Kritik & Unser Fazit:
Das Hollywood die Ideen ausgehen, ist ja nichts Neues und nachdem man nun schon längere Zeit mit unzähligen Sequels auf Nummer Sicher geht, nimmt man auch immer mal wieder gerne Neuverfilmungen längst bekannter Stoffe ins Programm auf - oder wie man es im Fall von Joe Wrights 'Pan' sagen könnte: Neuinterpretationen. Man nimmt also kurzerhand den Kinderbuch-Klassiker von J.M. Barrie und bastelt sich daraus eine Art Prequel bei dem verschiedene Aspekte des Originals ganz gewaltig auf den Kopf gestellt werden. Da kann unter Umständen gut gehen und bietet durchaus ein gewisses Potential, wenn man aber, wie bei 'Pan', anscheinend nicht so richtig weiss was man sein will, dann ist das Projekt von Anfang an zum scheitern verurteilt.

Nachdem man den Film gesehen hat ist es jedenfalls keine Überraschung mehr, wieso der Film nicht nur von den Kritikern verschmäht wurde, sondern auch an den Kinokassen gefloppt ist - und zwar so gewaltig, dass es Regisseur Wright sein nächstgeplantes Regie-Projekt gekostet hat.

Wright, ansonsten vor allem für historische Filmstoffe wie 'Anna Karenina' oder 'Atonement' bekannt, bedient sich unzähliger Versatzstücke der ursprünglichen Buchvorlage und verwurstelt es irgendwie zu einem Film, der nicht nur rein inhaltlich, sondern auch in visueller Hinsicht überladen daherkommt. Man will das Publikum ganz offensichtlich mit vielen Effekt-Spielereinen zum Staunen bringen und auch wenn man tatsächlich zugeben muss, dass der Film ein paar optisch sehr interessante und zauberhafte Momente zu bieten hat, dann fehlt es ihm vor allem an einem Sinn für die Magie, die Barries 'Peter Pan' ausstrahlt. Vielmehr fühlt es sich so an, als ob man ein Set-Piece nach dem anderen abhaken möchte und mit möglichst wenig Charakter-Aufbau auf ein fulminantes Ende hinsteuert. Die Spannung bleibt dabei jedoch auf der Strecke.

Wieso Captain Hook nicht nur zu einem Freund von Peter Pan, sondern zu einem Verschnitt aus Indiana Jones und Han Solo gemacht wird, bleibt ein Geheimnis der Macher. Dafür darf man als Zuschauer von der exzentrischen Darstellung von Hugh Jackman als Blackbeard, der sozusagen als Hook-Ersatz zum Einsatz kommt, peinlich berührt sein und den Kopf schütteln, wenn Blackbeard und seine Crew in bester Moulin Rouge-Manier Nirvana's 'Smells Like Teen Spirit' anstimmen. Man sieht schon: In 'Pan' will nichts so richtig miteinander harmonieren. Ob das nun so gewollt ist oder nicht ist wenig relevant, denn der Unterhaltungsfaktor des überladenen Films hat merklich zu leiden und die kindliche Magie, die der ursprüngliche Stoff zu bieten hat, ist hier so gut wie nicht zu spüren. Ein Prequel, das niemand gebraucht hat und das zurecht gefloppt ist.

Das einzige, was 'Pan' zumindest ansatzweise sehenswert macht, ist die visuelle Umsetzung - nicht zuletzt, da der Film auch in 3D durchaus zu überzeugen weiss. So wird einem bei der hier vorliegenden stereoskopischen Präsentation ein Bild geboten, das nicht nur eine gute Plastizität und Tiefenwirkung zu bieten hat, sondern auch einige nette Pop-out Effekte. Da lässt es sich dann auch mit ein paar 3D-mässig eingeschränkten Sequenzen, wie z.B. die Eröffnungssequenz, gut leben. Das 2D-Bild macht einen ebenfalls hervorragenden Eindruck und der Ton, auch auf Deutsch als Dolby Atmos-Mix vorliegend, lässt fast keine Wünsche offen. Ausserdem hat die