Blu-ray Bewertung:
Film:
Bild:
Ton:
Extras:
Fazit:
Blu-ray Technische Daten:

Format / Regionalcode:
Blu-ray
Code B

Video Auflösung:
Film
---1080p AVC MPEG-4
Extras
---1080p AVC MPEG-4
---576i MPEG-2

Bildformat:
2.35:1 (16:9)

Ton Formate:
DTS-HD Master Audio 5.1
---Schweizerdeutsch
---Hochdeutsch
---Französisch
---Blindenfassung
DTS 2.0
---Italienisch

Untertitel:
Englisch
Französisch

Extras:
Making of-Doku
Unterrichts-Material
Versch. Trailer

Regie:
Markus Imboden

Darsteller:
Katja Riemann
Stefan Kurt
Maximilian Simonischek
Max Hubacher
Lisa Brand
Miriam Stein
Andreas Matti

Genre:
Drama

 
Review von Thomas Raemy
Aufgeschaltet am: 17.8.11

Cover-Artwork und Bilder © und Eigentum von Ascot Elite Home Entertainment.
 
 
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'Der Verdingbub'
(Blu-ray Disc)
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Blu-ray Disc Review:
Der Verdingbub
Originaltitel: Der Verdingbub
Veröffentlichung: 17. August 2012
Studio / Verleih: Ascot Elite Home Entertainment
Produktionsjahr: 2011
Länge: 107 min.
Altersfreigabe: 10+
Artikel-Jump: Story | Bild | Ton | Extras | Kritik & Fazit


Zusätzlicher Hinweis: Da 'Der Verdingbub' in Deutschland erst im Oktober '12 ins Kino kommt, ist der Titel bei Amazon.de noch nicht bestellbar. Ein Link wird nachgereicht sobald verfügbar.

Die Story:

Der grösste Traum von Waisenkind Max (Max Hubacher) ist es, Teil einer richtigen Familie zu sein. Und tatsächlich scheint sich dieser zu erfüllen: Max wird an eine Bauernfamilie verdingt. Statt Liebe und Anerkennung erfährt er von seinen Pflegeeltern und deren Sohn jedoch nur Demütigung und Eifersucht. Das Handorgelspiel ist das einzige, was ihm niemand nehmen kann. Dank eines unerwarteten Verbündeten schafft Max die Flucht und macht sich auf nach Argentinien, dem Land seiner Träume. Gerüstet mit seiner Handorgel und der Gewissheit: Da draussen, in der weiten Welt, kann es nur besser werden...

Das Bild:
Video Auflösung / Codierung: 1080p / AVC MPEG-4
Aspect Ratio: 2.35:1 (16:9)

Schärfe:
85%
Kontrast:
85%
Detailzeichnung:
75%
3-D / HD-Effekt:
70%
Kompression:
5%


Bild-Kurzbewertung:
+ Positiv:
- Durchgehend hochwertige Bildqualität mit wenigen Mankos.
- Meist sehr gute Schärfe- und überzeugende Detailzeichnung.
- In der Regel sehr guter Kontrast mit sattem Schwarzwert.
- Bewusst monoton gehaltene, aber natürliche Farbpalette.
- Verschiedene Szenen mit guter Plastizität & Tiefenwirkung.
- Negativ:
- Nur wenige (schlechter fokussierte) Shots wirken weicher.
- Teilweise minimaler Detailverlust in dunklen Bildbereichen.
- Selten stärkeres Filmkorn / Wenige Kompressionsfehler.

Bei Markus Imboden's 'Der Verdingbub' handelt es sich nicht nur um einen Film, der sehr stimmig gefilmt wurde und durchgehend sehr authentisch wirkt, sondern auch mit einer sehr guten - vielfach sehr hochwertigen - Bildqualität auf Blu-ray überzeugen kann. Vor allem punktet das Bild mit einer grösstenteils sehr guten Schärfe- und einer ebenso überzeugenden Detailwiedergabe - wobei in dieser Hinsicht vor allem einige der helleren Nahaufnahmen besonders gut abschneiden und sogar Topwerte liefern. Die weniger schlechter fokussierten, und dementsprechend weicher wirkenden Shots, fallen da nicht sonderlich ins Gewicht. Trotz der teils düsteren (und farblich etwas monotonen, aber dennoch natürlichen) Ausrichtung der Bilder liefert der Kontrast gute Werte und es kommt lediglich in dunklen Bereichen ab und an zu einem minimalen Detailverlust. So gibt es dann auch verschiedene Szenen mit gesteigerter Plastizität und Tiefenwirkung.

