Kritik & Unser Fazit:
Molly Bloom hat wirklich eine einzigartige und aussergewöhnliche Gesichte zu erzählen, denn schliesslich wird nicht jede angehende olympische Skifahrerin zur Königin des (halb-) illegalen Pokerspiels. Doch genau diesen Werdegang hat die schlussendlich vor Gericht gestellte Turnier-Veranstalterin hingelegt und ihre Geschichte auch zu Buch gebracht - welches nun unter dem gleichen Titel, 'Molly's Game', seinen Weg auf die Leinwand findet. War Aaron Sorkin bislang für seine preisgekrönten Drehbücher für The Social Network und Steve Jobs bekannt, wagt er mit 'Molly's Game' nun den Schritt ins Regiefach - wobei das bestens durchdachte, ausgeklügelte und zudem detailliert ausgearbeitete Drehbuch einmal mehr aus seiner eigenen Feder stammt.

Sorkins unverkennbare Handschrift sorgt für einen ungeschönten Blick hinter die Fassade einer jungen, zielstrebigen Frau die sich innerhalb kürzester Zeit in die höchsten Ränge des illegalen Pokerspiels hinaufarbeitet und Spiele organisiert, bei denen die Reichsten der Reichen am Tisch sitzen. Dabei geht sie zwar clever vor und agiert immer am Rande zur Legalität, aber wie so oft kommt auch bei Molly Bloom nach dem rasanten Aufstieg der tiefe, und schnelle Fall. Hört sich nach den üblichen Klischees an und ja, auch 'Molly's Game' kommt nicht ganz darum herum, in verschiedenen Belangen ein bisschen vorhersehbar zu sein. Und trotzdem schafft es Sorkin, aus dem Material ein spannendes und zudem auch recht packendes Gerichts-Drama zu machen.

Keine Selbstverständlichkeit bei einer ambivalenten und irgendwie auch distanziert wirkenden Hauptfigur. Der Grund: Die von Jessica Chastain gespielte Figur übernimmt die Erzählerrolle und verleiht dem Film dadurch einen zuweilen leicht gehetzten und auch klinisch wirkenden Touch.

Hat man sich daran erst einmal gewöhnt und akzeptiert, dass es sich bei 'Molly's Game' weniger um eine Charakterstudie und vielmehr um die (fast ein bisschen zu genaue) Aufarbeitung eines aussergewöhnliches Falles handelt, dann kann man sich vom Film besser mitreissen lassen. Dabei sieht man sogar gerne darüber hinweg, dass der mit Film einer Laufzeit von über 140 Minuten ein bisschen zu lang geraten ist und die Begegnung mit Mollys Vater zum Ende hin aufgesetzt und manipulativ wirkt - fast so, als ob man Molly dann doch noch ein bisschen menschlicher wirken lassen wollte. Interessanterweise ist es aber weniger die eigentliche Story, sondern vielmehr die hervorragenden Darstellerleistungen die den Film sehenswert machen.

Ehre gebührt hier vor allem Jessica Chastain die kaum besser besetzt sein könnte und den Film, trotz namhafter und guter Nebendarsteller, fast alleine auf ihren Schultern trägt und einmal mehr beweist, dass sie du den derzeit stärksten und charismatischsten Darstellerinnen gehört!

In technischer Hinsicht macht 'Molly's Game' auf der hier vorliegenden Schweizerischen Blu-ray Disc Fassung von Ascot Elite Home Entertainment eine gute, wenn auch unspektakuläre Figur - wobei es sowieso etwas übertrieben wäre, von einem Film dieser Art etwas anderes zu erwarten. So bekommt man eine qualitativ recht gute Bildpräsentation geboten an der es nur sehr wenig auszusetzen gibt und kann sich zudem über eine zufriedenstellende, aber wenig bemerkenswerte