Blu-ray Bewertung:
Film:
Bild:
Ton:
Extras:
Fazit:
Blu-ray Technische Daten:

Format / Regionalcode:
Blu-ray (2 Discs)
Code A, B & C

Video Auflösung:
Film
---1080p AVC MPEG-4
Extras
---1080p AVC MPEG-4
---576i MPEG-2

Bildformat:
2.35:1 (16:9)

Ton Formate:
DTS-HD Master Audio 5.1
---Deutsch
---Englisch

Untertitel:
Deutsch

Extras:
Versch. Interviews
Versch. Trailer
Wendecover

Regie:
Lars von Trier

Darsteller:
Charlotte Gainsbourg
Stellan Skarsgård
Stacy Martin
Shia LaBeouf
Christian Slater
Uma Thurman
Sophie Kennedy Clark
Connie Nielsen


Genre:
Drama

 
Review von Thomas Raemy
Aufgeschaltet am: 2.12.12

Cover-Artwork und Bilder © und Eigentum von Concorde Home Entertainment.
 
 
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'Nymphomaniac
Vol. I & II - Dir. Cut
'

(Blu-ray Disc)
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Blu-ray Disc Review:
Nymphomaniac
Vol. I & II - Director's Cut
Originaltitel: Nymphomaniac Vol. I & II
Veröffentlichung: 20. November 2014
Studio / Verleih: Concorde Home Entertainment
Produktionsjahr: 2013
Länge: 326 min.
Altersfreigabe: Freigegeben ab 18 Jahren
Artikel-Jump: Story | Bild | Ton | Extras | Kritik & Fazit


Die Story:

An einem kalten Winterabend findet der einsame Seligman (Stellan Skarsgård) die brutalst zusammengeschlagene und schwer verletzte Joe (Charlotte Gainsbourg) in einer dunklen Gasse. Er nimmt sie mit in seine Wohnung, wo er notdürftig die Wunden der selbstdiagnostizierten Nymphomanin versorgt und ihr Fragen über ihr Leben stellt. Er hört ihr aufmerksam zu, während Joe ihm die lustvolle, verzweigte und facettenreiche Geschichte ihres Lebens, das seit ihrer frühesten Kindheit von einer unstillbaren Sexsucht geprägt gewesen ist, erzählt...

Das Bild:

Video Auflösung / Codierung: 1080p / AVC MPEG-4
Aspect Ratio: 2.35:1 (16:9)

Schärfe:
90%
Kontrast:
80%
Detailzeichnung:
75%
3-D / HD-Effekt:
75%
Kompression:
5%


Bild-Kurzbewertung:
+ Positiv:
- Gutes, wenn auch z.T. stilmittelbedingt eingeschränktes Bild.
- In der Regel sehr gute Schärfe- und überzeugende Detailwerte.
- Grundsätzlich guter, wenn auch minimal wechselhafter Kontrast.
- Bewusst monotone bzw. untersaturierte, aber natürliche Farben.
- Bild weist vereinzelt eine gute Plastizität und Tiefenwirkung auf.
- Negativ:
- Quellbedingt wirken wenige Shots etwas weicher / undetailliert.
- Der Schwarzwert dürfte gelegentlich noch etwas satter wirken.
- Dunklere Szenen etwas körniger / Wenige Kompressionsfehler.

Im Vergleich zu seinen früheren Filmen hält sich Regisseur Lars von Trier in seinem neuesten Werk 'Nymphomaniac' mit der Wackelkamera über weite Strecken sehr stark zurück, dafür spielt der kontroverse Filmemacher mit einer Reihe anderer Stilmittel.

