Blu-ray Bewertung:
Film:
Bild:
Ton:
Extras:
Fazit:
Blu-ray Technische Daten:

Format / Regionalcode:
Blu-ray
Code B

Video Auflösung:
Film
---1080p AVC MPEG-4
Extras
---576i AVC MPEG-4
---1080p AVC MPEG-4

Bildformat:
2.40:1 (16:9)

Ton Formate:
DTS-HD Master Audio 5.1
---Deutsch
---Französisch

Untertitel:
Deutsch

Extras:
Audiokommentar
Making of
Fotogalerie
Versch. Trailer
Wendecover

Regie:
Jean-Pierre Jeunet

Darsteller:
Dany Boon
André Dussollier
Nicolas Marié
Jean-Pierre Marielle
Yolande Moreau
Julie Ferrier


Genre:
Komödie

 
Review von Thomas Raemy
Aufgeschaltet am: 4.5.11

Cover-Artwork und Bilder © und Eigentum von Arthaus / Kinowelt Home Entertainment GmbH
 
 
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'Micmacs'
(Blu-ray Disc)
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Blu-ray Disc Review:
Micmacs - Uns gehört Paris!
Originaltitel: Micmacs à tire-larigot
Veröffentlichung: 2. Dezember 2010
Studio / Verleih: Arthaus / Kinowelt
Produktionsjahr: 2009
Länge: 104 min.
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren
Artikel-Jump: Story | Bild | Ton | Extras | Kritik & Fazit


Die Story:
Durch eine Landmine verliert Bazil (Dany Boon) seinen Vater und in Folge auch die Mutter. Der Junge landet im Heim. 20 Jahre später trifft ihn eine verirrte Pistolenkugel in den Kopf. Als Wohnungsloser wird er von einer Gruppe von Aussenseitern aufgenommen, die zu einer Ersatzfamilie für ihn wird. Als Bazil auf die Waffenkonzerne stösst, die für den Tod seines Vaters und seine Kugel im Kopf verantwortlich sind, schmiedet er mit seinen neuen Freunden einen Plan, die konkurrierenden Waffenhändler schamlos gegeneinander auszuspielen...

Das Bild:

Video Auflösung / Codierung: 1080p / AVC MPEG-4
Aspect Ratio: 2.40:1 (16:9)

Schärfe:
95%
Kontrast:
80%
Detailzeichnung:
75%
3-D / HD-Effekt:
70%
Kompression:
0%


Bild-Kurzbewertung:
+ Positiv:
- Von diversen Stilmitteln stark geprägtes, aber dennoch gutes Bild.
- Meist sehr gute Schärfe mit zufriedenstellender Detailwiedergabe.
- Teils stark überhöhtes, aber in der Regel gutes Kontrastverhältnis.
- Trotz starker Filter meist sehr gute und kräftige Farbwiedergabe.
- Verschiedene Aufnahmen mit guter Plastizität und Tiefenwirkung.
- Negativ:
- Teils leichter Detailverlust in dunklen Szenen bzw. Bildbereichen.
- Hauttöne wirken wegen Farbfilter eher unnatürlich (= Stilmittel).
- Überhöhte Werte wirken sich leicht negativ auf Plastizität aus.

Wie schon die früheren Werke von Regisseur Jean-Pierre Jeunet (u.a. Delicatessen und 'Die fabelhafte Welt der Amelie') ist auch der im Jahr 2009 veröffentlichte 'Micmacs - Uns gehört Paris!' von diversen visuellen Stilmitteln geprägt. Am auffallendsten ist ganz eindeutig die stark gefilterte Farbpalette die mit ihrer gelblich-goldenen, teils leicht grünlichen Ausrichtung in typischer Jeunet-Manier für einen warmen, wenn auch nicht unbedingt natürlichen Look sorgt - was sich vor allem bei den Hauttönen ein bisschen negativer bemerkbar machen kann. Überhaupt wirken sich die starken Filter und das leicht überhöhte Kontrastverhältnis gelegentlich ein wenig auf die ansonsten gute Plastizität (und Tiefenwirkung) aus, während es in dunklen Bildereichen hin und wieder zu einem leichten Detailverlust kommen kann, aber am nötigen High-def Feeling mangelt es dem Bild von 'Micmacs à tire-larigot' (Originaltitel) trotzdem nicht.

