Kritik & Unser Fazit:
Man nehme die von den unterschiedlichsten Tierrassen bevölkerte Welt von Zoomania und ersetzt die clevere und metaphorische Story durch eine Reihe von mitreissenden Song-Einlagen und das Resultat ist 'Sing'. Nun gut, ganz so einfach machen es sich die Despicable Me-Macher von Illumination Animation auch wieder nicht, denn 'Sing' ist tatsächlich weitaus besser und durchdachter, als man es anfänglich meinen könnte - auch wenn bei diesem Film, trotz einer gut gemeinten und gut verständlichen Message, der reine Unterhaltungswert klar im Vordergrund steht. Einen Vorwurf kann man dem Film deswegen jedoch nicht machen, denn nachdem sich erst einmal zeigt, dass hinter 'Sing' mehr als nur eine reine Casting-Parodie steckt, kann man sich auch als erwachsener Zuschauer von der simplen, aber witzigen Story mitreissen lassen.

Damit gelingt Illumination bzw. den Regisseuren Christophe Lourdelet und Garth Jennings ein Film, der genau das schafft, was meist nur Disney und Pixar gelingt: Eine sehr ausgewogener Mix von dem nicht nur ein kindliches, sondern auch erwachsenes Publikum angesprochen wird.

Das ändert zwar nichts daran, dass 'Sing' weitestgehend vorhersehbar ist, aber dafür bekommt man es mit einem Film zu tun, der sehr leichtfüssig daherkommt und zu keinem Zeitpunkt langweilig ist - und das, obwohl 'Sing' mit einer Laufzeit von 108 Minuten, zumindest für Animations-Verhältnisse, relativ lang geraten ist. Die z.T. fast schon absurden Abenteuer von Theater-Besitzer Moon und seiner Gesangstruppe sind schon witzig genug, aber es sind vor allem die verschiedenen Song-Einlagen, die dem Film ein frisches Feeling verleihen. Dabei bedient man sich aktuellen Hits und vielen Klassikern und deckt gleich auch noch fast jedes Genre ab und liefert damit einen Hitmix, mit dem fast jeder Zuschauer etwas anfangen kann.

Wirklich originell sind zwar nur vereinzelte Figuren, wie z.B. die alternde Diva (im Original von Jennifer Saunders gesprochene) Nana Noodleman oder die greise Sekretärin Miss Crawly, aber auch wenn die meisten Figuren aus altbekannten Klischees bestehen, dann kann man sich ihrem Charme nur schwer entziehen. Kurz gesagt: 'Sing' macht richtig gute Laune! Da sieht man auch gerne über ein paar Sequenzen hinweg die ein bisschen zu hektisch geraten sind, wobei man vor allem zum Ende hin dann doch etwas gar viel in den Film packt. Davon abgesehen aber, wie gesagt, ein sehr vergnüglicher und mitreissender Animationsfilm der zeigt, dass Illumination mehr drauf hat als Blödeleien im Stil der 'Minions'. Ein gelungener Zeitvertreib für Jung & Alt!

Ausserdem hat 'Sing' auch bei der technischen Umsetzung sehr gute Karten und punktet mit einem sehr hochwertigen, wenn auch nicht ganz referenzwürdigem Bild. Die Animation bewegt sich grundsätzlich auf hohem Niveau und weist allgemein gute Werte auf und wenn, dann kann man eigentlich nur den z.T. leicht überstrahlten Look (= Detailverlust) bemängeln. Der Ton macht nicht nur während den zahlreichen Gesangseinlagen richtig was her und kommt praktisch durchgehend sehr räumlich, direktional und auch recht druckvoll daher. Ausserdem verfügt