc vorhandenen 'BD-Live'-Einbindung auf's Online-Portal von Kinowelt zugegriffen werden wo es nebst Eigenwerbung (Umfrage, Trailer, Label-News und FAQ) lediglich einen Zugang zur 'Der letzte Kaiser' Online-Community gibt - weiteres filmbezogenes Hintergrund-Material sucht man an dieser Stelle leider vergeblich. Weitere Eigenwerbung macht das Label zudem direkt auf der Disc selbst und hat hier gleich noch sechs weitere Trailer auf die Disc gepackt.

Ebenfalls erwähnenswert, allerdings nicht im positiven Sinne, ist die leider sehr billig-wirkende Digipack-Verpackung die zwar sicherlich umweltfreundlich ist, aber nicht viel hergibt - und zudem über ein aufgedrucktes FSK-Logo verfügt.
 
 
Kritik & Unser Fazit:
9 Oscars, 1 César, 2 British Academy Awards, 1 Europäischer Filmpreis und zusätzliche 4 Golden Globes - eine wirklich aussergewöhnliche Bilanz für einen genauso aussergewöhnlichen Film! Keine Frage: Mit 'Der letzte Kaiser' hat Bernardo Bertolucci einen modernen Klassiker geschaffen, der aufgrund seiner visuellen Opulenz eine fast schon epische Grösse erreicht - und dabei auch gleich noch als erste westliche Film-Produktion an etlichen Original-Schauplätzen, inklusive der Verbotenen Stadt, filmen durfte. Von dieser im Film durchgehend spürbaren Authenthizität profitiert die aufwändige Gross-Produktion jedenfalls ungemein und kann damit auch einige der wenigen Drehbuch-Schwächen überbrücken.

Aber wie gesagt: Viele Schwächen hat der Film nicht. Sogar die recht lange Laufzeit von mehr als 160 Minuten macht sich hier nur sehr selten in einigen etwas langatmigeren Szenen bemerkbar. Dass sich Bertolucci vielfach etwas mehr Zeit für seine grossartigen Kamera-Einstellungen nimmt, ist hier dann aber auch nicht allzu verwunderlich, denn die bis dahin kaum bekannten Schauplätze laden geradezu dazu ein, etwas länger mit der Kamera darauf zu verweilen. Dementsprechend stellt sich bei der kaiserlichen Biografie auch vielfach ein leicht dokumentarhafter Stil ein und man hier das Gefühl, ein Zeuge dessen zu sein, was hinter den verschlossenen Palastmauern vorgegangen sein muss.

Nebst der grandiosen Szenerie überzeugt der Film zudem mit grossartigen Schauspieler-Leistungen. Interessanterweise bleiben in dieser Kategorie die Preise aus, aber ohne die glaubhaften Darstellung von namhaften Grössen wie Peter O'Toole (der in einer Nebenrolle zu sehen ist), John Lone und Joan Chen wäre dir Film nur halb so gut. So verliert man sich aber innerhalb kürzester Zeit in der längst vergangenen Welt der Verbotenen Stadt und ihrer eigentümlichen Bräuche. Wirkliche Sympathie für die Hauptfigur mag sich dabei vielleicht erst gegen Filmschluss einstellen, aber dafür überzeugt der Film mit seiner Liebe zum Detail und seiner visuellen Vielfältigkeit. Grosses Kino, sicherlich zu recht mit vielen Preisen überhäuft!

Es ist dann vorallem die visuelle Brilanz des Films, die auf Blu-ray besonders gut zur Geltung kommt - aber aufgrund einer etwas wechselhaften Bild-Präsentation sich nur in vereinzelten Sequenzen voll entfalten kann. Referenzwerte bleiben hier dementsprechend aus - was auch für den grundsätzlich eher frontlastigen Ton gilt, bei dem vorallem die Musik für etwas Surround-Atmosphäre sorgt. Bei den Extras wird einem eine gute Auswahl an Dokumentationen und Hinter-den-Kulissen Material geboten, wobei Regisseur Bernardo Bertolucci jeweils im Mittelpunkt steht. Nur schade, dass das Arthaus-Label bei der Verpackung einen Sparkurs eingeschlagen hat und
man hier mit einem billig wirkenden und unstabilen Digipack leben muss, das dem Titel einer 'Special Edition' nicht gerecht wird.

'Der letzte Kaiser' ist ein eindrücklicher Film der auf Blu-ray eine solide Figur macht, aber nicht zu den qualitativen High-def Überfliegern gehört. Abgesehen von der Verpackung ein durchaus empfehlenswerter Release!
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Blu-ray Screenshots:
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Hinweis: Screenshots wurden als Full-HD Quelle (1920x1080 Pixel) gespeichert und sind lediglich zur besseren Internet-Darstellung auf 1280x720 Pixel verkleinert worden (inklusive einer leichten JPEG-Kompression). Es wurden keine Veränderungen an Schärfe, Kontrast oder an den Farben vorgenommen.
   
 
'Der letzte Kaiser'
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