Kritik & Unser Fazit:
Leblosen Objekten hat man bereits bei den Toy Story- und Cars-Filmen Leben eingehaucht. Was wäre aber, wenn auch die Lebensmittel in unseren Supermärkten ein Eigenleben führen würden? Genau das hat sich Seth Rogen zusammen mit seinen Kollegen Evan Goldberg und Jonah Hill gefragt. Die Antwort: 'Sausage Party'. Ein obszöner Frontalangriff auf Disney, Pixar & Co. bei denen ein für alle mal klargestellt wird, dass ein Animationsfilm eben nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene sein kann. Es ist sogar so, dass 'Sausage Party' für Kinder völlig ungeeignet ist, denn so herzig die lebendigen Würstchen und Hotdog-Brötchen auf den ersten Blick auch aussehen mögen, so verkommen ist die unwissende Supermarkt-Bande. Was auf dem Blu-ray Cover steht stimmt für einmal: 'Endlich ein Animationsfilm nicht für die ganze Familie'

Dabei ist die Ausgangslage nicht nur clever, sondern sogar recht originell und sogar intelligenter und besser durchdacht, als was man es zunächst erwarten würde: So denken die Lebensmittel, dass sie von Göttern auserwählt werden um dann ausserhalb des Supermarkts ein Leben in ewiger Glückseeligkeit zu verbringen. Wie man sich denken kann: Weit gefehlt! Und so sehen sich Würstchen Frank und seine Regal-Clique mit der horrormässigen Realität konfrontiert und müssen erkennen, dass es ihnen an den Kragen gehen soll. Dabei haben sie doch eigentlich nur eines im Sinn: Sex und Feiern. Trotz der subversiven Ansätze spart der Film dann auch nicht an krudem, um nicht zu sagen derbstem Humor der so weit unter die Gürtellinie geht wie kein anderer Animationsfilm jemals zuvor - und gleichzeitig wohl auch kaum ein anderer Realfilm.

Dabei wird weder an Profanitäten, noch an anzüglichen visuellen Darstellungen gespart und spätestens zum Ende hin, wenn die Fressalien des Supermarkts eine riesige Orgie der ganz wüsten Art feiern, überschreitet 'Sausage Party' die Grenze zum Food- bzw. Torture-Porn.

Die Frage ist nur: Will man das sehen? Man muss schon einen sehr eigenen Humor haben, um 'Sausage Party' witzig zu finden. Tatsächlich landet der Film mit vielen Gags Volltreffer und beweist ein gutes Gespür für subversiven Humor. Gleichzeitig könnten viele Witze kaum platter sein und die nicht enden wollende Welle an Vulgaritäten ist irgendwann einfach nicht mehr lustig. So ist 'Sausage Party' oft schlicht und einfach zu viel des Guten, aber immerhin kommt der unabhängig produzierte Film dennoch kurzweilig genug daher, um einen knapp 90 Minuten lang bei Laune zu halten. Dass er dabei sogar die ein oder andere überraschende Wendung nimmt, ist ein gutes Beispiel dafür, wieso man sich von den Provokationen des Films nicht abschrecken lassen sollte, denn zumindest steht fest: Sowas hat man noch nicht gesehen!

Rein inhaltlich ist 'Sausage Party', dessen deutscher Zusatztitel 'Es geht um die Wurst' lautet, logischerweise Geschmackssache. Bei der technischen Umsetzung dürften die Meinungen dafür weniger auseinandergehen, denn auch wenn es sich hierbei um eine Low Budget- / Indie-Produktion handelt, dann kann sich der Film von den Regisseuren Greg Tiernan und Conrad Vernon nicht nur sehen, sondern auch hören lassen. Abstriche muss man nur wenige machen: So ist das Bild nicht dermassen scharf und detailliert wie andere Animationsfilme und der Ton ist stellenweise ein bisschen frontlastig. Das sind aber im Prinzip schon alle Kritikpunkte. Die Extras