Blu-ray Bewertung:
Film:
Bild:
Ton:
Extras:
Fazit:
Blu-ray Technische Daten:

Format / Regionalcode:
Blu-ray
Code A, B & C

Video Auflösung:
Film
---1080p AVC MPEG-4
Extras
---480i MPEG-2
---1080p MPEG-2

Bildformat:
2.40:1 (16:9)

Ton Formate:
Dolby TrueHD 5.1
---Englisch
---Portug. (Voice Over)
---Franz. (Voice Over)

Untertitel:
Deutsch, Englisch, Chinesisch (Traditionell), Französisch, Koreanisch, Portugiesisch, Spanisch, Thailändisch, Türkisch

Extras:
Audiokommentar
Premiere Q & A
Pressekonferenz
Panel-Diskussion
Zusätzliche Szenen
Zusätzliche Interviews
BD-Live Content
Versch. Trailer

Regie:
Errol Morris

Darsteller:
Christopher Bradley
Sarah Denning
Joshua Feinman
Jeff L. Green
Merry Grissom

Genre:
Dokumentation / Krieg

 
Review von Thomas Raemy
Aufgeschaltet am: 19.1.09

Cover-Artwork und Bilder © und Eigentum von Sony Pictures Home Entertainment.
 
 
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'Standard Operating Procedure'
(Blu-ray Disc)
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oder bei:
Blu-ray Disc Review:
Standard Operating Procedure
Originaltitel: Standard Operating Procedure
Veröffentlichung: 15. Januar 2009
Studio / Verleih: Sony Pictures Home Entertainment
Produktionsjahr: 2008
Länge: 116 min.
Altersfreigabe: Keine Jugendfreigabe
Artikel-Jump: Story | Bild | Ton | Extras | Kritik & Fazit


Die Story:
Zwölf Fotos aus dem Gefängnis Abu Ghraib in Baghdad haben 2004 dem Irak-Krieg eine neue Wendung gegeben - und vor allem das Bild Amerikas ins Wanken gebracht. Doch eine Frage bleibt: Sind die Fotos aus Abu Ghraib Beweise für eine systematische Folterpraxis des US-Militärs, oder dokumentieren sie nur das Verhalten einiger schwarzer Schafe? Der Dokumentarfilmer Errol Morris untesucht den unmittelbaren Kontext dieser Bilder. Morris spricht sowohl mit den Soldaten, die auf den Auslöser gedrückt haben als auch mit denen, die auf den Fotos zu sehen sind. Wer sind diese Menschen? Was haben sie sich dabei gedacht? Die grundlegenden Fragen allerdings sind: Wie konnten amerikanische Werte so blossgestellt werden? Wie konnte es zu Abu Ghraib - und der anschliessenden Vertuschung des Folterskandals - kommen?

Das Bild:
Video Auflösung / Codierung: 1080p / AVC MPEG-4
Aspect Ratio: 2.40:1 (16:9)

Schärfe:
80%
Kontrast:
85%
Detailzeichnung:
65%
3-D / HD-Effekt:
55%
Kompression:
0%


Bild-Kurzbewertung:
+ Positiv:
- Trotz verschiedener Bildquellen eine allgemein überzeugende Bildqualität.
- Nachgestellte Szenen / Interviews weisen die besten Bildwerte auf.
- Meist guter (minimal überhöhter) Kontrast mit sehr sattem Schwarzwert.
- Durchgehend gezeigte Digital-Fotos sehen qualitativ meist sehr gut aus.
- Kräftige (minimal übersaturierte) Farbwiedergabe die meist natürlich wirkt.
- Einige Szenen / Aufnahmen bieten eine gute Tiefenwirkung.
- Negativ:
- Interview-Szenen wirken meist leicht weichgezeichnet / waxig.
- Nachgestellte Szenen sind körniger / teils leicht überstrahlt (Stilmittel).
- Wenige Standard-Definition Videoaufnahmen sehen sehr schlecht aus.

Beim Bild von 'Standard Operating Procedure' fällt erst einmal das für Dokumentationen ungewöhnliche Widescreen-Format mit einem Verhältnis von 2.40:1 auf. Die Wirkung wird jedenfalls nicht verfehlt, denn anders als andere Dokumentation wirkt Errol Morris' Aufarbeitung rund um die Ereignisse im irkaischen Militärgefängnis Abu Ghraib sehr filmisch - und teilweise fast etwas zu kinomässig. Ähnlich wie bei vielen anderen Dokumentationen besteht auch 'Standard Operating Procedure' aus einer Vielzahl verschiedener Bildquellen. Zu sehen gibt es eher konventionelle / statische Interview-Aufnahmen der beteiligten (mittlerweile meist ehemaligen) Armeeangehörigen, die originalen Digital-Fotos die um die Welt gingen (und von denen es hier noch einige seltener gesehene Aufnahmen zu sehen gibt), theatralisch in Szene gesetzte nachgestellte Szenen und ein paar wenige Videoaufnahmen aus dem Gefängnis in Standard-Aufnahmen.

