Kritik & Unser Fazit:
Die Zusammenarbeit von Regisseur Peter Berg mit Hollywood-Star Mark Wahlberg hat eine Reihe verschiedener Kinohits hervorgebracht die zwar nicht als Klassiker enden werden, aber zumindest als kurzweilige Kost ihren Zweck mehr als erfüllen. Grundsätzlich fällt auch 'Mile 22' in diese Kategorie, doch irgendwie knarzt es im Getriebe des actionreichen Thrillers. Problem Nummer Eins: Eine eigentlich simple Story voller Genre-Klischees die man unnötig kompliziert erzählt und deren inhaltliche Schwächen nicht nur mit einer übertriebener Wackelkamera und einer Stakkato-Schnitttechnik, sondern auch mit sehr brutaler Action überdeckt werden soll.

Ein weiteres Problem: Die Figuren sind allesamt alles andere als sympathisch und es lässt sich mit keinem der Charaktere eine Identifikation herstellen - am allerwenigsten mit Wahlbergs Figur der angeblich ein hochintelligentes Wunderkind sein soll, jedoch herumschreiend andere Figuren beschimpft und die offensichtlichsten Zusammenhänge nicht erkennen kann. So kriegt es das angebliche Elite-Team mit einem (vermeintlichen) Doppelagenten zu tun und trifft bei dessen Landesausschaffung eine Fehlentscheidung nach der anderen - und bringt damit nicht nur sich selbst, sondern Millionen von Menschen in Lebensgefahr. Und wo Figuren strunzdumm agieren, bleibt meistens auch die Spannung auf der Strecke. Das ist auch bei 'Mile 22' der Fall.

Nachdem der Film rein schnitttechnisch zwar ein irres Tempo suggeriert, kommt er jedoch erst nach ungefähr 40 Minuten einigermassen in Fahrt und lässt auch erst ab diesem Zeitpunkt eine Story erkennen, die nachvollziehbar ist. Alles was vorher kommt wirkt wie Scheibenwischerei.

Und das bei einem Film der tatsächlich nicht viel Story zu bieten hat! So überrascht es auch nicht, dass man die Story fast komplett kippt und im letzten Drittel zu einer The Raid-Remake verkommt, bei dem man sich durch ein komplettes Hochhaus schiesst und prügelt. Wie passend, dass 'The Raid'-Darsteller Iko Uwais gleich mit von der Partie ist und die interessanteste Figur des Films, den Doppelagenten mit hochbrisanten Insider-Informationen, spielen darf - wobei der Schwerpunkt aber ohnehin auf seinen Kampfkünsten liegt. Ein Twist zum Ende kann es auch nicht mehr richten und so bleibt's bei einem mehr schlechten, als rechten Actioner mit viel Gewalt, aber ohne Seele. Das dürfte nur die hartgesottensten Fans des Genres befriedigen.

Immerhin macht der Film in technischer Hinsicht eine gute Figur und auch wenn man beim Bild aufgrund der wackligen Kameraführung und der nervigen Schnitt-Technik ein paar Abstriche machen muss, dann ist dennoch mehr als genug High-def Feeling vorhanden. Der Ton setzt sogar noch einen drauf und überzeugt mit einer sehr aktiven und zuweilen auch aggressiven Surround-Atmosphäre an der es so gut wie nichts zu bemängeln gibt. Ausserdem verfügt die