Das durchgehend minimal körnige Bild punktet nämlich vor allem bei der Bildschärfe, denn diese kann - bis auf wenige Ausnahmen - als gestochen scharf bezeichnet werden. Trotz der stilmittelbedingten Einschränkungen ein hochwertiges Bild!


Der Ton:

Getestet: Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1

Tonmässig gibt sich Jean-Pierre Jeunet's 'Micmacs' - zumindest über weite Strecken - eher ein bisschen zurückhaltend und etwas weniger verspielt, als was man es von einem skurrilen Film dieser Art vielleicht erwarten würde. Schlecht hört sich der Film deswegen aber noch lange nicht an, im Gegenteil: 'Micmacs' profitiert von einer recht natürlichen Surround-Kulisse die mit vielen subtilen direktionalen Surround-Effekten für eine überzeugende, aber nie übermässig aktive, Räumlichkeit sorgt, wobei die stimmige Filmmusik sehr gut in den Mix integriert wurde. Etwas aggressiver gibt sich der Mix dann erst zum Filmende hin wenn es zur grossen Explosion kommt, wobei in der toll umgesetzten Sequenz vor allem der Subwoofer richtig etwas zu tun bekommt - wenn auch nur kurzzeitig. Zudem positiv: Die durchgehend gute Balance, und damit auch Dialog-Verständlichkeit, der hier vorliegenden DTS-HD Master Audio 5.1 Tonspur.

Ausserdem sind auf dieser Blu-ray folgende Tonspuren enthalten:
DTS-HD Master Audio 5.1: Französisch

 
 
  Die Extras:
Die Extras der 'Micmacs' Blu-ray sind vielleicht nicht allzu ausschweifend ausgefallen - zumindest wenn es um die Anzahl an verschiedenen Features geht - aber dafür wird einem inhaltlich ein sehr guter Einblick in die recht aufwändige Entstehung des Films geboten. Los geht's mit einem informativen Audiokommentar von Regisseur Jean-Pierre Jeunet der ausführlich auf die wichtigsten Aspekte der Produktion eingeht und zudem auch einige Anekdoten von den Dreharbeiten zu erzählen hat. Der weltbekannte französische Filmemacher steht zudem beim ebenfalls vorhandenen 'Making of' (ca. 47 min.) im Mittelpunkt, wobei es beim in SD-Qualität (576i, AVC MPEG-4) vorliegenden Blick hinter die Kulissen nicht nur Aufnahmen von den Dreharbeiten, sondern auch von der Nachbearbeitung und der Premiere zu sehen gibt. Ein interessanter Einblick, vor allem weil auch auf einige der Probleme der Produktion eingegangen wird! Nebst einer (hochauflösend vorliegenden) 'Fotogalerie' (ca. 2 min.) mit diversen Szenen-Fotos sind noch der deutsche und französische 'Trailer' (ca. 4 min.) von 'Micmacs' anwählbar.

Bleibt zu erwähnen, dass das Arthaus-Label mit insgesamt neun verschiedenen (ebenfalls hochauflösenden) Trailern noch etwas Reklame in eigener Sache betreibt - und sich auch bei diesem Titel für ein Wendecover ohne FSK-Logo entschieden hat.
 
 
Kritik & Unser Fazit:
Es ist immer wieder interessant, wie manche Regisseure zum Opfer ihres eigenen Stils werden können. Tim Burton und seine bizarren gothischen Welten sind das vielleicht bekannteste Beispiel, aber auch der französische Kult-Regisseur Jean-Pierre Jeunet scheint sich aus der skurrilen Film-Nische nicht mehr befreien zu können. So passiert bei seinem ersten Kino-Streich nach über sechs Jahren etwas kurioses: Er beginnt, sich selber zu persiflieren und lässt sich nicht nur bei vielen Klassikern der Film-Geschichte inspirieren, sondern baut in 'Micmacs - Uns gehört Paris!' gleich noch verschiedene Sequenzen ein, die - anscheinend ganz bewusst - an seine früheren Werke erinnern. Das mag einerseits irgendwie originell wirken, zeigt aber gleichzeitig auch auf, wie wenig Substanz der eigentlich innovative Mix aus filmischer Abrüstungs-Initiative und klassischen Comedy-Elementen, die z.T. an Stummfilme erinnern, zu bieten hat.