Diese gehören dann qualitativ auch zum schlechtesten was man hier zu sehen bekommt - da es allerdings nur um wenige Minuten handelt, fallen diese kaum ins Gewicht. Viel besser schneidet das restliche Bildmaterial ab, wobei die nachgestellten Szenen an cineastischsten rüberkommen und nebst einer guten Schärfe- und Detailzeichnung auch gute Kontrast- und Farbwerte aufweisen - inklusive einer starken Körnung die hier wohl hauptsächlich vorhanden ist, um die Grausamkeit der jeweiligen Szenen noch etwas mehr zu unterstreichen. Der Hauptteil der Dokumentation besteht jedoch aus den bereits erwähnten Interview-Sequenzen. Diese bestehen meist aus Close-up Aufnahmen der beteiligten Personen. Auch in diesen Sequenzen macht das Bild eine gute Figur, auch wenn die Gesichter teils minimal weichgezeichnet erscheinen. Man sieht also: Er besteht eine gewisse Wechselhaftigkeit, aber der Gesamteindruck ist dennoch überraschend gut.


Der Ton:
Getestet: Englisch Dolby TrueHD 5.1 (Core-Track)

'Standard Operating Procedure' (nur in der englischen Originalfassung vorliegend mit optionalen deutschen Untertiteln) kann auch beim Ton überzeugen und weist auch akustisch eine überraschend theatralisch ausgefallene Atmosphäre auf - was in diesem Fall vorallem an der Wahl von Danny Elfman als Komponist liegen dürfte. Seine Musikuntermalung ist hier das prominente Element auf den hinteren Lautsprechern und sorgt für die nötige dramatische Stimmung - die in diesem Fall vielleicht sogar etwas zu dramatisch rüberkommt und nicht immer voll und ganz zum Thema der Dokumentation zu passen scheint. Schlussendlich mag dies natürlich Geschmackssache sein, aber unserer Meinung nach wäre hier eine etwas dezentere Filmmusik die bessere Wahl gewesen. Aber an der qualitativen Umsetzung lässt sich nichts aussetzen! Dasselbe gilt für die restlichen Tonelemente, die hier immer gut und verständlich rüberkommen.

Ausserdem sind auf dieser Blu-ray folgende Tonspuren enthalten:
Dolby TrueHD 5.1: Portugiesisch (Voice Over), Französisch (Voice Over)
 
 
 

Die Extras:
Die Extras von 'Standard Operating Procedure' sind ziemlich ausführlich ausgefallen und haben allein bei den videobasierten Features eine Laufzeit von mehr als drei Stunden zu bieten. Zusätzlich hat die Disc aber gleich noch einen informativen Audiokommentar von Regisseur Errol Morris zu bieten, der hier noch mehr wissenswerte Fakten rund um die heissdiskutierten Ereignisse und seiner schwierigen Arbeit an der preisgekrönten Dokumentation zu erzählen weiss.


Weiter geht's dann mit den videobasierten Extras die hier grösstenteils in Standard-Definition (480i, MPEG) präsentiert werden - mit Ausnahmen der Trailer und des ersten Features mit dem Titel 'Premiere Q & A mit Regisseur Errol Morris' (ca. 11 min.). Diese Frage / Antwort-Runde mit dem Regisseur, die nach der Premiere des Films stattfand, wird als einziges Featurette in High-Definition (1080p, MPEG-2) präsentiert und hat einige interessante Infos zum Film zu bieten.

'Standard Operating Procedure' gehörte an der Berlinale '08 zu den meistdiskutierten Filmen und wurde sogar mit dem silbernen Bären ausgezeichnet - dementsprechend dürfen auf dieser Disc auch einige Berlinale-verwandte Features nicht fehlen. Los geht's mit einer 'Pressekonferenz' (ca. 32 min.) die am Rande der Berlinale stattfand. Der Regisseur und die Produzentin Julie Ahlberg stehen der versammelten Presse Rede und Antwort. Zusätzlich steht noch 'Diplomatie in Zeiten des Terrors' (ca. 45 min.) zur Auswahl, einer Panel-Diskussion mit einigen Leuten aus der Presse und Politik die über den Film diskutieren.

