Kritik & Unser Fazit:
Verschwörungstheorien rund um die Mondlandung im Jahr 1969 gibt es viele und einige davon sind, das muss man zugeben, äusserst kreativ. Was wäre wenn die Amerikaner gar nie auf dem Mond gelandet wären und stattdessen Stanley Kubrick, der ein Jahr zuvor mit 2001 einen enorm realistischen Weltraum-Film abgeliefert hatte, die Landung in einem Studio inszeniert hätte? Dieser Theorie nimmt sich Regisseur Antoine Bardou-Jacquet in seinem Film 'Moonwalkers' an und stellt das Ganze gehörig auf den Kopf - dumm nur, dass die eigentlich haarsträubende und tatsächlich für einige gute Gags nutzbare Ausgangslage nie so richtig zünden will und der Film schnell einmal in der altbekannten Sixties- / Hippie-Schublade endet. Schlimmer noch: Bardou-Jacquet verwechselt Humor anscheinend mit blutrünstiger Gewalt und fällt damit auf die Nase.

Trotzdem hat 'Moonwalkers' den ein oder anderen Lichtblick zu bieten und die groovige '60er Jahre-Atmosphäre Londons wird auf etwas übertriebene, aber dennoch stimmige Art und Weise eingefangen - auch wenn immer mal wieder Erinnerungen an Austin Powers geweckt werden.

Ob das nun gut oder schlecht ist, sei dahin gestellt. Ernst nehmen kann man 'Moonwalkers' aber ohnehin nicht und da es auch die Filmemacher offensichtlich nicht tun, lässt es sich mit einigen der vorhandenen Schwächen etwas einfacher leben. Zumindest hat der Film den Vorteil, recht temporeich erzählt zu sein und wenn überhaupt, dann fällt nur die Drogentrip-Szene von Ron Perlman etwas langatmig aus. Perlman macht seine Sache als CIA-Agent grundsätzlich ganz gut und auch Rupert Grint als erfolgloser und vom Pech verfolgter Möchtegern-Bandmanager spielt solide, es sind aber vor allem Nebendarsteller wie der dauerbekiffte Robert Sheehan die dem Film die meisten Lacher entlocken können. So sehr sich die Darsteller aber auch bemühen, sie können die Schwächen des Drehbuchs und der Inszenierung mehr schlecht als recht ausbügeln.

Schlussendlich hat man fast ein bisschen das Gefühl, als ob 'Moonwalkers' nicht so recht weiss, was er nun sein will: Eine lockere, irgendwie dämliche '60er Jahre-Komödie, eine Parodie auf die Mondlandungs-Verschwörungstheorien oder eine übertrieben brutale Gewaltorgie. So irritiert Regisseur Bardou-Jacquet immer mal wieder mit Szenen, bei denen völlig unvorbereitet auch schon mal ganze Köpfe weggeschossen werden und das dann auch noch im Detail gezeigt wird - was zum restlichen Umfeld des Films nicht so richtig passen will. Keine Frage: Die Ausgangslage und das Konzept haben Potential, aber das Material hätte dringend noch etwas mehr Feinschliff gebraucht um als Gesamtprodukt zu überzeugen. Ein Film, der (viel) lustiger hätte sein können!

Zumindest an der technischen Front macht die Independent-Produktion eine ganz ordentliche Figur und auch wenn einem auf der hier vorliegenden Blu-ray weder beim Bild, noch beim Ton wirkliche Topwerte geliefert werden, dann weiss die Präsentation zu überzeugen. Beim Bild weiss vor allem die Schärfe- und Detailzeichnung zu überzeugen und kleinere Mankos, wie ein z.T. zu hell wirkender Schwarzwert, sind keine grossen Ärgernisse. Der Ton nutzt das volle Potential vielleicht nicht aus, aber dank der Sixties-Musik kommt dennoch genug Räumlichkeit auf. Beim