Kritik & Unser Fazit:
Es gibt vielleicht bekanntere Westernfilme als 'Die gefürchteten Vier' (Originaltitel: 'The Professionals'), aber dennoch hat der Film aus dem Jahr 1966 seinen Status als (etwas unterbewerteter) Western-Klassiker mehr als verdient. Regisseur Richard Brooks hat mit seinem Film einen waschechten Männerfilm geschaffen der zwar nach altmodischem Prinzip funktioniert, aber durch seine spannende, gleichzeitig zynische und dennoch humorvolle Art eine sehr individuelle Note erhält. Hier machen sich trotz der altbewährten Machart die bereits etwas moderneren Denkweise der '60er Jahre bemerkbar.

Trotz Männerdominanz gibt's hier immerhin zwei Frauenrollen, die überraschend stark aber dennoch nicht zu maskulin rüberkommen. Claudia Cardinale, hier in ihrem Hollywood-Debüt, ist auf den ersten Blick vielleicht nur sexy Beiwerk, aber gerade ihre Rolle sorgt für die überraschende Wende im Film. Dabei lebt 'Die gefürchteten Vier' von der guten Chemie der Darsteller, wobei vorallem Burt Lancaster und Lee Marvin sehr gut harmonieren und einen guten Gegenpol zur leicht stereotypen Bösewicht-Rolle von Jack Palance liefern. Dabei ist die jeweilige Wandlung der einzelnen Figuren nachvollziehbar und glaubwürdig.

Die Glaubwürdigkeit ist vorallem dem hervorragenden und Oscar-nominierten Drehbuch zu verdanken. Zusätzlich erhielt Regisseur Richard Brooks eine Nomination für die Beste Regie und auch in der Kategorie Beste Kamera gab's eine Nominierung. Alles überaus verdiente Nominationen, denn gerade die tolle Kameraführung ist ein weiterer Pluspunkt des Films. Hier kommt trotz der etwas langatmigen Inszenierung echtes Western-Feeling auf und überrascht zudem mit einer unerwarteten Wendung wie man sie in vergleichbaren Filmen des Genres nicht zu sehen kriegt.

Eine Überraschung gibt's zudem bei der technischen Blu-ray Umsetzung des immerhin schon 42-jährigen Films, denn vorallem die Bildqualität kommt hier grösstensteils überaus gelungen daher. Der Film hat sich also nicht nur inhaltlich sehr gut gehalten, sondern kann sich auch nach wie vor sehen lassen. Ein bisschen anders sieht's dafür beim Ton aus. Dieser liegt zwar als 5.1 Upmix vor, hört sich aber eher wie eine normale 2.0 Stereotonspur an - hier machen sich eindeutige Altersschwächen bemerkbar, auch