Ebenfalls vorhanden sind eine Viehlzahl an nicht verwendeten Szenen die es nicht in den fertigen Film geschafft haben. Insgesamt sind neun verschiedene 'Zusätzliche Szenen' (ca. 26 min.) vorhanden bei denen teilweise auch Personen zu Wort kommen, die im Film nicht zu sehen sind. Das gleiche gilt für die zusätzlichen 'Interviews' (ca. 113 min.), wobei es sich hier vorallem um Langfassungen bekannter Interviews handelt. Zu Wort kommen hier: Tim Dugan, Hydrue Joyner, Steven Jordan, Jeremy Sivits, Samuel Provance

Sofern der verwendete Blu-ray Player mit dem Profil 2.0 ausgestattet ist, lassen sich mit der 'Standard Operating Procedure' Blu-ray Disc über's Internet ausserdem noch zusätzliche 'BD-Live' Inhalte abrufen - allerdings nur Eigenwerbung von Sony und kein filmbezogenes Material. Nebst dem Original-Kinotrailer von 'Standard Operating Procedure' macht Sony Pictures Home Entertainment zudem mit den Trailern von 'Redbelt', Felon und einem allgemeinen 'Demnächst auf Blu-ray'-Trailer noch etwas mehr Eigenwerbung - und zwar komplett in High-Definition (1080p, MPEG-2).

 
 
Kritik & Unser Fazit:
Was für ein Skandal: Im Jahr 2004 gehen eine Reihe von Fotos um die Welt in der unmissverständlich gezeigt wird, was das US-Militär hinter den geschlossenen Türen eines Militärgefängnisses in Irak mit den Gefangenen anstellt. Die Fotos zeigen Misshandlungen und Folterungen - ausgeführt von jungen Soldaten und Soldatinnen die auf den Fotos lächelnd zu sehen sind. Der Skandal reicht bis in die höchsten Ränge und das ohnehin massiv angeschlagene Image der USA leidet endgültigen Schiffbruch. Die direkt Beteiligten werden umgehend bestraft - doch wie konnte es überhaupt soweit kommen?

Dieser Frage widmet sich 'Standard Operating Procedure'. Der Dokumentarfilmer Errol Morris, der mit seiner Dokumentation 'The Fog of War' einen Oscar gewann, nimmt sich dem schwierigen und brisanten Thema an und versucht, den Gründen auf die Spur zu kommen. Dabei spricht er mit den Soldaten und stellt einige der Ereignisse aus Abu Ghraib nach - während man dabei schonunglos mit den teils schockierenden Bildern konfrontiert wird. Da fragt man sich dann wirklich, was in diesen Leuten vorgegangen ist. Eine wirkliche Erklärung bleibt einem der Film dann aber schuldig, denn eine wirkliche Antwort scheint es nicht zu geben.

Vorallem wartet man hier vergeblich auf ein wirkliches Schuldeingeständniss der Beteiligten. Anstatt Reue gibt's haufenweise Schuldzuweisen, denn 'Nein' sagen konnte hier anscheinend niemand. So kann die Dokumentation dann schlussendlich keine Fragen beantworten, sondern fühlt sich mehr wie eine Abhandlung der Ereignisse an bei der die politischen Wellen, die der Foto-Skandal aufgeworfen hat, nur ganz an Rande kurz erwähnt wird. Ein sicherlich interessanter und wichtiger Einblick in menschliche Abgründe, als etwas zu überdramatisch und langatmig inszenierter Film aber nicht ganz befriedigend.


Umso befriedigender ist dafür die technische Umsetzung von 'Standard Operating Procedure' auf Blu-ray ausgefallen. Dokumentation haben es ja normalerweise eher schwierig wenn es um eine konsistente Bild- und Tonpräsentation geht, und auch dieser Film setzt sich aus verschiedenen Quellen zusammen - ist aber schlussendlich um einiges einheitlicher ausgefallen als vergleichbare Werke. Eine gewisse Wechselhaftigkeit besteht zwar immer noch - vorallem beim Bild - aber grundsätzlich macht das Ganze einen guten Eindruck. Zudem kann die Disc mit einer gelungenen und überraschend ausführlichen Extras-Auswahl punkten bei der vorallem all diejenigen voll
auf ihre Kosten kommen, die sich für das Thema stark interessieren.

Regisseur Errol Morris ist mit 'Standard Operating Procedure' ein sehr schwieriges Thema angegangen. Das Endresultat, dass auf Blu-ray in technischer Hinsicht eine gute Figur macht, ist zwar kein dokumentarisches Meisterwerk, aber dennoch sehenswert.
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Gesamt-Fazit:
 
Blu-ray Screenshots:
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Hinweis: Screenshots wurden als Full-HD Quelle (1920x1080 Pixel) gespeichert und sind lediglich zur besseren Internet-Darstellung auf 1280x720 Pixel verkleinert worden (inklusive einer leichten JPEG-Kompression). Es wurden keine Veränderungen an Schärfe, Kontrast oder an den Farben vorgenommen.
   
 
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