Stil vor Substanz lautet hier also die Devise, und so schmückt Jeunet sein (nach 'Die fabelhafte Welt der Amélie' einmal mehr etwas weltfremd wirkendes) Paris nicht nur mit unzähligen skurrilen, ja teilweise fast schon grotesk wirkenden, Figuren und Szenarien aus, sondern auch mit sehr viel unnötigem Material, dass die Story nicht unbedingt antreibt, sondern ihr vielfach die Luft regelrecht aus den Segeln nimmt und ihr eine gewisse Langatmigkeit verleiht. Bazil & Co. sind in typischer Manier des Regisseurs liebenswert, aber dermassen erzwungen auf - man kommt leider nicht darum herum, das Wort nochmals zu gebrauchen - skurril getrimmt, dass das Endresultat verkrampft wirkt. Eine gewisse Merkwürdigkeit mag ja gut und erfrischend sein, aber wenn es dann so angestrengt wirkt, dann leidet das Gesamt-Kunstwerk und viele witzige Details, wie z.B. die Mine beim Fussball-Match, gehen gnadenlos im Skurrilitäts-Overkill unter.

Bis der Film einigermassen in Fahrt kommt und seine (abstrus wirkende) Ocean's Eleven-Dynamik entwickelt, geht etwas viel Zeit verloren - und damit auch einige der ansonsten eigentlich mehr als genügend vorhandenen Sympathiepunkte für die stimmig zusammengestellte Darsteller-Truppe. Darunter sind bekannte Jeunet-Gesichter wie Dominique Pinon, während Dany Boon nach Willkommen bei den Sch'tis einmal mehr den etwas verschrobenen Sonderling gibt - und aufpassen muss, mit seinem Mix aus Dackel-Blick und der auffälligen Charlie Chaplin-Nachahmung nicht komplett auf diese Art Rolle festgelegt zu werden. Keine Frage: 'Micmacs à tire-larigot' (Originaltitel) ist visuell ein kreativer Film der inhaltlich auch seine Momente hat, die vielen Ideen aber nur schwerfällig unter einem Hut zusammenbringen kann. Auch dieser Jeunet-Film wird sein Publikum finden, aber Kult-Potential ist keines vorhanden.

Zumindest in technischer Hinsicht gibt's an der französischen Film-Produktion, die ganz offensichtlich mit grossem Aufwand und mit viel Liebe für die kleinsten Detail in Szene gesetzt worden ist, nur wenig auszusetzen - auch wenn man beim Bild mit den üblichen Stilmitteln von Regisseur Jeunet leben muss. Auf Blu-ray haben Farbfilter & Co. zwar einen leicht negativen Einfluss auf die Bildqualität, aber der Gesamteindruck ist immer noch sehr gut und hochwertig - wobei das gleiche auch vom Ton gesagt werden kann, der vielleicht etwas weniger spektakulär rüberkommt als erwartet, aber die Welt der obdachlosen Gang dennoch stimmig erklingen lässt. Bei den Extras bekommt man
zudem ein Making of geboten, während der Regisseur in einem informativen Kommentar auf die Entstehung der Produktion eingeht.

Weniger Skurrilität und eine ausgereiftere Story hätten aus 'Micmacs' einen weiteren Topfilm von Jeunet machen können, so bleibt die irrwitzige Kritik an der Waffenindustrie aber hinter den Erwartungen zurück.
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Gesamt-Fazit:
 
Blu-ray Screenshots:
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Hinweis: Screenshots wurden als Full-HD Quelle (1920x1080 Pixel) gespeichert und sind lediglich zur besseren Internet-Darstellung auf 1280x720 Pixel verkleinert worden (inklusive einer leichten JPEG-Kompression). Es wurden keine Veränderungen an Schärfe, Kontrast oder an den Farben vorgenommen.
   
 
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