Zu denen gehören nicht nur unterschiedliche Bildformate (Kapitel 2 wird als Letterbox-1.85:1-Bild präsentiert), sondern auch Archiv-Shots die von
meist minderwertigeren Quellen stammen, sowie komplette Sequenzen (Kapitel 3) die in Schwarz / Weiss präsentiert werden. Das bringt zwar ein paar qualitative Einschränkungen mit sich, aber der Gesamteindruck hat darunter - vor allem da der hier vorliegende Director's Cut fast 6 (!) Stunden dauert - kaum zu leiden, denn der Grossteil des Bildmaterials ist auf recht hohem Niveau angesiedelt. Nebst einer mehrheitlich sehr guten Schärfe und einer meist überzeugenden Detailzeichnung macht der Kontrast, trotz eines meist etwas zu hell wirkenden Schwarzwertes, eine gute Figur. Die Farben sind bewusst etwas monoton und untersaturiert gehalten, wirken in der Regel aber natürlich. Allzu plastisch sieht der Film zwar nicht aus, aber über zu wenig High-def Feeling kann man sich nicht beklagen.

Während helle Szenen kornfrei sind, kommen dunklere Szenen etwas rauschiger rüber. Allzu störend ist das aber nicht und auch die vorhandenen Kompressionsartefakte sind nicht allzu tragisch. Alles in allem ein bewusst inkonsistentes, aber gutes 4-Sterne-Bild!


Der Ton:

Getestet: Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1

Lars von Trier mag einem beim Vorspann von Vol. I zunächst mit einem Rammstein-Song regelrecht wachrütteln wollen, doch nach dem anfänglichen Soundgewitter, was sich schlussendlich als der räumlichste und auch druckvollste Moment des kompletten 2-teiligen Films herausstellt, beschränkt man sich in 'Nymphomaniac' doch auf eine etwas genretypischere akustische Umsetzung. Im Klartext heisst das ein fast ausschliesslich frontlastiges Sound-Design mit guter Stereo-Separation mit ein paar Sound-Effekten die sich zwischendurch auch mal auf die hinteren Lautsprecher verirren. Schlecht ist das nicht, im Gegenteil: Das restriktive Sound-Design passt zum unterkühlten Film und die Dialoge, die hier ganz klar das wichtigste Ton-Element darstellen, bleiben dank einer (mehrheitlich) ausgewogenen Balance immer gut verständlich. Dafür gibt's 4 Sterne!

Ausserdem sind auf dieser Blu-ray folgende Tonspuren enthalten:
DTS-HD Master Audio 5.1: Englisch

 
 
  Die Extras:
Bei den Extras der 'Nymphomaniac' Blu-ray, da die Director's Cut-Fassungen von Vol. I und II auf zwei Discs aufgeteilt wurden als 2-Disc Set vorliegend, wird der Anfang von einer Reihe von 'Trailern' (ca. 10 min.) für den Film gemacht - davon jeweils drei für Vol. I (1x Deutsch und 2x Englisch) und drei für Vol. II (ebenfalls 1x Deutsch und 2x Englisch). Auf eine Making of-Doku oder einen Audiokommentar muss man zwar verzichten, dafür kommen unter 'Interviews' (ca. 42 min.) die vier Hauptdarsteller des Films (Charlotte Gainsbourg, Stellan Skarsgård, Stacy Martin und Shia LaBeouf) auf recht ausführliche Art und Weise zu Wort und gehen nicht nur auf ihre Rollen und den Films selbst, sondern auch auf die Zusammenarbeit mit Regisseur Lars von Trier ein.

Das Concorde-Label, das mit fünf zusätzlichen Trailern noch etwas Eigenwerbung macht, hat auch diesen Titel mit einem Wendecover ausgestattet - dementsprechend braucht man sich hier keine Gedanken um das (zurecht unbeliebte) FSK-Logo zu machen.
 
 

Kritik & Unser Fazit:
Dass Regisseur Lars von Trier mit seinen Filmen gerne provoziert und auch Abseits von seinen Film-Sets als ungestümer Zeitgenosse bekannt ist, ist nichts Neues. Als Enfant Terrible der Arthouse-Filmszene hat sich der dänische Filmemacher jedenfalls einen international bekannten Namen gemacht und doch scheint es so, als ob das längst nicht genug wäre für Lars von Trier. Nachdem bereits 'Antichrist' an der Grenze zur Pornografie angesiedelt war, hält sich von Trier in 'Nymphomaniac' nun gar nicht mehr zurück und will sein Publikum mit der Darstellung von völlig explizitem Sex schockieren. Harte, ejakulierende Schwänze, Nahaufnahmen von (pissenden) Muschis und Doppel-Penetrationen sind aber noch relativ harmlos, wo von Trier den Bogen aber wirklich überspannt ist eine Szene, in der die Hauptfigur eine eigene Abtreibung vornimmt.

