Kritik & Unser Fazit:
Mit 'Gottes Wege sind blutig', der im Original schlicht 'Pilgrimage' heisst, ist Regisseur Brendan Muldowney ein interessanter Film gelungen: Sehr atmosphärisch, stimmige Bilder und durchaus authentisch wirkend, gleichzeitig aber auch extrem düster und geradezu grimmig, um nicht zu sagen trostlos - und das wo es doch gerade um den Glauben und seine Unerschütterlichkeit geht, sogar in Momenten wo die Gläubigsten unter den Gläubigen ihre Gottesfurcht hinterfragen müssen. So begibt man sich bei diesem mittelalterlichen Roadmovie auf eine Reise quer durch Irland. Die Mission der Mönche: Eine religiöse Reliquie zum Papst nach Rom zu befördern. Dumm nur, dass es nicht nur blutrünstige Wegelagerer, sondern auch vermeintliche Verbündete auf den Stein, mit dem angeblich der heilige Matthias zu Tode gesteinigt worden ist, abgesehen haben.

Klingt simpel, aber gar nicht mal so schlecht - vor allem auch deshalb, weil der Film zwar ein glaubwürdiges Bild der damaligen Zeit zeichnen will, sich indirekt aber auch mehr als nur ein bisschen Kritik an Religion und Kirche erlaubt und den Glauben seiner Protagonisten hinterfragt.

Das tut der Film schlussendlich jedoch auf zu oberflächliche Art und Weise. Regisseur Muldowney kann sich anscheinend nicht so recht entscheiden, was er mit seinem Film nun wirklich abliefern will und anstatt seine Figuren und deren Beweggründe ein bisschen genauer zu durchleuchten, beschäftigt man sich lieber mit ein paar ausgedehnten und sehr blutig anzusehenden, aber dafür auch hervorragend in Szene gesetzten Kampf-Sequenzen. Dazwischen knarzt es aber gewaltig und der Film zieht sich schnell einmal in die Länge. Figuren bleiben dabei äusserst oberflächlich, Beweggründe schleierhaft und viele Fragen offen und weil man mit den Filmfiguren, bis auf Hauptfigur Diarmuid, kaum warm wird, bleibt auch die Spannung weitestgehend auf der Strecke.

Dabei wird man das Gefühl nicht los, als ob Regisseur Brendan Muldowney bei der Umsetzung seiner Christentum-Story nicht konsequent genug war. Einerseits setzt er auf viele gälische und französiche Dialoge, lässt seine Figuren gleichzeitig aber auch Englisch (in der Synchronfassung Deutsch) sprechen, wenn Latein die richtige und sicherlich auch bessere und elegantere Wahl gewesen wäre - was wiederum dafür gesorgt hätte, dass der komplette Film untertitelt gewesen wäre. Anscheinend ein zu grosses kommerzielles Risiko für die Filmemacher. Immerhin liefern die Darsteller in ihren z.T. mehrsprachigen Rollen eine gute Leistung ab und können damit auch über ein paar Unzulänglichkeiten beim Drehbuch hinwegtäuschen. Trotzdem wurde hier Potential verschenkt, denn wie gesagt: So richtig weiss 'Gottes Wege sind blutig' nicht, was er sein will.

In technischer Hinsicht schneidet 'Gottes Wege sind blutig' sehr solide ab und auch wenn das Bild, trotz stimmiger Inszenierung, nicht gerade als Demomaterial oder ein richtiger Hingucker bezeichnet werden kann, dann zumindest als sehr zufriedenstellend mit genügend High-def Feeling. Ähnlich beim Ton, denn auch wenn dieser zuweilen ein bisschen zurückhaltend ausfällt und nur in den actionlastigeren Momenten ein bisschen mehr aus sich herauskommt, dann weiss der Mix, bei entsprechender Erwartungshaltung, zu überzeugen. Vom Bonusmaterial kann dies