Das leicht ausgeprägte Filmkorn fällt nur in wenigen Szenen auf, während sich selten minimale Banding-Kompressionsartefakte einschleichen können - was den ansonsten sehr guten 4-Sterne Gesamteindruck allerdings so gut wie gar nicht beeinträchtigt.


Der Ton:
Getestet: Schweizerdeutsch DTS-HD Master Audio 5.1

Beim Ton von 'Der Verdingbub' von einem übermässig spektakulären Soundmix zu sprechen, wäre sicherlich übertrieben - aber für ein Drama dieser Art wird einem hier eine natürliche und zudem recht aktive, wenn auch meistens eher subtil gehaltene, Surround-Atmosphäre geboten. Auffällig, und zwar im positiven Sinn, ist hier vor allem die sehr gute und präzise Stereo-Separation auf den vorderen Kanälen, während vereinzelte Umgebungsgeräusche - und auch die Filmmusik, die z.T. aus stimmigen und zum Film hervorragend passenden Schwyzerörgeli-Klängen besteht - für etwas zusätzliche Räumlichkeit auf den hinteren Surround-Lautsprechern sorgen. Dank einer durchgehend ausgewogenen Balance bleiben auch die Dialoge grösstenteils sehr gut verständlich, wobei einzig einige spezifische (berndeutsche) Dialekt-Ausdrücke für den ein oder anderen Zuschauer etwas unklarer bzw. schwerer zu verstehen sein dürften.

Noch ein Wort zu Katja Riemann's Synchronisation: Diese ist, entgegen der Kritik anderer Publikationen, weitaus gelungener als man es vielleicht denken würde. Wer Riemann mit ihrer Originalstimme hören möchte, kann den Film in der (qualitativ identischen) hochdeutschen Fassung sehen die ebenfalls auf der Disc verfügbar ist.

Ausserdem sind auf dieser Blu-ray noch folgende Tonspuren enthalten:
DTS-HD Master Audio 5.1: Hochdeutsch, Französisch, Blindenfassung
DTS 2.0: Italienisch
 
 
 

Die Extras:
Bei den Extras der 'Der Verdingbub' Blu-ray Disc wird der Anfang von einem zwar nicht allzu lange, aber dennoch gut produzierten und informativem 'Making of' (ca. 17 min.) gemacht. Der in herkömmlicher Standard-Auflösung vorliegende Blick hinter die Kulissen lässt nicht nur Regisseur Markus Imboden, sondern auch weitere Crew-Mitglieder und die Darsteller zu Wort kommen. Dabei wird auf die Entstehung des Films eingegangen und verschiedene Aspekte der Produktion, wie z.B. die Umsetzung der Stunts, werden etwas detaillierter beleuchtet. Nebst einem ebenfalls in SD-Qualität präsentierten 'Trailer' (ca. 2 min.) von 'Der Verdingbub', der zwar in Schweizerdeutsch vorliegt, aber über automatisch eingeblendete hochdeutsche Untertitel verfügt, gibt's im BD-Rom Teil der Disc noch zusätzliche 'Materialen für den Unterricht'. Verschiedene PDF-Dateien gehen hier etwas detaillierter auf die historischen Hintergründe des Films ein und sind, zur Einbindung in den Schulunterricht, pädagogisch aufbereitet worden.

Mit vier zusätzlichen Trailern macht das Ascot Elite-Label noch etwas Werbung in eigener Sache. Da es sich bei der 'Der Verdingbub' Blu-ray Disc um einen spezifischen Release für die Schweiz handelt entfällt hier das störende FSK-Logo auf der Cover-Vorderseite.

 
 

Kritik & Unser Fazit:
Wahrlich kein einfaches Thema, das Regisseur Markus Imboden mit seinem Film 'Der Verdingbub' aufrollt, denn die Praxis des Verdingens ist eines der ganz dunklen Kapitel der Schweizer Geschichte. Zwischen 1800 bis 1960 wurden abertausende Waisen- und Scheidungskinder ihren Familien entrissen und bei Pflegefamilien untergebracht - wobei es anfänglich sogar noch Gang und Gäbe war, die billigen Arbeitskräfte auf einem sogenannten Verdingmarkt wie Sklaven zu versteigern. Dies wurde zum Anfang des 20. Jahrhunderts zwar verboten, aber man kann davon ausgehen, dass es den wenigsten Verdingkindern wirklich gut ging. Imboden erzählt mit seinem Film grundsätzlich zwar nur eine fiktive Geschichte, aber das Schicksal des Waisenjungen Max, dessen einzige Freude sein Schwyzerörgeli ist, und vom 15-jährigen Berteli, die ihrer alleinerziehenden Mutter entrissen wird, könnte früher genau so passiert sein - und zwar tausendfach.

