Kritik & Unser Fazit:
Auch Klassiker müssen nicht immer perfekte Filme sein und wenn man ganz ehrlich sein will, dann ist der erste 'Mad Max'-Film aus dem Jahr 1979 kein sonderlich guter Film - und hat seinen Status als Action-Klassiker und Wegbereiter des dystopischen Kinos dennoch mehr als verdient. Nun gut, die post-apokalyptische Kulisse haben die Nachfolger wesentlich besser hingekriegt, aber was die Action anbelangt, machte der australischen Low-Budget Produktion, die gleichzeitig auch das Regie-Debut von George Miller darstellte, kaum jemanden etwas vor. Kein Wunder, dass sich 'Mad Max' als eine Art Wegbereiter des modernen Actionkinos herausstellte und oft kopiert wurde, die Intensität der Strassenschlachten aber nur von den eigenen Nachfolgern erreicht und getoppt wurde - wobei Fury Road, auch von Miller, das beste Beispiel dafür ist.

Bevor es überhaupt zu den drei Sequels kam, machte sich der Erstling einen unvergesslichen Namen und erschuf nebenher gleich noch einen neuen Hollywood-Superstar: Der vormals fast gänzlich unbekannte Mel Gibson war fortan nicht mehr aus der Kino-Landschaft wegzudenken.

Man merkt also, welchen enormen Einfluss diese eigentlich kleine und zunächst unbedeutend wirkende australische Produktion hatte. Das ist dann auch der Grund, wieso man die inhaltlichen Schwächen des Films gerne ein bisschen schönredet, aber genau genommen hat der Film ausser einigen gelungenen Auto-Actionszenen und einem charismatischen Helden nicht wirklich viel zu bieten - am allerwenigsten eine gescheite Story. Diese könnte kaum simpler sein und dient lediglich als Aufhänger für ein paar wilde Verfolgungsjagden auf den verlassenen australischen Landstrassen. Das ist grundsätzlich auch ganz okay, es kann jedoch die Tatsache nicht völlig verschleiert werden, dass der Film auch rein strukturell seine Probleme hat und vor allem im ersten Drittel ein bisschen zusammenhanglos und, trotz ansehnlicher Action, langatmig wirkt.

Erst im letzten Drittel findet der Film seinen Fluss und durch die ganz persönliche Bedrohung von Max' Familie bekommt der Film eine Dringlichkeit, die ihm zuvor gefehlt hat. Kein Wunder also, dass die Kritiker seinerzeit den Film als sinnlose Gewaltorgie verschrien haben und den Kult um 'Mad Max' damit wohl nur noch gesteigert haben. Tatsächlich ist der Film in Sachen Gewalt alles andere als zimperlich, aber so ganz wird der Film seinem knallharten Ruf mittlerweile nicht mehr gerecht. Schlimm ist das aber nicht, im Gegenteil, denn auch wenn der Zahn der Zeit an 'Mad Max' ein bisschen genagt hat und seine Schwächen heutzutage offensichtlicher denn je sind, dann hat der Film seinen Platz in der Geschichte des Action-Kinofilms dennoch voll verdient!

In technischer Hinsicht macht der Film eine grösstenteils solide Figur auf dem hochauflösenden Format. Das Bild hat zwar unter ein paar alters- bzw. quellbedingten Mankos zu leiden und kommt etwas inkonsistent daher, ist früheren Homevideo-Fassungen dafür aber deutlich überlegen. Dem deutschen Ton merkt man die späte '70er Jahre-Herkunft aufgrund der Mono-Abmischung dafür umso deutlicher an, aber auch wenn die fehlende Surround-Kulisse in den Actionszenen ein Manko ist, dann sind die eigentlichen Ton-Elemente in einem recht guten