Originaltitel:	Låt den rätte komma in
Veröffentlichung:	30. September 2009
Studio / Verleih:	MFA+ / Ascot Elite Home Entertainment
Produktionsjahr:	2008
Länge:	114 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 16 Jahren
Artikel-Jump: Story | Bild | Ton | Extras | Kritik & Fazit

Die Story:
Der zwölfjährige Oskar (Kåre Hedebrant) lebt in einer grauen Betonsiedlung vor Stockholm. Der unscheinbare Junge wird von Mitschülern ständig drangsaliert. Wehren kommt nicht in Frage, obwohl sich der Frust aufstaut. Da trifft er an einem Abend auf dem Spielplatz die gleichaltrige Eli (Lina Leandersson), die gerade erst ins Viertel gezogen ist. Langsam freundet er sich mit dem seltsamen Mädchen an. Schliesslich entdeckt Oskar, dass sie ein Vampir ist. Sie lehrt ihn, sich zu verteidigen und zurückzuschlagen. Im Viertel geht schon bald die Angst um...

Kritik & Unser Fazit:
Dem Genre des Vampirfilms geht es mittlerweile ähnlich wie dem Zombiefilm: Es gibt unendlich viele Varianten davon, aber viel Neues können die Filme den jeweiligen Genres nur noch selten abgewinnen. Ausnahmen bestätigen aber bekanntermassen immer mal wieder die Regel und so war es ausgerechnet eine schwedische Produktion, die im Jahr 2008 nicht nur unter Fans des Vampirfilm-Genres für Furore sorgte. 'So finster die Nacht' kommt tatsächlich erstaunlich frisch und vor allem völlig anders daher und hat so rein gar nichts von den romantisch verklärten Mainstream-Vertretern des Genres an sich - ganz im Gegenteil sogar. Dabei wird die Horrorfilm-Bezeichnung der Verfilmung des gleichnamigen Bestseller-Romans von Autor John Lindqvist nicht wirklich gerecht, denn es handelt es sich vielmehr um ein äusserst komplexes Horror-Drama.

Eines, das den eigentlichen Horror hauptsächlich mit der Tristesse der Stockholmer Vorstadt und der Dunkelheit des skandinavischen Winters zum Ausdruck bringt - und damit umso perfekter das Seelenleben seiner ungewöhnlichen Protagonisten illustriert.

Dabei scheut sich Regisseur Tomas Alfredson auch nicht vor ein paar äusserst blutigen und gewalttätigen Bildern, doch diese werden mit Bedacht eingesetzt und dienen nie einfach nur als Schockeffekt, und unterstreichen vielmehr die innere Verzweiflung und Bitterkeit der Figuren und ihrer Umgebung - wobei sich schnell herausstellt, dass sich Mensch und Vampir nicht so unähnlich sind, wie es zunächst erscheinen mag. So bahnt sich langsam eine Freundschaft zwischen dem Aussenseiter Oskar und dem zu ewiger Kindheit verdammten Vampir an. In einer Welt, die von erwachsener Gefühlskälte dominiert ist, entwickelt sich so etwas wie Wärme, Verständnis und sogar Liebe zwischen den beiden Ausgestossenen. So eigenartig und komplex die Figuren auch sein mögen, man kann sich in deren aussergewöhnliche und verzweifelte Lage hineinversetzen.

Das liegt an Alfredsons gutem Gespür für die Figuren, wobei er deren Geschichte in ruhigen, trotz ihrer Vorstadt-Atmosphäre fast schon poetisch, aber nie weltfremd wirkenden Bildern erzählt. Kommt hinzu, dass die beiden jungen Hauptdarsteller Kåre Hedebrant und Lina Leandersson kaum besser besetzt sein könnten und ihre Figuren auf erstaunlich nuancierte Weise zum Leben erwecken. Man könnte dem Film zwar vorwerfen, dass er zu viele Details der Buchvorlage, u.a. was die Vorgeschichte von Eli angeht, auslässt, aber dafür lässt der Film dem Zuschauer umso mehr Raum zur eigenen Interpretation - womit sich der Film, der sich bewusst von den üblichen Vampir-Mythologien fernhält, noch besser von anderen Vertretern des Genres abheben kann.

Als klassischen Vampirfilm kann man 'So finster die Nacht', der international auch als 'Let The Right One In' bekannt ist, ohnehin nicht bezeichnen. Ein unkonventionelles, z.T. auch (bewusst) verstörendes, aber umso faszinierenderes Werk mit Kult-Potential!

So faszinierend, dass Hollywood es nicht lassen konnte, und keine zwei Jahre später mit 'Let Me In' bereits ein etwas mainstreamtauglicheres Remake im Kasten hatte. Egal ob Hollywood oder nicht: Das schwedische Original kann sich nicht nur rein inhaltlich behaupten, sondern schneidet auch in technischer Hinsicht sehr gut ab - was sich auf der hier vorliegenden Blu-ray aus dem Jahr 2009 nicht nur in einer sehr guten, wenn auch von diversen Stilmitteln geprägten Bildqualität, sondern einer ebenso gelungenen Tonqualität zeigt. Die einzige Schwäche die die Disc hat, ist ihre etwas eingeschränkte Bonusmaterial-Auswahl, aber der informative Audiokommentar des Regisseurs und