Kritik & Unser Fazit:
Dass es Regisseur Roland Emmerich immer mal wieder (mehr als nur ein bisschen) übertreibt, weiss man aus diversen Filmen - und es sieht so aus, als wolle er sich auch in 'Midway', dessen deutscher Zusatztitel 'Für die Freiheit' lautet, nicht zurückhalten - im Gegenteil: Der Film, der den US-amerikanischen Vernichtungsschlag gegen die Japaner nach deren Angriff auf Pearl Harbor thematisiert, ist ein aufgeblasener, unfokussierter und klischeebehafteter Film über den Zweiten Weltkrieg, der den tatsächlichen Ereignissen, die er nachstellen will, nicht würdig ist.

Die angeblich wichtigste Seeschlacht der US-amerikanischen Geschichte fand zwar nur auf einem kleinen Atoll in der Mitte des Pazifiks statt und dauerte lediglich vier Tage, kostete jedoch mehr als 3000 Soldaten das Leben. Emmerich packt jedoch weitaus mehr in seinen Film und zeigt nicht nur den Angriff auf Pearl Harbor, sondern auch die Scharmützel und Strategiediskussionen in den Monaten davor. Da liegt dann auch der Hund vergraben, denn das Drehbuch ist überladen mit Figuren und Subplots und kann sich nie entscheiden, wer den nun im Mittelpunkt stehen soll. Für den Zuschauer heisst das dann: Fehlende Identifikationsfiguren und dementsprechend auch eine Spannung, die grösstenteils auf Sparflamme köchelt - auch deshalb, weil der Film künstlich wirkt.

So kommen die vielen Actionszenen, alleine die Endschlacht nimmt fast 45 Minuten des mit einer Laufzeit von knapp 140 Minuten ohnehin langatmig wirkenden Films ein, nicht allzu glaubwürdig daher und wirken nicht nur steril, sondern fast so, als würden sie aus einem Videospiel stammen.

Da hilft es dann auch nicht mehr allzu viel, dass man sich sogar ein bisschen Zeit nimmt, um auch die japanische Perspektive zu zeigen, denn auch in dieser Hinsicht schwingt der Film die Klischeekeule und lässt sämtliche Figuren höchst eindimensional wirken. So sind es weder die eigentliche (wahre) Story und schon gar nicht die Figuren und ihre aufgrund des schwachen und überladenen Drehbuchs eingeschränkt agierenden Darsteller die einen noch einigermassen bei Laune halten können, sondern wirklich nur die Action - doch gerade bei der gilt: Hirn abschalten und durch - und tatsächlich stellt sich dann doch noch ein gewisser Unterhaltungswert ein ... zumindest dann, wenn man eine Vorliebe für hirnlos-explosive Kriegsfilm-Action dieser Art hat.

Immerhin macht Roland Emmerichs Film in technischer Hinsicht eine hervorragende Figur und schneidet auf der hier vorliegenden schweizerischen Blu-ray Disc Fassung von Ascot Elite Home Entertainment mit Bild- und Tonwerten auf höchstem Niveau ab. So kommt beim Bild, bei dem eigentlich nur ein paar weichere VFX-Aufnahmen aus dem Rahmen fallen, richtig viel High-def Feeling auf und der Ton kommt genauso bombastisch daher, wie man es sich von einem Kriegs-