Kritik & Unser Fazit:
Nicht nur Sylvester Stallone, sondern auch seine bekanntesten Leinwandfiguren scheinen einfach nicht kleinzukriegen zu sein. Deshalb überrascht es nicht, dass Stallone nebst Rocky auch Rambo immer mal wieder aus der Versenkung zurückholt um dem Publikum die Nostalgiekeule um die Ohren zu hauen. Was beim unverwüstlichen Boxer in Creed ganz gut funktioniert hat, fällt für den kriegstraumatisierten Vietnamveteranen Rambo jedoch etwas weniger überzeugend aus, denn hierbei handelt es sich um eine Figur, der sich - zumindest mit einem dermassen einfach gehaltenen Drehbuch - keine neuen Facetten abgewinnen lassen. Vielmehr kriegt man es nun mit einem Rambo zu tun, der sich von Liam Neeson aus der Taken-Reihe hat inspirieren lassen.

Das wäre an und für sich sogar ganz okay und tatsächlich funktioniert das auch im Film von Regisseur Adrian Grünberg ganz gut - zumindest dann, wenn man von 'Rambo: Last Blood' nicht viel mehr als einen blutigen Actioner erwartet, der keinen Hehl aus seiner Simplizität macht.

Und das tut der Film nicht im geringsten und geht richtig in die Vollen - so sehr sogar, dass Rambo stellenweise gar nicht mehr wie eine traumatisierte Kriegsmaschine rüberkommt, sondern fast schon ein bisschen irrsinnig. Stallones stoische Portraitierung seiner ikonischen Figur gleicht solche charakterlichen Ungereimtheiten jedoch ganz gut aus und auch wenn einiges, wie z.B. der finale Kill des Showdowns, sogar für Rambo-Verhältnisse etwas gar übertrieben daherkommt, dann kommen alle Fans der Figur bzw. der Franchise zumindest dann auf ihre Kosten, wenn sie auf solch blutige Gemetzel abfahren. Nur schade, dass der Film die Chance vertut, mit diesem filmischen Abschluss hinter die Fassade dieser mittlerweile leicht karikaturhaften Figur zu blicken.

Vor allem tut man sich in 'Rambo: Last Blood' aber keinen Gefallen mit der sehr klischeehaften, geradezu vorurteilbehafteten Darstellung der Mexikaner. Die 'Rambo'-Franchise war schon immer bekannt für ihre strikte Schwarz / Weiss-Malerei, aber gerade im heutigen politischen Klima würde man sich von Stallone & Co. dann doch etwas mehr Feingefühl wünschen. So bleibt's bei einem anspruchlosen Gemetzel das mit seinem actionmässig gut umgesetzten Showdown gut bei Laune hält, der Figur jedoch rein gar nichts neues abgewinnen kann. Bleibt zu hoffen, dass man John Rambo nun endgültig seinen wohlverdienten Ruhestand auf seiner Ranch gönnen wird.

In technischer Hinsicht macht 'Rambo: Last Blood' eine sehr gute Figur auf der hier vorliegenden schweizerischen Blu-ray Disc-Fassung von Ascot Elite Home Entertainment. Beim Bild werden einem zwar keine Topwerte geboten und der Film kommt visuell nicht allzu spektakulär daher, aber rein qualitativ gibt's nur wenig zu kritisieren. Der Ton fällt in den diversen Actionszenen, die von heftigen Kämpfen und Schiessereien geprägt sind, überaus räumlich, sehr direktional und auch druckvoll aus und ist damit auf gehobenem Niveau angesiedelt. Ausserdem hat die Disc