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'Melancholia'
(Blu-ray
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Das
Bild:
Video Auflösung / Codierung: 1080p / AVC MPEG-4
Aspect Ratio: 2.35:1 (16:9)
Schärfe: |
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80% |
Kontrast: |
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70% |
Detailzeichnung: |
|
65% |
3-D
/ HD-Effekt: |
|
70% |
Kompression: |
|
5% |
Bild-Kurzbewertung: |
+
Positiv: |
-
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Gutes,
wenn auch z.T. stilmittelbedingt eingeschränktes
Bild. |
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-
|
Trotz
Wackelkamera meist (sehr) gute Schärfe-
& Detailwerte. |
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Grundsätzlich
guter, wenn auch leicht wechselhafter
Kontrast. |
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Bis
auf Ouvertüre meist untersaturierte,
aber natürliche Farben. |
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Bild
weist vielfach eine gute Plastizität
und Tiefenwirkung auf. |
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Negativ: |
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Teils
starke Bewegungs-Unschärfen wg.
Wackelkamera-Stil. |
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Der
Schwarzwert dürfte gelegentlich
noch etwas satter wirken. |
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Vereinzelt
sehr auffällige Banding-Kompressions-Artefakte. |
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Lars von Trier's Wackelkamera-Stil ist nicht nur berühmt,
sondern geradezu berüchtigt - und kam bisher
in allen seinen Werken zum Einsatz. Auch 'Melancholia'
ist von diesem Stilmittel weitestgehend sehr stark
geprägt - aber eben nur weitestgehend, denn der
Film wird von einer extrem stilisierten Super-Slow-Motion
Sequenz eröffnet, die sich in ihrer ausgeklügelten
Inszenierung von sämtlichen anderen Filmen des
dänischen Filmemachers unterscheidet. Diese ersten
5-6 Minuten bilden dann nicht nur einen stimmigen
Einstieg in den Film, sondern hinterlassen einen bleibenden
Eindruck - und sind zudem auch qualitativ sehr gelungen
und, bis auf eine minimale Weichzeichnung, sehr hochwertig.
Auch sonst hat man es im Prinzip mit einem recht hochwertigen
Bild zu tun, denn die Aufnahmen weisen grundsätzlich
eine gute Schärfe- und Detailzeichnung auf und
bieten, bis auf einen etwas zu hellen Schwarzwert,
auch einen guten Kontrast und gute, wenn auch (bis
auf die Ouvertüre) untersaturierte Farben. Plastizität
und Tiefenwirkung, und damit auch High-def Feeling,
kommt hier aber dennoch auf.
Einziger Nachteil: Die Wackelkamera führt zu
unübersehbaren Bewegungs-Unschärfen - wobei
der Transfer zudem vereinzelt sehr auffällige
Banding-Kompressions-Artefakte aufweist. Schlussendlich
immer noch ein gutes (wenn auch nur knappes) 4-Sterne-Bild!
Der
Ton:
Getestet: Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
Beim Ton gibt's gleich zum Anfang
eine akustische Darbietung der Extraklasse, denn die
filmische - mit wagnerischen Klängen unterlegte
- Ouvertüre ist nicht nur rein visuell ein kleines
Meisterwerk, sondern begeistert auch tonmässig!
So glasklar, kräftig und räumlich hat man
die Musik von Wagner wohl noch nie gehört - wobei
die subtile, aber stetige Anschwellung der Lautstärke
viel zur beeindruckenden Wirkung der Sequenz beiträgt.
Auch sonst sind die Szenen mit Musikuntermalung die
eindrücklichsten der Abmischung - wobei der Kontrast
zu den ruhiger gestalteten Sequenzen kaum stärker
sein könnte, denn diese verfügen vielfach
über eine nur spärlich ausgeprägte
Akustik und sind, wohl ganz bewusst, sehr minimalistisch
angelegt. Die Balance ist dabei vielleicht nicht ganz
optimal, aber die Dialoge bleiben dennoch bestens
verständlich - wobei gerade die deutlich lautere
Filmmusik viel zur Wirkung des Tons beiträgt!
Ausserdem sind auf dieser Blu-ray folgende Tonspuren
enthalten:
DTS-HD Master Audio 5.1: Englisch
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Die
Extras:
Bei den Extras der 'Melancholia' Blu-ray Disc
wird der Anfang von einem informativen Audiokommentar
von Regisseur Lars von Trier gemacht - fast schon zu
informativ, denn ähnlich wie bei den darauffolgenden
Featurettes geht der kontroverse Filmemacher fast schon
etwas zu detailliert auf die Ideen und Hintergründe
seiner selbst geschriebenen Geschichte ein - was die
eigene Interpretation etwas einschränkt. In etwas
kompakterer Form gehen von Trier & Co. bei 'Über
Melancholia' (ca. 11 min.) auf den Film und die
Story ein, während man bei 'Die visuelle Gestaltung'
(ca. 10 min.) auf die spezielle Bildsprache des Films
eingeht - wobei man bei 'Die visuellen Effekte'
(ca. 7 min.) mittels einer kommentierten Show-Reel gleich
auch noch deren tricktechnische Umsetzung vorgeführt
kriegt. 'Über das Universum' (ca. 4 min.)
zeigt zudem auf, wie man echte Astrophysik in die Handlung
des Films einfliessen liess. Als einzige hochauflösend
vorliegende Features sind der deutsche und englische
'Trailer' (ca. 4 min.) verfügbar.
