Kritik & Unser Fazit:
'Magnolien aus Stahl' hat den etwas unrühmlichen Ruf, einer dieser ganz typischen Frauenfilme zu sein - was, zumindest aus der Sicht des männlichen Publikums, auch automatisch einen negativen Touch mit sich bringen kann. Tatsächlich könnte kaum mehr Weiblichkeit in dem im Jahr 1989 veröffentlichten Film, der auf dem Bühnenstück von Robert Harling basiert, stecken, denn hier dreht sich alles um eine eingeschworene Gemeinschaft aus Freundinnen die im US-amerikanischen Süden mit allerlei Problemen zu kämpfen haben. Diese scheinen grösstenteils eher trivialer Natur zu sein, nehmen aber mit zunehmenden Verlauf des Films ernsthaftere, ja geradezu tragische Formen an - was die zunächst eher leichte Komödie zu einem waschechten 'Tearjerker' macht!

Im Mittelpunkt steht vor allem die Beziehung von der von Sally Field gespielten M'Lynn und ihrer Tochter Shelby - dargestellt von der damals noch wenig bekannten Julia Roberts. Während die Männerwelt rund um M'Lynn & Co. recht kurz kommt und mehr als Mittel zum Zweck dient, kommen die Frauenfiguren umso besser zur Geltung. Von besonders gut charakterisierten Figuren kann man zwar nicht gerade sprechen, aber dank der gut aufgelegten und bestens harmonierenden Darstellerinnen-Riege, zu denen so namhafte Schauspielerinnen wie Shirley MacLaine in ihrer ruppigsten Rolle gehören, nimmt man die schamlos zur Anwendung kommenden Klischees gar nicht so stark wahr - im Gegenteil: Es verleiht dem Film eine leichte und lockere Atmosphäre.

Das mag sich zum Ende hin zwar ein bisschen ändern, aber gerade weil Regisseur Herbert Ross ein gutes Händchen für die tragischeren Momente des Films beweist, und diese mit einer guten Portion Humor ausbalanciert, funktioniert der Film überaus gut.

So gut, dass man gerne darüber hinwegsieht, dass der Film ein Weilchen braucht, um einigermassen in Fahrt zu kommen und einige der Figuren stärker im Mittepunkt stehen als andere, die es genauso verdient hätten. Das Zusammenspiel weiss aber sehr zu überzeugen und kommt nur in ein paar wenigen Momenten etwas aufgesetzt rüber - wobei man nicht vergessen sollte, dass sich Autor Robert Harling für sein Stück von wahren Begebenheiten aus seinem familiären Umfeld hat inspirieren lassen. Als Filmstoff eignet sich der Einblick in das Leben der Südstaaten-Freundinnen jedenfalls erstaunlich gut und der Film funktioniert, trotz etwas Rührseligkeit und einer Prise Melodrama, auch nach 25 Jahren - wobei Fans solcher (Frauen-) Filme im Vorteil sind!

Dem Film ist die späte '80er Jahre-Herkunft sicher inhaltlich anzumerken, aber in technischer Hinsicht macht sich das Alter auf der hier vorliegenden Blu-ray noch ein bisschen stärker bemerkbar. Beim Bild sollte man keinen qualitativen Quantensprung im Vergleich zu früheren DVD-Releases erwarten, aber auch wenn das verwendete Bild-Master ein bisschen veraltet ist, dann kann es sich trotzdem sehen lassen. Der Ton ist genre- und altersbedingt eingeschränkt, macht grundsätzlich aber einen sehr soliden Eindruck und darf als zufriedenstellend bezeichnet werden. Die Extras der Disc fallen