Kritik & Unser Fazit:
Wenn ein Film einen ausgerechnet Keanu Reeves als Neurowissenschaftler verkaufen will, dann ist das eigentlich schon ein Warnzeichen - aber eigentlich klingt die Story-Zusammenfassung von 'Replicas' eben doch noch ganz interessant und vielversprechend und dementsprechend ist man gewillt, dem Film von Regisseur Jeffrey Nachmanoff eine Chance zu geben. Wie sich jedoch schnell herausstellt, handelt es sich eben doch nur um einen besseren B-Movie der zwar ein ganz ansehnliches Produktions-Design zu bieten hat, dessen Drehbuch und Effekte dann aber doch schwer zu wünschen übrig lassen. Das Problem von 'Replicas': Er ist sogar für Sci-Fi-Verhältnisse völlig unglaubwürdig und hat für seine Zuschauer ausserdem keine plausiblen Erklärungen parat.

So fängt es damit an, dass man die Erinnerungen von toten Soldaten in Cyborgs verpflanzen will, dieses Vorhaben jedoch scheitert. Dennoch ist es urplötzlich kein Problem, die verstorbene Familie von Reeves' Figur zu klonen und deren Erinnerungen in die neuen Körper zu speisen.

Da wird dann viel von irgendwelchen Algoyrythmen geplappert und man darf Reeves in seinem nicht wirklich überzeugenden Keller-Labor bei seinen fragwürdigen Experimenten beobachten, aber so richtig will der Film nicht in Fahrt kommen - und das, obwohl ihm dann auch noch eine mysteriöse Organisation im Nacken sitzt die seine Forschungen für sich beansprucht. Dass der Film zumindest versucht, auch ein paar ethische Fragen aufzuwerfen, ist zwar recht positiv zu bewerten, aber - und das überrascht an diesem Punkt nicht wirklich - man macht nichts draus. So führt dann auch der Konflikt zwischen dem Ehemann und seiner geklonten Ehefrau ins Leere.

Wie gesagt: Die Grundidee wäre eigentlich nicht schlecht, aber bedauerlicherweise kann man das vorhandene Potential, sicher auch wegen des begrenzten Budgets das die Cyborgs wie längst veraltete Stop-Motion-Figuren aussehen lässt, nicht ausschöpfen. So verlässt man sich auf die Star-Power von Keanu Reeves und auch wenn dieser schlussendlich mehr aus seiner Rolle herausholt als was man anfänglich denkt, dann reicht das nicht aus, um 'Replicas' zu einem Film zu machen, der sich von anderen Vertretern des Genres positiv abheben kann. Fazit: Zwar nicht grottenschlecht, aber weit davon entfernt, wirklich überzeugend oder sogar gut zu sein.

Zumindest macht 'Replicas' in technischer Hinsicht eine sehr solide Figur und überzeugt auf der hier vorliegenden schweizerischen Blu-ray Fassung von Ascot Elite Home Entertainment mit einer Bild- und Tonpräsentation, die sich sehen und hören lassen kann. Allzu spektakuläre Eindrücke sollte man allerdings nicht erwarten, denn während das Bild grundsätzlich gut abschneidet und nur mit wenigen Einschränkungen zu kämpfen hat, fällt der Ton lediglich in ein paar wenigen Momenten etwas auffälliger, und damit auch räumlicher und differenzierter, aus.