Gerade weil sich der Film wie eine wahre Geschichte anfühlt und das Dorfleben auf dem bernischen Land so authentisch in Szene gesetzt wurde, packt einen 'Der Verdingbub' von der ersten Minute an - und lässt einen mit den Figuren mitleiden. Regisseur Imboden betreibt allerdings keine reine Schwarz / Weiss-Malerei und zeichnet ein erstaunlich ausgewogenes Bild bei dem es keine der typischen Feindbilder gibt. Gerade weil die bettelarme Bauernfamilie Bösiger von ihrem eigenen Schicksal so stark geprägt ist, wird die Geschichte umso besser nachvollziehbar - was die Qualen von Max und Berteli zwar nicht weniger grausam macht, aber dafür umso eindrücklicher. Gerade das Wechselbad an Gefühlen dem man in 'Der Verdingbub' ausgesetzt wird, macht den Film zu so einem starken Stück Kino. Ein Fünkchen Hoffnung kommt zwar immer wieder auf, aber es kann genauso schnell erlöschen und macht einer Realität Platz die so harsch ist, dass man sich am liebsten einreden möchte, dass sowas hierzulande nie passiert ist.

So handelt es sich bei 'Der Verdingbub' sicher um eine Art Vergangenheitsbewältigung, aber es ist in erster Linie ein packender, aufrüttelnder und zudem nachdenklich stimmender Film dem man dann auch gerne das ein oder andere Klischee verzeiht.

Das kann man in einer Geschichte mit solch starken Archetypen kaum vermeiden - und solange es dem Film und seiner Entwicklung dient, kann auch niemanden ein Vorwurf gemacht werden, dass z.B. der Bauernsohn ein paar negative Merkmale zu viel in sich vereint. Das hervorragend zusammengestellte Schauspieler-Ensemble ist jedenfalls über jeden Zweifel erhaben und überzeugt mit einer durch's Band grandiosen Leistung - allen voran die Verdingkinder-Darsteller Max Hubacher und Lisa Brand von denen man hoffentlich noch viel sehen wird. Um den Film auch ausserhalb der Schweiz vermarkten zu können, konnte Katja Riemann in der Rolle der desillusionierten Bäuerin verpflichtet werden. Diese beweist mit ihrer Rolle viel Mut zur (äusserlichen und innerlichen) Hässlichkeit und es stört dann auch gar nicht, dass ihre Rolle Schweizerdeutsch nachsynchronisiert wurde. Der Intensität ihrer Darstellung tut dies keinen Abbruch!

Es mag sich bei 'Der Verdingbub' sicherlich um ein schwieriges und anspruchsvolles Thema handeln, aber dank der feinfühligen Inszenierung von Regisseur Markus Imboden wurde der Stoff zu einem der besten Schweizer Filme der letzten Jahre.

Dass Imboden's 'Der Verdingbub' rein inhaltlich sehr gelungen ist, steht ausser Frage - dass der Film dann aber auch in technischer Hinsicht sehr gut abschneidet und sich hinter der Konkurrenz aus dem Ausland in Sachen Bild- und Tonqualität nicht im geringsten zu verstecken braucht, ist umso erfreulicher. Der stimmig gefilmte und in düsteren Bildern gehaltene Film kommt auf Blu-ray jedenfalls sehr gut zur Geltung und profitiert von einer hochwertigen Bildqualität an der es nur wenig auszusetzen gibt - und es der authentischen Dorf-Kulisse auch nicht am nötigen High-def Feeling mangelt. Der von Schwyzerörgeli-Klängen geprägte Ton kommt dank einer aktiven, wenn auch eher subtil gehaltenen Surround-Atmosphäre gut rüber, während die Extras mit einem

guten, wenn auch kurz geratenen Making of über die Entstehung des Films informieren.

Alles in allem ist 'Der Verdingbub' ein überaus sehenswerter Film, der hoffentlich auch weit über die Schweizer Landesgrenzen hinaus sein wohlverdiente Publikum finden wird. Dank einer technisch gut umgesetzten Blu-ray ein sehr empfehlenswerter Titel - Kaufen!
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Gesamt-Fazit:
 
Blu-ray Screenshots:
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Hinweis: Screenshots wurden als Full-HD Quelle (1920x1080 Pixel) gespeichert und sind lediglich zur besseren Internet-Darstellung auf 1280x720 Pixel verkleinert worden (inklusive einer leichten JPEG-Kompression). Es wurden keine Veränderungen an Schärfe, Kontrast oder an den Farben vorgenommen.
   
 
'Der Verdingbub'
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