Kritik & Unser Fazit:
Kein anderes Animations-Studio hat in den letzten Jahren so viele Sequels und Spin-Offs ihrer eigenen Kinohits produziert wie Dreamworks - wobei sich dieser Umstand je länger, je mehr nicht etwas als Vor-, sondern vielmehr als Nachteil herausstellt. Bestes Beispiel dafür ist nun das Madagascar-Spin-off 'Die Pinguine aus Madagascar', ein Film, der - gelinde gesagt - ungefähr zehn Jahre zu spät kommt. Ziemlich offensichtlich, dass man mit den vier beliebten Sidekicks aus den drei 'Madagascar'-Filmen auf den Minions-Zug aufhüpfen wollte und mit wenig Story und umso mehr Action und Non-Stop-Gags den schnellen Erfolg erhofft hat. Ein Erfolg, der weitestgehend ausblieb - kein Wunder, wenn es nebst den drei Spielfilmen auch noch eine 'Pinguine'-TV-Serie gibt.

Dass das 08/15-Publikum da schnell einmal den Überblick verliert, versteht sich von selbst. Dabei ist nicht nur der 'Madagascar'-Overkill am enttäuschenden Einspielergebnis, das bei Dreamworks zu zahlreichen Abschreibungen und Entlassungen führte, schuld.

Das Hauptproblem: 'Die Pinguine aus Madagascar' ist schlicht und einfach kein allzu gelungener Film. Logischerweise braucht ein Film um vier irrwitzige Pinguine auf Spezial-Geheimmission keine ausgedehnte Story, aber wenn diese so gut wie nicht vorhanden ist und zudem noch aus altbekannten Klischees besteht, dann hat sogar ein so harmloser Trickfilm wie dieser ein Problem - nicht zuletzt, da es ihm auch mittels eines fast schon atemberaubenden Tempos kaum gelingt, die vorhandenen Schwächen zu kaschieren. Inhaltlich kann das Spin-off den vier Figuren ohnehin nicht viel Neues abgewinnen und auch wenn einige Gags witzig sind, kommt man als Zuschauer nur selten über ein Schmunzeln hinaus - wobei die Eröffnungssequenz, die aus der Sicht eines Naturfilm-Kamerateams erzählt wird, noch am witzigsten und originellsten ist.

Dabei hätte der Film als tierische Agentenparodie durchaus das Potential, ein wahres Gag-Feuerwerk abzuliefern. Es scheint aber fast so, als ob die Luft auf den vier Pinguinen ein bisschen raus wäre und die Figuren tatsächlich besser als amüsante Sidekicks und weniger als Hauptfiguren funktionieren. Das soll nicht heissen, dass 'Die Pinguine aus Madagascar' nicht seine Momente hätte und einige davon sind tatsächlich gut gemacht und überaus witzig, aber allzu lange in Erinnerung wird der Film dann doch niemandem bleiben - nicht einmal dem anscheinend wirklich sehr jungen Zielpublikum. Alles in allem nette und recht kurzweilige Unterhaltung, bei der das Potential der eigentlich kultigen Figuren leider nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft wurde.

Immerhin gibt's bei der technischen Umsetzung so gut wie nichts zu bemängeln, denn Dreamworks bleibt eines der wenigen Animations-Studios, das die stereoskopischen Möglichkeiten richtig auszunutzen weiss und so überzeugt auch dieser Film mit einer 3D-Umsetzung, die praktisch keine Wünsche offen lässt. Zudem erfreulich, dass die ebenfalls im Set enthaltene 2D-Bildfassung genauso hochwertig ist. Der Ton dürfte zwar - gerade wegen des actionorientierten Inhalts - aggressiver und druckvoller sein, macht