Kritik & Unser Fazit:
Kommunikation ist in einer Beziehung das Wichtigste - das lernt man in Rainer Kaufmanns Scheidungs-Dramödie 'Und wer nimmt den Hund?' gleich am Anfang und lernt das von Martina Gedeck und Ulrich Tukur in einer tiefen Ehekrise steckenden Ehepaar auch schon bei einer Therapie-Sitzung kennen. Damit sind dann auch gleich die Weichen für einen Mix aus Komödie und Drama gestellt, der weniger 'Der Rosenkrieg' und doch etwas mehr Woody Allen sein will - und sich, trotz einiger guter Pointen, in fast pausenlosen Palavereien verliert. So überrascht es dann auch nicht, dass dem eigentlich gut gespielten Film schon äusserst schnell die Luft ausgeht.

Die Luft ist nach 25 Jahren auch aus der Ehe der von Gedeck und Tukur gespielten Figuren raus und so klischeehaft deren Vorzeigeehe für eine lange Zeit gewesen sein muss (was man mittels verschiedenen Rückblicken erfährt), so klischeehaft ist auch das Ende ihrer Partnerschaft. Da werden Autos zu Schrott gefahren und zu guter Letzt sogar komplett abgefackelt und auch sonst spart man nicht an (hauptsächlich) verbalen Bösartigkeiten, aber richtig frech und frisch kommt dieser Film nie daher - im Gegenteil: 'Und wer nimmt den Hund?' ist geradezu altbacken und dermassen vorhersehbar, dass man sich als Zuschauer in einem biederen Fernsehfilm wähnt.

Somit will uns diese Trennungskomödie genau das sagen, was andere Vertreter des Genres schon unzählige Male vorher getan haben: Männer stammen vom Mars, Frauen von der Venus - und dementsprechend sucht man in 'Und wer nimmt den Hund?' auch vergeblich nach Neuem.

Die wenigen Verrücktheiten, die sich das schon in jungen Jahren spiessbürgerliche Paar für ihre späte Midlife-Crisis aufgehoben hat, reissen es jedenfalls weder erzählerisch noch inszenatorisch raus und unterfordern nicht nur das Publikum, sondern vor allem die beiden Hauptdarsteller. Es ist dann auch hauptsächlich Gedecks und Tukurs offensichtlich engagiertes Spiel, dass einige der inhaltlichen Schwächen des Films kaschiert werden können. Viel unterhaltsamer wird 'Und wer nimmt den Hund?' dadurch allerdings auch nicht wirklich und so bleibt's dann bei einem Film bei dem man sich doch ziemlich wundern muss, wie er überhaupt den Weg ins Kino finden konnte.

In technischer Hinsicht erwartet einen bei der hier vorliegenden Blu-ray von 'Und wer nimmt den Hund?' ein zwar nicht gerade spektakuläres, aber durchgehend solide gefilmtes hochwertiges Bild ohne grössere Schwächen. Beim Ton sieht es bzw. klingt es ähnlich, denn auch hier gilt: Alles andere als spektakulär und nicht übermässig räumlich, aber zum dialoglastigen Film passt es