Die Grenze des guten Geschmacks hat von Trier zu diesem Zeitpunkt allerdings längst überschritten und damit auch eine unweigerliche Distanz zum Zuschauer geschaffen. Da hilft es auch nicht mehr viel, dass 'Nymphomaniac' im Grunde eine Charakterstudie ist.

Um das Leben einer sexsüchtigen Frau darstellen zu können ist es sicher von Vorteil, wenn man sich rein visuell nicht zurückhalten muss. Das Problem ist nur, dass das Verhalten von Joe, die als junge Frau von Stacy Martin, als erwachsene Frau von Charlotte Gainsbourg gespielt wird, nicht wirklich nachvollziehbar ist und die Entwicklung der Figur nicht nur viele Fragen offen lässt, sondern auch wenig schlüssig erscheint. Das mag einerseits viel Raum zur eigenen Interpretation offen lassen, aber bei einem Film mit einer Laufzeit von fast sechs (!) Stunden kann man dennoch erwarten, dass man die ausufernde Zeit etwas gezielter zu nutzen weiss. Vielmehr geht von Trier eine Checkliste durch wie man das Publikum am meisten schockieren könnte und fällt dabei in eine solche Langatmigkeit, dass man den Film nur mit Müh und Not zu Ende schafft.

Von Erotik oder Geilheit jedenfalls keine Spur. Sex ist in 'Nymphomaniac' nur Mittel zum Zweck und wird, sicherlich völlig bewusst, absolut kalt und emotionslos dargestellt. Der Film will zwar ein Seelenstriptease sein, aber durch seine verfahrene Langatmigkeit und seine grotesken Züge wirkt 'Nymphomaniac' vor allem aufgesetzt und extrem prätentiös. Ein Kunstfilm, der eigentlich keiner ist. Wenig hilfreich also, dass die Darsteller, deren Hardcore-Sexszenen angeblich alle mit Bodydoubles inszeniert wurden, durchs Band hervorragende Leistungen abliefern und mit ihrer Mitwirkung in diesem Film sicher auch viel Mut bewiesen haben. Dass 'Nymphomaniac' in den Medien zwar als der Filmschocker des Jahres gehypt wurde, schlussendlich aber weitaus weniger hohe Wellen geschlagen hat, zeigt aber zusätzlich auf, dass pure Provokation eben doch längst nicht alles ist.

Inhaltlich mag Lars von Trier mit 'Nymphomaniac' weit am Ziel vorbei schiessen, aber wenn es um die technische Umsetzung des zweifellos ambitionierten Projekts geht, gibt's nur wenig auszusetzen. Visuell mag der Film stilmittelbedingt nicht allzu konsistent sein, aber ist rein qualitativ auf einem recht hohen Niveau angesiedelt - wobei hier vor allem die grösstenteils sehr gute Schärfe hervorzuheben ist. Dass der Ton aufgrund des Filmgenres alles andere als spektakulär und grösstenteils sehr frontlastig ist, stellt keine Überraschung dar - und ist, da die qualitative Umsetzung gelungen ist, auch nicht wirklich zu bemängeln. Abstriche muss man eigentlich nur bei

den Extras machen, denn ausser ein paar Trailern und Interviews hat das 2-Disc Set keine weiteren Bonus-Features zu bieten.

Mit 'Nymphomaniac' hat sich Lars von Trier etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt: Zu aufgesetzt, zu kalkulierend auf Schock getrimmt und mit einer Laufzeit von fast sechs Stunden viel zu lang. For Fans only!

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Blu-ray Screenshots:
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Hinweis: Screenshots wurden als Full-HD Quelle (1920x1080 Pixel) gespeichert und sind lediglich zur besseren Internet-Darstellung auf 1280x720 Pixel verkleinert worden (inklusive einer leichten JPEG-Kompression). Es wurden keine Veränderungen an Schärfe, Kontrast oder an den Farben vorgenommen.
   
 
 
 
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Vol. I & II - Dir. Cut
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