Kritik & Unser Fazit:
'Tremors', oder - wie der Film in deutschsprachigen Gefilden auch noch heisst - 'Im Land der Raketenwürmer', ist einer der Filme, die auf fast mühelose Art und Weise zwei Genres miteinander verbinden: Horror und Comedy. Das gelingt dem Film von Regisseur Ron Underwood hauptsächlich aus einem Grund so gut: Er nimmt sich so gut wie überhaupt nicht ernst! Kein Wunder, schliesslich sieht sich der Film als Hommage an die trashigen Monster-Filme aus den '50er Jahren und liefert damit die besten Voraussetzungen, auch ein paar Lacher zu generieren. Dabei könnten die Monster kaum ekliger, aber auch kaum unberechenbarer sein: Riesige und gefrässige Sandwürmer die auf die kleinsten Vibrationen reagieren und ihren Opfern immer einen Schritt voraus sind - und das Leben von ein paar hinterwäldlerischen Wüstenkaff-Bewohnern zur Hölle machen!

Der Vorteil von 'Tremors' ist zudem, dass er Ende der '80er entstanden ist - also zu einer Zeit, als man sich für die Effekte noch mit praktischen und althergebrachten Methoden behelfen musste. Das stärkt einerseits die Verbindung zu den Filmen die 'Tremors' würdigt, andererseits verstärken die handgemachten Monster-Effekte auch den Trashfaktor. Trotzdem muss man zugeben, dass sich die schleimigen Würmer mit ihren Tentakeln auch heute noch sehen lassen können und nichts von ihrem Ekelfaktor verloren haben. Hauptsächlich lebt der Film aber von seiner gradlinigen Erzählstruktur bei der man keine Zeit verplempert und die simplen, aber dennoch sympathischen Figuren ohne grosse Umschweife einführt, während sich die Würmer bereits nach den ersten paar Filmminuten ihre ersten Opfer geholt haben. Es geht also zur Sache!

Der Spass-Faktor steht aber im Vordergrund und man merkt, dass sich die Macher, u.a. haben hier die Alien-Effekte-Spezialisten Alec Gillis und Tom Woodruff Jr. mitgearbeitet, vollkommen bewusst waren, was für eine Art Spielfilm sie mit 'Tremors' machen wollen.

Kevin Bacon, dank Freitag, der 13. bereits horrorerprobt, macht sich als etwas einfältiger Tagelöhner im Team mit dem wunderbar selbstironischen Fred Ward einfach grossartig und es steht ausser Frage, dass der Film ohne das hervorragende Zusammenspiel der beiden nicht einmal halb so gut funktionieren würde - wobei Michael Gross, dem seine Darstellung als schiesswütiger Waffennarr sichtlich viel Spass bereitet, den beiden fast die Show stiehlt. Dass die Spannung wegen dem hohen Fun-Faktor doch nicht zu kurz kommt, spricht zusätzlich für 'Tremors' - und so ist es auch nicht allzu verwunderlich, dass sich der Film recht schnell zu einem kleinen Kult-Hit entwickelt und im Laufe der Jahre gleich mehrere, leider wesentlich schlechtere, Sequels nach sich zog. Der Erstling hat die letzten 20 Jahre aber gut überstanden - und ist so unterhaltsam wie eh und je!

Der Film selbst und auch die Effekte haben sich gut gehalten - aber leider kann man das von der technischen Umsetzung der hier vorliegenden Blu-ray Disc Umsetzung, die bereits im Jahr 2010 veröffentlicht wurde, nicht behaupten. Beim Bild wurde ein zu Tode rauschgefilterter Transfer verwurstet der ursprünglich für die HD DVD-Veröffentlichung verwendet wurde und dem es an jeglichem High-def Feeling fehlt, während der Ton unter einer miserablen Balance zu leiden hat - dabei wäre die kaum vorhandene Surround-Atmosphäre, trotz 5.1 Sound-Mix, noch zu verschmerzen gewesen. Die