Das Concorde-Label, das mit drei zusätzlichen Trailern
noch etwas Eigenwerbung macht, hat auch diesen Titel
mit einem Wendecover ausgestattet - dementsprechend
braucht man sich hier keine Gedanken um das (zurecht
unbeliebte) FSK-Logo zu machen. |
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Kritik
& Unser Fazit:
Lars von Trier ist einer der wenigen Filmemacher,
der seine Zuschauer nicht nur fordert, sondern
geradezu herausfordert - und zwar damit, sich
ihren Ängsten und Sehnsüchten auf
geradezu knallharte Weise zu stellen. Sein neuestes
Werk 'Melancholia' weicht von seinem
ganz eigenen Stil nicht ab - und ist dennoch
ein komplett eigenständiger Film der sich
auf visuell anmutigende Weise mit einem Thema
beschäftigt, mit dem sich fast jeder Mensch
früher oder später auseinandersetzen
muss: Depression. Diese wird aus der Sicht von
zwei Schwestern gezeigt, die kaum unterschiedlicher
sein könnten: Die sich der eigenen Melancholie
vollkommen hingebenden Justine, und der harmonie-
und kontrollsüchtigen Claire - wobei sich
deren Rollen im Verlauf des Films geradezu grundlegend
ändern. Bevor es aber soweit ist, wird
man Zeuge einer desaströsen Hochzeitsfeier,
die mit ihren Ritualen und Trivialitäten
ein Spiegelbild unserer Gesellschaft ist - und
damit zum Katalysator für ein Wechselbad
der Gefühle wird.
Vor allem Hauptfigur Justine macht innerhalb
einer einzigen Nacht jede nur erdenkliche Emotion
durch und geht an den Erwartungen ihrer Mitmenschen
regelrecht zu Grunde. Ihre eigene Selbstzerstörung
wird durch das Aufeinandertreffen mit dem Planeten
Melancholia perfekt symbolisiert - nicht zuletzt,
da sich die Schwesternrollen mit der zunehmenden
Bedrohung, und damit auch der möglichen
Apokalypse, grundlegend ändern. Dass 'Melancholia'
dabei ein paar wenige Science-Fiction Elemente
enthält, lässt sich nicht von der
Hand weisen - aber schlussendlich ist diese
höchst unwahrscheinliche kosmische Konstellation
nur Mittel zum Zweck, um das zerrüttete
Seelenleben der beiden Figuren zu be- bzw. durchleuchten.
Von Trier tut das mit seiner üblichen Beharrlichkeit
und schreckt nicht davor zurück, sein Publikum
auf eine Irrfahrt der Gefühle mitzunehmen
- wobei er dies auf erstaunlich bildgewaltige
Weise tut.
So sind es dann vor allem Momente, wie der visuell
sehr eindrücklich gestaltete Prolog bzw.
die filmische Ouvertüre (die passenderweise
mit Musik von Wagner unterlegt ist) die 'Melancholia'
zu so einem solch aussergewöhnlichen filmischen
Werk werden lassen.
Aussergewöhnlich auch deshalb, weil 'Melancholia'
von einer grandiosen Besetzung lebt. Namhafte
Darsteller gibt es hier zahlreich und so runden
Kino-Grössen wie Charlotte Rampling und
John Hurt den ohnehin grossartigen Eindruck
mehr als passend ab. Die eigentliche Ehre gebührt
hier aber Kirsten Dunst und Charlotte Gainsbourg.
Diese portraitieren das ungleiche Schwesternpaar
mit einer Eindringlichkeit, wie man es im Kino
selten sieht - wobei vor allem Dunst eine Meisterleistung
abliefert und in ihrer zerrissenen Rolle auch
viel Mut zur Hässlichkeit beweist. Mit
herkömmlichem Hollywood-Kino hat 'Melancholia',
wie es bei Lars von Trier's Filmen üblich
ist, dann auch wenig zu tun - und von daher
versteht es sich auch fast von selbst, dass
man es hier mit einem Film zu tun hat, der nicht
für jedermann geeignet ist. Verschliessen
sollte man sich dieser Art Kino-Kunst, die wichtige
existenzielle Fragen aufwirft, aber auf keinen
Fall.
Es ist schlussendlich ein Widerspruch an sich,
dass von Trier das schöne und attraktive
an einem Weltuntergang in den Vordergrund rückt
- aber das macht auch gerade den unverwechselbaren
Reiz dieses nur schwer fassbaren Films aus.
Umso erfreulicher also, dass die aussergewöhnliche
Bildsprache des Films auf Blu-ray Disc besonders
gut zur Geltung kommt und sogar von Trier's
Wackelkamera-Markenzeichen sich nur minimal
(negativ) auf die eigentliche Bildqualität
auswirkt. Beim Ton des Films wird zwar nur bei
den Sequenzen mit Richard Wagner's unverkennbarer
Musik die volle Räumlichkeit ausgenutzt,
aber die akustische Umsetzung kann auch sich
sonst hören lassen. Die Extras bieten zudem
einige gute Infos zur Entstehung des Films und
den Ideen hinter
|
der
Story, sind unserer Meinung allerdings
aber schon etwas kontraproduktiv wenn
es um die eigene Interpretation des Films
geht.
Für jedermann ist 'Melancholia'
nicht geeignet. Wer sich dennoch an den
Film wagt und offen für solch radikale
Film-Ideen ist, der wird mit einem neuen
Meisterwerk von Regisseur Lars von Trier
belohnt. Sehr empfehlenswert!
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Es wurden keine Veränderungen
an Schärfe, Kontrast oder an
den Farben vorgenommen. |
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