Kritik & Unser Fazit:
Zugegeben: Mit Errol Flynn's Strumpfhosen-Klassiker aus den '30er Jahren oder der leicht kitschigen Variante mit Kevin Costner aus den '90er Jahren hat Ridley Scott's 'Robin Hood' fast gar nichts mehr gemeinsam! Das hat seine positiven, aber auch seine negativen Seiten, denn die mittlerweile fünfte Zusammenarbeit mit Schauspieler und Oscar-Gewinner Russell Crowe weckt nur schon aufgrund der Titels hohe Erwartungen - Erwartungen, die vor allem dann nicht erfüllt werden, wenn man auf eine eher klassiche Herangehensweise an den altbekannten Pfeil & Bogen-Stoff gehofft hat. Vielmehr erzählt Star-Regisseur Scott hier eine Art Vorgeschichte wie Robin Hood überhaupt zum Beschützer der Armen und Unterdrückten wurde, vermischt dabei die legendäre Sage mit historischen Elementen und schmeisst Hood und seine Mannen in ein Schlachten-Getümmel, wie man es in dieser bombastischen - ja fast schon brachialen - Art und Weise mit Sicherheit in keiner einzigen der früheren Variante des Stoffes gesehen hat.

Von den bekannten Elementen der Story bewegt man sich dabei vielfach sehr weit weg und man hat ein bisschen das Gefühl, als ob hier nicht viel mehr als ein paar Namen noch etwas mit der eigentlichen Geschichte um Robin Hood & Co. etwas zu tun haben.

Wie gesagt: Ein Vor- und ein Nachteil - in unserem Fall empfanden wir es jedenfalls als Vorteil, denn Scott gelingt es, dem mittlerweile doch recht angestaubten Material neues Leben einzuhauchen. Dabei nimmt er sich für seine Figuren recht viel Zeit und malt Robin Hood, Lady Marion und auch seine Widersacher in einem überraschend differenzierten Licht. Das sorgt gelegentlich zwar für die ein oder andere langatmiger wirkende Sequenz, aber dafür profitiert der Film schlussendlich umso mehr davon - und wirkt deswegen vor allem in seinen wuchtig dargestellten Action-Szenen umso spannender. Hier zeigt Ridley Scott einmal mehr sein Gespür für grossangelegte Schlachten-Szenen die man sich kaum packender vorstellen könnte - auch wenn man manchmal meinen könnte, dass man es hier weniger mit 'Robin Hood', und vielmehr mit einer Mischung aus Gladiator und Kingdom of Heaven zu tun hat.

Vergleiche, die sich der Film nur schon aufgrund einiger Story-Ähnlichkeiten gefallen lassen muss. Wer aber ohnehin Fan von Scott's früheren Werken war, der wird über solche Unzulänglichkeiten hinwegsehen können. Lässt man sich auf diese Neu-Erzählung von Robin Hood's Anfängen mit relativ geringer Erwartungshaltung ein, dann wird man nämlich mit einem stimmigen Film belohnt der zudem über eine grossartige Besetzung verfügt. Allen voran überzeugt Russell Crowe einmal mehr als rauhe Kämpfernatur, während Cate Blanchett's Figur Anzeichen früher mittelalterlicher Emanzipation aufweist - und damit ein gutes, und authentisch wirkendes, Gegenstück zu Crowe & Co. abliefert. Die zurückhaltenden, teils negativen Reaktionen auf den Film während seiner Kino-Auswertung sind schlussendlich gar nicht mal so unverständlich, aber auch wenn 'Robin Hood' nicht der beste Film von Ridley Scott ist, hat man es immer noch mit einem unterhaltsamen und fulminant in Szene gesetzten Action-Film zu tun!

Auch wer mit dieser neuen Variante von 'Robin Hood' nicht viel anfangen kann, wird zugeben müssen, dass Ridley Scott's Film zumindest von einem technischen Standpunkt aus nahezu perfekt ist - was nun auf Blu-ray umso besser zur Geltung kommt! Dementsprechend überzeugt die hier vorliegende 1-Disc Edition des Films mit einer hervorragenden Bildqualität die nur minimalste Schwächen aufweist und ansonsten auf einem dermassen hohen Niveau angesiedelt ist, dass es hier nur knapp nicht zur Referenz gereicht hat. Anders der Ton, der über jeden Zweifel erhaben ist und schlicht und einfach bestes Demomaterial abliefert - und einen satten und wuchtigen Surround-Sound liefert, der nur als Referenz bezeichnet werden kann. Nur die Extras fallen im Vergleich zu diesen Höchstwerten ab und sind mit gerade mal zwei filmbezogenen